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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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etwa
bevor man nachts einschläft oder morgens vor dem Aufstehen. Es ist eine
Unterbrechung der Routine, und irgendwie ist dabei die Atmosphäre anders .«
    Am Ende des zweistündigen
Interviews meinte sie:
    »Ich schätze, für mich ist es
wichtig, daß praktizierte Liebe mich aus der Rolle der Hausfrau herausreißt.
Ich fühle mich ebenbürtiger... mehr auf diesem Wege, als wenn ich zu einem
Treffen ausgehe. Sie verstehen sicher, wenn man solange verheiratet ist, wird
man zu einem Teil des Mobiliars, dem eigenen Gefühl nach. Alles was einen aus
diesem Gefühl herausreißt, gewinnt einen besonderen Wert. Wenn wir zum Dinner
ausgehen, habe ich keine Lust, mich über die Kinder, über Geld, über Häusliches
zu unterhalten. Solche Gespräche geben mir das Gefühl, Teil der Hauseinrichtung
zu sein. Wirklich wesentlich ist für mich, was ich tat, was er tat... eher
intellektuelles Zeug .«
    In der Auswertung des
Interviews wurde es klar, daß gewisse Gelegenheiten ihre gewöhnliche
Selbsteinschätzung als Hausfrau und Mutter torpedierten. Das Ergebnis war dann
eine Steigerung ihrer Selbstwertgefühle, die zu genußreicherem
Geschlechtsverkehr führte.
    Das Interessanteste war, daß
keine einzige Qualität sich als die Antwort schlechthin für alle 120 interviewten
Frauen erwies. Vielmehr ergaben sich eine erkleckliche
Anzahl von Qualitäten aus diesen Interviews. Die Ansicht jeder Frau darüber,
was sie an einer glückhaften Sexualerfahrung für wichtig hielt, spiegelte
jeweils ihre eigene Originalität wider. Jede Frau sieht die Welt mit anderen
Augen an, und jede hat ihre eigene, individuelle Idee von den Faktoren, die zu
einem zufriedenstellenden Leben erforderlich sind. So ist es auch nur
konsequent, wenn jede Frau die Bedingungen, die sie für eine gute Sexualerfahrung
für erforderlich hält, anders definiert.
    Im allgemeinen wurden die Fragen der Beziehung, der Bequemlichkeit, der Vertrautheit
miteinander, wie die Sicherheit einer Geschlechtsbeziehung von der Mehrheit der
von uns befragten Frauen als die wichtigsten Komponenten angesehen. Danach
folgten Dinge, die die Frauen selbst betrafen: ihr Gefühl für den eigenen
Begehrenswert, ihr Selbstvertrauen waren ausschlaggebend für den Genuß eines
sexuellen Erlebnisses. Eigenschaften wie Spielfreude, Unerlaubtheit, Vielfalt
und ausreichende Zeit wurden ebenfalls genannt, in der Regel aber als weniger
wichtig betrachtet.
    Darielle, die mit 27 Jahren
drei Jahre verheiratet war, bezeichnete die ganze Tonleiter der Faktoren, die
ihr für einen guten Geschlechtsverkehr wichtig erschienen, mit den folgenden
Ausführungen:
    »Es gibt da eine Reihe von
Voraussetzungen, um einen guten, befriedigenden und freudvollen
Geschlechtsverkehr zu haben. Einer der wichtigsten Faktoren für die Atmosphäre
ist, daß man selbst sehr entspannt und vergnügt dabei ist. Ich kann es absolut
nicht vertragen, dabei gehetzt zu sein oder wenn es Nebenerscheinungen gibt,
die einen von uns beiden stören. Ebenso wichtig erscheint mir, füreinander
genügend Zeit aufzubringen. Gerade die Frage der ausreichenden Zeit ist sehr
wesentlich, um in jenes Stadium der Erregung zu gelangen, in welchem man mit
seinen Körpern spielen kann. Wenn immer einer von uns den anderen zu hart
bedrängt, ist es gleich viel weniger befriedigend. Ich glaube, ein wirkliches
Sichgehenlassen, ein die Dinge-sich-selbst-entwickeln-lassen, eine Einstellung
des >Laß kommen; was kommt< garantiert für mich eine viel hübschere Zeit
als jede noch so harte Sexanstrengung. Es ist eine wunderbare Sache,
Geschlechtsverkehr zu haben, wenn ich mich frei genug fühle, meine Phantasie
spielen zu lassen und in den Augenblicken zu übertragen, so daß man einige
dieser phantasievollen Träumereien miteinander teilen oder durchführen kann. Es
ist eine durchaus ausschlaggebende Dimension, wenn ich in der Lage bin, diesen
ganzen spielerischen Teil meines Geistes sich ausleben zu lassen und ihn in den
Akt einzubringen .«
    Zuweilen sind die von den
Frauen genannten Voraussetzungen mehr eine Reflektion ihrer derzeitigen
Situation als etwas, was notwendigerweise für ihr ganzes Leben Gültigkeit haben
müßte. Da sind zum Beispiel Frauen, die lange Zeit verheiratet waren und
niemals mit einem anderen Partner außerhalb ihrer Ehe Geschlechtsbeziehungen
hatten. Wurden sie dann geschieden oder Witwe, begannen viele, über ihre Sexualität
nachzugrübeln und wünschten keine neue Bindung. Ihr Blick war dann mehr auf
Abwechslung gerichtet,
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