Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel
Autoren: Anthony Horowitz
Vom Netzwerk:
Prolog
    D er Zünder der Bombe war auf exakt halb vier eingestellt.
    Welch Ironie des Schicksals, dass der Mann, den sie töten sollte, wahrscheinlich mehr über Bomben und Terrorismus wusste als jeder andere auf der Welt. Er hatte sogar ein Buch darüber geschrieben. Jeder ist sich selbst der Nächste: Fünfzig Sicherheitstipps für zu Hause und unterwegs mochte kein besonders origineller Titel sein, aber von dem Buch waren in Amerika zwanzigtausend Stück verkauft worden, und angeblich hatte es sogar der Präsident auf seinem Nachttisch liegen. Der Autor selbst betrachtete sich zwar nicht als mögliches Opfer, war aber trotzdem immer auf der Hut. Es wäre schlecht fürs Geschäft, pflegte er zu witzeln, wenn er mitten auf der Straße in die Luft gesprengt würde.
    Der Mann hieß Max Webber; er war klein und dick, trug eine Schildpattbrille und hatte pechschwarzes Haar. Er erzählte überall herum, er sei früher beim SAS gewesen, und das stimmte auch. Nur erzählte er nicht, dass man ihn dort bereits nach seinem ersten Einsatz rausgeworfen hatte. In seinen Vierzigern hatte er in London ein Ausbildungszentrum eröffnet, wo reiche Geschäftsleute sich in Sachen Selbstschutz schulen lassen konnten. Nebenbei hatte er sich als Autor einen Namen gemacht und trat häufig im Fernsehen auf, wenn über internationale Sicherheit diskutiert wurde.
    Heute war er als Gastredner zur Vierten Internationalen Sicherheitskonferenz geladen, die in der Queen Elizabeth Hall am Südufer der Themse in London stattfand. Das Gebäude war ringsum abgesperrt. Hubschrauber waren den ganzen Vormittag darüber gekreist, Polizisten hatten mit Spürhunden das Foyer abgesucht. Es war untersagt, Aktentaschen, Kameras und elektronische Geräte in den Hauptsaal mitzunehmen, und alle Konferenzteilnehmer mussten sich strengste Durchsuchungen gefallen lassen, bevor sie durchgelassen wurden. Mehr als achthundert Männer und Frauen aus siebzehn Staaten drängten sich in dem riesigen Konferenzsaal: Diplomaten, Geschäftsleute, Spitzenpolitiker, Journalisten und Mitarbeiter verschiedener Sicherheitsdienste. Sie konnten sich si cher fühlen.
    Auch Alan Blunt und Mrs Jones saßen im Publikum. Als Leiter und stellvertretende Leiterin der Spezialeinheit des MI6 waren sie verpflichtet, sich über die jüngsten Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten, auch wenn Blunt das Ganze für reine Zeitverschwendung hielt. In allen möglichen Städten fanden ständig irgendwelche Sicherheitskonferenzen statt, und nie kam etwas dabei heraus. Die Experten redeten. Die Politiker logen. Die Presse schrieb alles mit. Und dann gingen alle wieder nach Hause, und nichts änderte sich. Alan Blunt langweilte sich. Er hatte sichtlich Mühe, die Augen offen zu halten.
    Um Punkt Viertel nach zwei trat Max Webber ans Rednerpult. Er trug einen teuren Anzug mit Krawatte und sprach mit bedächtiger, Autorität ausstrahlender Stimme. Er hatte Notizen vor sich liegen, schaute aber nur gelegentlich hinein, denn meist hielt er den Blick auf seine Zuhörer gerichtet, als sprecheer jeden Einzelnen von ihnen direkt an. Hinter der Glasfront des Projektionsraums über der Bühne übersetzten neun Dolmetscher mit einer Verzögerung von höchstens zwei Sekunden leise in ihre Mikrofone, was der Redner sagte.
    Webber drehte ein Blatt um. »Ich werde oft gefragt, welche terroristische Gruppierung weltweit die gefährlichste sei. Die Antwort wird Sie vermutlich überraschen. Es handelt sich um eine Gruppe, von der Sie wahrscheinlich noch nie gehört haben. Aber ich kann Ihnen nur nahelegen, dass Sie allen Grund haben sich vor diesen Leuten wirklich zu fürchten. Mein kurzer Bericht wird Ihnen verdeutlichen, warum.«
    Er drückte auf einen Knopf am Rednerpult, und auf die riesige Leinwand hinter ihm wurden zwei Wörter projiziert.
     
    FORCE THREE
     
    In der fünften Reihe machte Blunt die Augen auf und drehte sich zu Mrs Jones um. Er sah verwirrt aus. Mrs Jones schüttelte knapp den Kopf. Beide waren plötzlich sehr aufmerksam.
    »Die Vereinigung nennt sich Force Three«, fuhr Webber fort. »Der Name bezieht sich auf die Tatsache, dass die Erde der dritte Planet des Sonnensystems ist. Diese Leute würden sich selbst vermutlich nicht als Terroristen bezeichnen. Sie sehen sich eher als Öko-Krieger, deren Kampf dem Schutz der Erde vor den schlimmen Auswirkungen der Umweltverschmutzung gilt. Sie protestieren gegen die Klimaveränderung, die Vernichtung der Regenwälder, die Verwendung von Atomenergie, den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher