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Romana Exklusiv 0197

Romana Exklusiv 0197

Titel: Romana Exklusiv 0197
Autoren: Emma Darcy , Jessica Steele , Sue Swift
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1. KAPITEL
    Die große Schar einheimischer Kinder, die ins Hotelfoyer strömte, fiel Adam Cazell zuallererst auf – ein ungewohntes Bild, erst recht zur Cocktailstunde. Schließlich galt das „Raffles Hotel Le Royal“ als Mekka der reichen Touristen in Phnom Penh. Adam hielt auf dem Weg zur berühmten „Elephant Bar“ inne, wo er mit dem Rest seiner Gruppe verabredet war, und beobachtete amüsiert die fröhlich schwatzenden Kinder in ihren schwarzen Hosen und weißen Jacken.
    Dann bemerkte er die Frau, die die Kleinen vor sich her scheuchte. Adam blieb wie angewurzelt stehen. Ihre Schönheit raubte ihm schier den Atem, beschleunigte seinen Puls und löschte jeden anderen Gedanken aus.
    Heller, makelloser Teint, schimmernd wie Perlmutt.
    Glattes, seidig glänzendes schwarzes Haar, das ihr bis über die Taille fiel.
    Exotische samtschwarze Augen, mandelförmig und von langen, dichten Wimpern umrahmt.
    Fein geschwungene Brauen, die das herzförmige Gesicht betonten.
    Eine gerade, schmale Nase über dem sinnlichsten Mund, den Adam je gesehen hatte, volle, rosige Lippen, die keinerlei kosmetischer Hilfsmittel bedurften. So weit er es erkennen konnte, trug sie kein Make-up.
    Ein wahres Kunstwerk der Natur.
    Im Gegensatz zu den Kindern kam sie eindeutig nicht aus Kambodscha.
    Sie war groß, schlank und besaß eine angeborene Anmut. Adam hatte nicht die leiseste Ahnung, aus welchem Land sie stammte und welche Gene in ihr vereint waren. Er wusste nur, dass er noch nie jemandem wie ihr begegnet war. Unter all den hinreißenden Frauen, die seine Bekanntschaft suchten, konnte sich keine mit ihr messen, und da er einer der wenigen Multimillionäre im besten Alter war, hatte er ganze Heerscharen von Schönheiten getroffen.
    Er konzentrierte sich darauf, sie mit purer Willenskraft dazu zu bringen, in seine Richtung zu schauen.
    Vergeblich.
    Sie sprach mit den Kindern, die ihr so andächtig lauschten, als wäre sie eine Göttin, der es zu huldigen galt.
    „Gütiger Himmel!“ Der erstaunte Ausruf kam von seiner derzeitigen Begleiterin Tahlia Leaman. Sie hakte sich bei ihm unter. „Das ist ja Rosalie James!“
    Als er Tahlia vor zehn Minuten verlassen hatte, war sie damit beschäftigt gewesen, sich im Bad das lange blonde Haar zu föhnen – eine langwierige Angelegenheit, die seine Geduld stets aufs Äußerste strapazierte.
    Sie hob den freien Arm und winkte. „Hallo, Rosalie!“
    Der Gruß bewirkte ein leichtes Stirnrunzeln, einen kurzen Blick – die dunklen Augen sahen an Adam vorbei –, ein flüchtiges Nicken in Tahlias Richtung, und das war’s. Nicht mehr als eine lästige Unterbrechung ihrer Unterhaltung mit den Kindern.
    „Ist wohl wegen ihrer Kinderstiftung hier“, meinte Tahlia. „Komm, Liebling, die anderen warten wahrscheinlich schon an der Bar auf uns.“
    Es irritierte ihn sehr, dass die Frau von ihm nicht einmal Notiz genommen hatte. Dabei hob er sich allein durch seine Größe von knapp eins neunzig von der Masse ab, ganz zu schweigen von seiner breitschultrigen, athletischen Gestalt und dem markanten Gesicht, das die meisten Frauen attraktiv fanden. Für seine achtunddreißig Jahre hatte er sich gut gehalten. Sein dunkelbraunes, an den Schläfen leicht angegrautes Haar verlieh ihm etwas Respektables. Nein, er war es nicht gewöhnt, von irgendjemandem ignoriert zu werden!
    „Wer ist Rosalie James?“, erkundigte er sich.
    Sie zog ungläubig die Brauen hoch. „Das weißt du nicht?“
    „Wenn ich es wüsste, würde ich wohl kaum fragen.“ Er wollte Informationen und kein Geschwätz.
    Tahlia seufzte. „Nur die Königin des Laufstegs für alle wichtigen Designer in Europa und Amerika, das perfekte Model, um das sich alle reißen. Der Rest von uns steht nicht einmal zur Diskussion, wenn Rosalie James verfügbar ist.“
    „Schwingt da so etwas wie Neid mit?“
    „Es ist die schlichte Wahrheit. Man kann einfach nicht neidisch auf sie sein, obwohl ihr die Spitzenjobs hinterhergetragen werden. Wenn sie nicht posiert, rackert sie sich für Waisenkinder ab. Ich wette, dass sie einen Großteil ihrer Gagen in die Stiftung steckt. Sie zeigt sich kaum in der Gesellschaft und verabscheut Partys.“ Tahlia warf ihm einen koketten Seitenblick zu. „Sie ist nicht dein Typ, Adam.“
    „Nein.“
    Gemeinsam gingen sie in die Bar.
    Die Erinnerung an Rosalie James ließ sich jedoch nicht verdrängen, ihr Bild hatte sich ihm unauslöschlich eingeprägt – eine Seltenheit, die ihn sowohl ärgerte als auch neugierig
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