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Romana Exklusiv 0197

Romana Exklusiv 0197

Titel: Romana Exklusiv 0197
Autoren: Emma Darcy , Jessica Steele , Sue Swift
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wieder einmal bezaubert von ihrer Schönheit.
    Er war in der New Yorker Met. Es war der Premierenabend von Puccinis „Turandot“. Adam war kein großer Opernfan, aber seine derzeitige Gespielin hatte ihm die Teilnahme an diesem gesellschaftlichen Ereignis abgeschmeichelt. Sacha Rivken liebte Events, bei denen die Prominenz zusammenströmte, um zu sehen und gesehen zu werden. Und da ihre Affäre noch jung war, hatte er ihr gern diesen Wunsch erfüllt.
    Zusammen mit einer Gruppe von Freunden saßen sie in einer Loge der berühmten Metropolitan Opera und genossen die knisternde Atmosphäre. Sacha hatte für sich und Adam Plätze in der ersten Reihe gesichert, damit sie einen ungehinderten Blick auf die Besucher der beiden Hauptlogen hatte, die der Bühne gegenüberlagen.
    Die weiter entfernte Loge füllte sich zuallererst. Sacha spekulierte gerade darüber, wer das angrenzende Abteil gemietet haben mochte, als die Gäste erschienen. Adam zuckte zusammen, als hätte ihn ein Schlag getroffen.
    Rosalie James … Sie führte ihren Begleiter in die vorderste Reihe.
    Das glänzende schwarze Haar war zu einer eleganten Hochfrisur aufgesteckt und entblößte einen hellen Schwanenhals, den ein atemberaubendes Collier aus Rubinen und Diamanten schmückte. An diesem Abend trug sie keine geschlechtslose weiße Jacke und schwarze Hose, sondern eine Kreation aus dunkelrotem Samt, die jede ihrer weiblichen Kurven liebevoll betonte. Der herzförmige Ausschnitt gab den verführerischen Ansatz ihrer Brüste frei. Ihre Haltung war hoheitsvoll. Sie wirkte hoheitsvoll. Hätte sie eine Tiara getragen, hätten sich die Leute gefragt, welcher königlichen Familie sie entstammen mochte.
    Als sie ihren Platz am Ende der Reihe einnahm, blickte sie lächelnd zu dem Mann auf, der im Begriff war, sich neben sie zu setzen – ein großer Mann, dessen Statur Adams in nichts nachstand, ungefähr Ende dreißig, mit silbernen Strähnen im kastanienbraunen Haar. Er erwiderte das Lächeln, als würden sie eine besonders herzliche, intime Erinnerung teilen.
    Adam hatte noch nie Eifersucht empfunden, doch in diesem Moment durchzuckte ihn der Zorn wie eine schwarze Woge. Wenn er Rosalies Begleiter durch pure Willenskraft in Stücke hätte zerreißen können, wäre der Mann binnen Sekunden zerfetzt worden. Sie hatte für ihn Platz in ihrem Leben – für einen Mann, der Adam äußerlich so ähnlich war. Adam fühlte sich betrogen und benachteiligt, jeder Muskel in seinem Körper verkrampfte sich vor Wut über die Grausamkeit des Schicksals.
    „Da ist Rosalie James“, flüsterte Sacha entzückt. „Sie hat das Prunkstück der diesjährigen Ballavanti-Kollektion an. Ich wette, man hat es ihr für die Premiere zur Verfügung gestellt, damit der Designer noch mehr Publicity bekommt. Schau dir nur dieses Collier an! Garantiert eine Leihgabe von Bergoff. Muss ein Vermögen wert sein!“
    Sie gibt also wirklich kein Geld für sich selbst aus, überlegte Adam. Es handelte sich auch um keine Geschenke eines Liebhabers, was ihn ein wenig besänftigte. „Wer ist der Mann neben ihr?“, fragte er, in der Hoffnung, einen Namen zu erfahren, der ihm mehr über ihren Geschmack verriet.
    „Keine Ahnung. Ein ziemlicher Hüne. Sehr beeindruckend.“
    Adam presste die Lippen zusammen.
    „James … Ist sie mit dem Tenor verwandt, der heute sein Debüt gibt?“, erkundigte sich einer der Opernkenner in ihrer Gruppe.
    Adam schlug das Programmheft auf, das er zuvor gekauft hatte. Der betreffende Sänger hieß Zuang Chi James. „Sie ist keine Chinesin“, meinte er ironisch.
    „Du hast seine Biografie nicht gelesen, Adam“, konterte sein Freund. „Zuang Chi wurde zwar in China geboren, wurde dann aber von seiner Familie nach Australien geschmuggelt, weil er eine Chance bekommen sollte, seine Stimme zu schulen. Er wurde offiziell vom früheren australischen Botschafter in China und dessen Frau – Edward und Hilary James – adoptiert. Sie schickten ihn aufs Musikkonservatorium von Sydney, wo er ein Stipendium gewann und …“
    „Hey! Rosalie James ist ebenfalls Australierin“, warf Sacha ein. „So abwegig ist die Verbindung gar nicht.“
    Australierin? War das ihre Nationalität? Adam betrachtete sie eindringlich. Er konnte sich keine englischeren Namen vorstellen als Edward und Hilary, aber Rosalie wirkte weder englisch noch australisch. Und der Bursche mit dem rötlichen Haar direkt neben ihr glich viel eher einem riesenhaften, streitlustigen Schotten. Ihre schmale,
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