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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Sätzen sprechen, Langer?“
    „Schon“, antwortete er.
    „Dann tu es gefälligst, sonst wird unser gemeinsamer Weg ziemlich öde, Kumpel.“
    „Ich geh alleine“, meinte der Große nur.
    „Von wegen, ich komme mit. Wär ja schön blöde, auf einen Bodyguard wie dich freiwillig zu verzichten.“
    „Mein Weg ist nicht der deine.“
    „Aber sicher doch.“
    „Warum?“
    „Ich hab dir doch gesagt, dass ich auch zur Hüterauswahl unterwegs bin. Ich bin eine der Kandidatinnen.“
    Endlich blieb der Taure stehen und wandte sich dem Mädchen zu. Unbewusst trat es einen Schritt zurück. Einem riesigen Stiermann in voller Rüstung, gewaltigen Hörnern auf dem Kopf und einem mörderischen Kriegshammer in der Pranke begegnete man schließlich nicht alle Tage.
    „Ausgerechnet du?“, wollte er wissen. „Da braucht es schon einen verdienten Krieger, und das bist du ganz bestimmt nicht.“
    „Ich versteh das Ganze ja selbst nicht“, gab die junge Dame mit dem Heavy-Metal-Shirt ein wenig kleinlaut zu. „Aber ich habe schließlich eine Einladung von einem gewissen Meister Athrawon bekommen. Irrtum absolut ausgeschlossen, Großer.“
    „Ich auch“, meinte der Taure. „Aber was kannst du denn Besonderes? Große Butterbrote kleinmachen?“
    „Hahaha. Und was hast du so drauf?“
    „Naja, Faustkampf, Schwertkampf, Ringen, Boxen und Hammerwurf. Hab auch schon mal ein paar Waffen geschmiedet. Solche Sachen eben.“
    „Nicht schlecht“, gab die andere zu. „Aber ich kann Autofahren!“
    Der Taure schien nun doch ziemlich beeindruckt zu sein. „Erstaunlich. Ich pass kaum rein in so ein Ding.“
    „Vielleicht suchen die ja einen Hüter, der fahren kann, was meinst du?“
    „Eher nicht. Der Hüter steht ja nur rum und bewacht den Stein des Gleichgewichts. Und – nichts für ungut – fürs Bewachen eigne ich mich wohl besser als du.“
    „Wir werden sehen“, antwortete die Diebin und grinste breit. „Also: Abgemacht? Wir gehen zusammen zur Auswahl und vertreiben uns gemeinsam die Zeit auf dem Weg dahin? Du bringst mir das Boxen bei und ich dir das Sprechen in ganzen Sätzen?“
    „Hab ich denn eine Wahl?“, grummelte der Stiermann.
    „Nein“, stellte das Mädchen klar und grinste womöglich noch breiter.
    „Dann komm“, gab ihr neuer Freund nach, verdrehte die Kuhaugen und setzte sich wieder in Bewegung.
    „Wie heißt du eigentlich?“, wollte die Diebin zuerst noch von dem Riesen erfahren. „Schließlich will ich ja wissen, mit wem ich es die nächsten tausend Kilometer zu tun haben werde.“
    „Rippenbiest“, erwiderte der Taure einsilbig, wie es offensichtlich seine Art war.
    „Ist ja ein echt putziger Name“, behauptete das Mädchen fröhlich.
    „Und du? Wie lautet dein werter Name?“
    „Das ist eine lange Geschichte...“
    Die dreizehnjährige Diebin aus Macabra folgte dem maulfaulen Stiermann und freute sich nun doch beinahe auf das, was kommen würde.
     
     
    *
     
     
     
     
     
     
    Kapitel 2
     
    Die Unglaubliche Tür
     
    D ie Stadt Gildenkirchen hat durchaus Einiges zu bieten. Klar: Es gibt keinen Eiffelturm, keine Towerbridge und erst recht keinen Triumphbogen, aber immerhin einen kleinen gemütlichen Park mit einem See, auf dem sich Schwäne und Enten tummeln. Zudem noch einen durchaus empfehlenswerten Schnellimbiss, die freiwillige Feuerwehr, eine Handvoll Bäckereien, den gut sortierten Supermarkt und und und. Bei den Kindern und Jugendlichen der Umgebung nicht ganz so beliebt, aber dennoch einer Erwähnung wert sind ferner wohl auch noch die drei Schulen der Stadt: Das angesehene Gymnasium, die Hauptschule am Stadtrand und die altehrwürdige städtische Realschule. Doch um die Letztgenannte und einen ganz besonderen der dort unterrichteten Schüler kümmern wir uns später. Denn eine Attraktion fehlt noch in dieser Aufstellung: Neben dem bereits eingangs genannten Schnellimbiss, einem griechischen Restaurant, dem obligatorischen Türken um die Ecke und einem Haus der Schnitzel existiert nämlich auch noch eine Pizzeria. Das Gebäude, in dem das italienische Restaurant untergebracht ist, scheint dereinst einmal eine Kornmühle gewesen zu sein, denn es liegt heute noch recht malerisch an dem Fluss, der sich quer durch die Stadt Gildenkirchen schlängelt und weist immer noch vor sich hin modernde Reste eines hölzernen Mühlenrads auf. Die verblichene Reklametafel, gleich oberhalb der hellbraun getünchten Eingangstür preist noch optimistisch diverse italienische Spezialitäten von
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