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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm
Autoren: King Stephen
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Garaus!«
     
    XXXIII
    Nicht hören? O, laut klang mir’s in die Ohren
    Wie Glockenschall. Die Namen all der Scharen
    Vernahm ich, die vor mir des Wegs gefahren,
    Wie jener kühn war, dieser auserkoren
    Vom Glück, und der vom Ruhm – hin und verloren
    Die Helden alle weh! seit langen Jahren!
     
    XXXIV
    Sie standen, bleiche Schemen, in der Runde,
    Des Endes harrend, starrend unverwandt
    Der Opfer jüngstes an. Im Flammenbrand
    Sah und erkannt’ ich all’ in dieser Stunde,
    Doch keck führt’ ich mein Hifthorn hin zum Munde
    Und blies: »Zum finstern Turm kam Herr Roland!«
     
    (1855)
    Übertragung aus dem Englischen von Edmund Ruete, 1894.
    Die Übersetzung der fehlenden Strophen (XI, XXIII-XVI) wurde von Friedrich Sommersberg besorgt.

Anmerkungen des Verfassers
     
     
     
    Manchmal glaube ich, mehr über die Dunkle-Turm -Bücher geschrieben zu haben als über den Dunklen Turm selbst. Zu den einschlägigen Arbeiten gehören die stetig wachsende Zusammenfassung (im Englischen unter dem drollig altmodischen Ausdruck Argument bekannt) am Anfang der ersten fünf Bände und die Nachworte (von denen die meisten völlig überflüssig und manche nachträglich sogar peinlich sind) am Ende jedes Bandes. Michael Whelan, der außergewöhnliche Künstler, der nach der Originalausgabe des ersten Bandes nun auch die des letzten illustriert hat, erwies sich darüber hinaus als verdammt guter Literaturkritiker, als er nach der Lektüre einer frühen Fassung von Band sieben einwandte – mit erfrischend deutlichen Worten –, das von mir angehängte ziemlich unbeschwerte Nachwort sei misstönend fehl am Platz. Ich sah es mir nochmals an und stellte fest, dass er Recht hatte.
    Die erste Hälfte dieses gut gemeinten, aber verfehlten Essays findet sich jetzt als Einleitung zu den ersten vier Bänden der Romanserie; sie trägt den Titel »Über Dinge, die neunzehn sind«. Ich habe mit dem Gedanken gespielt, den Band sieben ganz ohne Nachwort zu lassen; Rolands Entdeckung im Obergeschoss seines Turms wäre dann mein letztes Wort in dieser Angelegenheit gewesen. Dann wurde mir klar, dass ich noch etwas zu sagen hatte, dass es tatsächlich etwas gab, das gesagt werden musste. Es hängt mit meiner Rolle in meinem eigenen Roman zusammen.
    Dafür gibt es einen öligen pseudowissenschaftlichen Ausdruck: »Metafiktion«. Ich mag ihn nicht. Mir ist die Anmaßung, die darin liegt, zuwider. Ich komme in dem Roman nur vor, weil ich nun schon seit längerer Zeit weiß (bewusst, seit ich 1995 Schlaflos geschrieben habe; unbewusst, seit ich Father Donald Callahan in der Schlussphase von Brennen muss Salem eine Zeit lang aus den Augen verloren habe), dass viele meiner Erzählungen einen Bezug zu Rolands Welt und Rolands Geschichte aufweisen. Da ich es bin, der sie alle geschrieben hat, erschien es nur logisch, in mir einen Bestandteil vom Ka des Revolvermanns zu sehen. Meine Idee war, die Dunkle-Turm -Romane als eine Art Zusammenfassung zu verwenden, als eine Methode, möglichst viele meiner früheren Erzählungen unter dem Mantel irgendeines Über-Romans zu vereinigen. Das sollte niemals anmaßend sein (und ich hoffe, dass es das nicht ist), sondern nur als Mittel dienen, um zu zeigen, wie das Leben die Kunst beeinflusst (und umgekehrt). Wenn Sie die letzten drei Dunkle-Turm- Romane gelesen haben, werden Sie erkennen, so glaube ich wenigstens, dass mein Gerede von einem Rückzug in diesem Zusammenhang eher einen Sinn ergibt. In gewisser Weise gibt es nichts mehr zu sagen, nachdem Roland nun sein Ziel erreicht hat … und mit der Entdeckung des Horns des Eld wird der Leser hoffentlich sehen, dass der Revolvermann vielleicht endlich den Weg zur Auflösung des eigenen Dilemmas betreten hat. Vielleicht sogar zu seiner Erlösung. Alles hat sich darum gedreht, den Turm zu erreichen – meinen ebenso wie Rolands –, und das ist endlich verwirklicht. Was Roland im Obergeschoss des Turms gefunden hat, mag Ihnen vielleicht nicht gefallen, aber das steht auf einem völlig anderen Blatt. Und schreiben Sie mir bitte keine wütenden Briefe dazu, ich werde sie nämlich nicht beantworten. Zu diesem Thema gibt es nichts mehr zu sagen. Ich war von dem Ende auch nicht gerade hellauf begeistert, wenn Sie’s genau wissen wollen, aber es ist das richtige Ende. Eigentlich sogar das einzige Ende. Sie sollten dabei berücksichtigen, dass ich diese Dinge nicht erfinde, nicht so richtig jedenfalls; ich schreibe nur nieder, was ich sehe.
    Manche Leser werden sich
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