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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug
Autoren: W Hunt
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aber er versuchte auch, mich aufzuhalten. Bei Josephson, wo Sie und ich uns begegneten, wollte Stone mir das gyaryu abnehmen. Und als er damit scheiterte, gab er mir den Schlüssel, um Ch’en’ya zu retten. Das war das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe.«
    »Das war vor fünfundzwanzig Jahren.«
    »Stimmt.« Sie stellte das Holo zurück und wandte sich wieder Alan zu. »Er ist seitdem verschwunden. Mir kommt es fast so vor, als warte er auf irgendetwas.«

    »Auf den Zerstörer.«
    »Sicher. Auf den Zerstörer. Aber was zum Teufel bedeutet das? Ist er so etwas wie esHu’ur , eine mystische Kraft, die irgendwie Gestalt annimmt?«
    »Das kann niemand sagen. Mir ist ja nicht mal klar, wie Sie überhaupt von diesem Zerstörer erfahren haben«, fügte Alan an.
    »Durch Stone. Er zeigte ihn mir«, antwortete sie. »Ich habe den Zerstörer gesehen. Ich werde wissen, dass er es ist, wenn er sich mir zeigt.«
    »Der gleiche Typ, der mir bei Tamarind erschienen ist. Das ist ja wirklich eine sehr vertrauenswürdige Quelle.«
    »Ich glaube an das, was er mir gezeigt hat. Er hat mich nie belogen, und wenn er sagt, dass der Zerstörer hier ist – ganz gleich, wie er das meint und wen er damit meint -, dann glaube ich ihm. Ich weiß nicht, welche Bedeutung seiner Aussage beizumessen ist. Am Schlimmsten ist, dass ich keine Ahnung habe, was er in den fünfundzwanzig Jahren gemacht hat, seit wir gegen die Vuhl kämpfen.«
    »Meinen Sie, er hat ihnen geholfen?«
    »Stone kann durch einen Sprung spazieren. Er kann in Visionen auftauchen und die Realität beeinflussen. Wenn er oder diejenigen, für die er arbeitet, gewollt hätten, dass die Vuhl gewinnen, glauben Sie nicht, sie hätten uns inzwischen längst besiegt?«
    »Dann sind sie auf unserer Seite. Sie waren bei Tamarind.«
    »Das hat nichts zu bedeuten.«
    »Es hat mein Überleben bedeutet, Jackie! Meines und das etlicher Marines«, hielt Alan dagegen und vergaß im Eifer des Gefechts, ihr Pränomen zu benutzen. Er atmete tief durch und fuhr fort: »Ich sehe mich nicht dazu in der Lage, ein Urteil über das Gesamtbild zu fällen, was die esGa’uYal zu erreichen versuchen. Aber ich kann darüber urteilen, was bei Tamarind geschehen ist: Sie haben sich zu unseren Gunsten eingemischt, weil sie wollten, dass wir gewinnen und überleben. Und das wollte ich auch!«
    »Er beschloss, uns im Rahmen eines größeren Plans zu helfen«,
sagte Jackie. »Wir werden für eine größere Sache an bestimmte Positionen manövriert – eine Sache, die den Zerstörer angeht und das, was er verkörpert.«
    »Dann lasse ich mich lieber manövrieren, wenn das bedeutet, dass ich überleben kann.«
     
    Der Raum war eindeutig so eingerichtet worden, dass sich Menschen und Zor gleichermaßen wohlfühlen konnten. Neben diversen Sitzstangen waren Stühle im Raum verteilt worden. Anstelle eines zentral platzierten Tischs – in Konferenzräumen des Imperiums immer noch regelmäßig anzutreffen – schwebte vor jedem Platz in Reichweite eine kleine Tischfläche.
    Als Jim Agropoulous und sein Stab eintraten, sahen sie, wie Admiral Anderson in eine Unterhaltung mit Sa’a HeYen vertieft war, dem Hohen Lord des Volks. Vertreter der verschiedenen Zweige des Militärs, diplomatische Vertreter und ein paar Hüter bereiteten sich auf die Besprechung vor.
    Alans und Jackies Blicke trafen sich, als sie näher kamen. Sie machte eine finstere Miene, die Hand ruhte locker auf dem Heft des gyaryu . Als sie zur Seite schaute, folgte er ihrem Blick und entdeckte, wohin sie sah: zu einer Gruppe jüngerer Zor nahe dem Podium im vorderen Teil des Raums. Er erkannte Ch’en’ya, auch wenn sie mit dem Rücken zu ihm stand. Er wusste, dass die Kralle von esLi zu der Besprechung eingeladen worden war. Als Jim Agropoulous es erwähnte, entgegnete Alan, sie sollten besser auf alles gefasst sein.
    »Danke«, hatte Jim daraufhin gesagt. »Aber das ist Ihr Job.«
     
    Agropoulous blieb ein paar Meter vom Admiral und dem Hohen Lord entfernt stehen, seine Offiziere hielten sich dicht hinter ihm. Die beiden Würdenträger beendeten ihr Gespräch und drehten sich zu der Gruppe um.
    »General«, sagte Admiral Erich Anderson und erwiderte den Gruß. »Ich glaube, Sie hatten noch nicht das Vergnügen, hi Sa’a kennenzulernen, oder?«

    »Nein, Sir«, erwiderte Agropoulous und salutierte vor dem Hohen Lord. Sie streckte ihre Krallenhände aus und umfasste seine Unterarme, eine Geste, die er sofort erwiderte. Der Hohe Lord war für ein
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