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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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ich zwar tat, aber nur weil ich meinte, dafür sei man eben
bestimmt. Nach meiner Scheidung kam es mir so vor, als sei jede
Sexualerfahrung, die ich durchmachte, etwas völlig Neues und bei jedem Mal
lernte ich etwas dazu. Zunächst war es erregend und befriedigend für mich, aber
ich habe in den letzten vier Jahren gelernt, daß es für mich wichtiger ist, für
jemanden zu sorgen und ihn zu lieben. Nur dann kann ich Geschlechtsverkehr
wirklich genießen. Ich hatte immer diese Hemmschwelle, so daß ich nicht kommen
konnte, weil ich einfach Angst hatte, Verbotenes zu tun. Ich hatte das Gefühl,
immer alles so ganz richtig machen zu müssen, wie es die Bücher vorschrieben,
weil ich so angelegt sei. Ich war auch immer darauf eingestellt, einen Orgasmus
zu bekommen, aber ich tat nur so, weil ich meine Partner nicht enttäuschen
wollte. Nun habe ich ausfindig gemacht, daß ich nur für jemanden wirklich
besorgt sein, ihn wirklich lieben muß, um wirklich ganz im Sex zu versinken,
und sofort verschwindet dann all das theoretische Zeug aus meinem Kopf. Es ist
das Vertrauen, das sich mit dem Menschen herausgebildet hat, der nun zu meinem
Leben gehört, das Mitleid, die absolute Ehrlichkeit gegeneinander in jeglicher
Hinsicht und das völlige >Ja< zueinander, die den Unterschied ausmachen .«
    Bevor man diesen Abschnitt
liest, sollte man den Wunsch haben, für sich selbst jene Gegebenheiten zu
erkennen, die aus einem Sexerlebnis für einen selbst ein gutes Erlebnis werden
lassen. Ein brauchbarer Weg, das zu bewerkstelligen, ist der, drei oder vier
gute Sexerlebnisse herauszupicken, die man in seinem Gedächtnis speichert.
Diese geht man dann ganz langsam eines nach dem anderen durch. Wie begann die
sexuelle Begegnung? Welche Art Tätigkeit übte man gerade aus, als man auf die
Idee kam, Sex zu machen? Ist man morgens gemeinsam aufgewacht? Wie sahen die
Gefühle für den Partner zu dieser Zeit aus? War man an diesem Tage besonders
allein? Hatte man sich gerade erst getroffen? Hatte man ein geruhsames Dinner
zusammen oder hatte man den Abend im Gespräch über besonders wichtige Dinge
miteinander verbracht? Wie wurde der Geschlechtsakt in diesem Falle
eingeleitet, und wer tat den ersten Schritt dazu? Wo befand man sich und was
war das ausschlaggebende Moment? Was geschah dann? Was war der aktuelle Wunsch,
Liebe zu machen? Welche Art Aktivitäten wurden dabei vorgenommen? War der Partner
roh oder zärtlich? Wie ging das Liebesspiel zu Ende? Was ereignete sich danach?
    Geht man diese drei oder vier
Erlebnisse durch, sollte man alle Ähnlichkeiten notieren. Diese ähnlichen
Gegebenheiten können diejenigen bedeuten, die für einen selbst besonders
wesentlich sind. Der Rest dieses Kapitels enthält jene Vorbedingungen und
Erfahrungen, die sich für die von uns interviewten Frauen als wesentliche
Voraussetzungen für guten Sex erwiesen. Dabei versuchen wir nicht, unseren
Leserinnen einen magischen Schlüssel für alle Frauen zu liefern, denn einen
solchen gibt es einfach nicht. Es ist völlig klar, daß in Abhängigkeit von der
Persönlichkeit der einzelnen Frau absolut unterschiedliche Kriterien notwendig
sind. Wer diesen Satz liest, mag den Wunsch hegen, Klarheit zu gewinnen, welche
Aspekte für die eigene(n) sexuelle(n) Partnerschaft(en) relevant und welche
total unwichtig ist/sind. Eine solche Analyse ist durchaus geeignet, Aufschluß
über die eigenen Notwendigkeiten zu liefern. Andererseits ist ein solches
Wissen hilfreich bei der Kontrolle sexueller Begegnungen, so daß eine größere
Zahl von ihnen zu wirklicher Befriedigung führt, wenn man sein Wissen gezielt
einsetzt.
    Die Frauen erachteten häufig
mehr als einen Faktor ausschlaggebend für eine gute sexuelle Begegnung. Eine
der Frauen kombinierte die Notwendigkeit, von ihrem Partner akzeptiert zu
werden mit der, die Schauplätze ihrer Sexerlebnisse wie auch die Sexstellungen
zu wechseln. Eine andere Frau sprach kurz von der Wichtigkeit, daß der Partner
sie voll akzeptiere, um sich dann völlig ihren eigenen Gefühlen zuzuwenden, die
zunächst wirklich erregt sein müßten, bevor sie sich dem Geschlechtsakt
hingeben könne.
     
     

Die Partnerschaft
     
    Die am meisten genannte
Voraussetzung war die Wichtigkeit der partnerschaftlichen Beziehung. Die Frauen
sprachen von Sicherheit, Annehmlichkeit und wirklicher Teilhabe in der
gefühlsmäßigen Partnerschaft als absolut notwendigen Voraussetzungen für ein
gutes Sexerlebnis. So rief uns beispielsweise die 59 Jahre alte
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