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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Spaghetti bis Tortellini an, doch weder diese Nudelgerichte, noch eine Pizza Salami oder Margherita hat hier in den letzten Jahren einen Abnehmer gefunden. Denn das Restaurant ist seit Ewigkeiten geschlossen und der diesbezügliche Zettel, der an der Tür klebt, schon ewig lange vergilbt. Wegen Krankheit vorübergehend geschlossen , hatte man einst darauf lesen können. Doch der angeblich kranke Eigner der Kornmühle ist inzwischen entweder längst zurück nach Sizilien ausgewandert, oder aber er befindet sich derzeit sonst irgendwo auf der Flucht vor Steuereintreibern und Gerichtsvollziehern. Wohin auch immer es ihn verschlagen hat; im Inneren des Gebäudes gibt es nun eine ganz andere Attraktion als Pizza und Pasta zu bestaunen: Nämlich eine Tür. Und die ist ein bestens gehütetes Geheimnis, welches sich seit unendlicher Zeit, kilometertief unter dem Fundament der Kornmühle befindet. Niemand auf dieser Seite der Tür weiß darum, und nur wenige auf der anderen Seite besitzen einen Schlüssel dafür.
    Doch an jenem Tag gelangten zwei Männer von ebendieser anderen Seite durch die Tür und machten sich sogleich auf die Suche. Zwar unterbrachen sie die Durchführung ihres wichtigen Auftrags hier von Zeit zu Zeit für den Besuch eines Tabakwarenladens oder der Autowaschstraße, aber ihr wichtigstes Ziel ließen sie niemals aus den Augen. Dieses Ziel hörte auf den Namen Ben.
        
    Die ganze blöde Woche war wieder einmal nicht sonderlich gut gelaufen für Ben. Beispielhaft sei nur der Montag genannt, an dem Ben zuerst verschlafen hatte, dann den Bus verpasste und schließlich einen Eintrag ins Klassenbuch der 7c erhielt, weil er zu spät zur Mathematikstunde erschienen war. Nun, so schlimm war das in seinen Augen nun auch wieder nicht, weil Ben ganz gewiss kein zahlenverliebtes Rechengenie war und auf eine Viertelstunde Kopfakrobatik hin und wieder ganz gut verzichten konnte, wenn es sich irgendwie einrichten ließ. Leider sah sein Lehrer die Sache etwas anders. Dem kaputten Wecker galt daher Bens ganzer Groll und Dank zugleich. Vielleicht wär es dennoch besser gewesen, gar nicht erst aufzustehen, denn auf Mathematik folgte unweigerlich die Physikstunde. Hier war der zuständige Lehrer, Dr. Klotz, darum bemüht, den Jugendlichen die Mysterien der kinetischen Energie nahezubringen. Das war so etwas Ähnliches wie Kraft durch Bewegung, glaubte Ben sich düster zu erinnern. Doch während er noch darüber nachdachte, wurde er selbst zum Spielball der Kinetik. Während der Klotz irgendwas an die Tafel kritzelte und den Schülern dabei den breiten Rücken zukehrte, machte sich die plumpe Irene aus der Reihe hinter Ben einen Spaß daraus, den verdutzten Jungen samt Stuhl mal eben auf den Fußboden des Klassenzimmers zu kippen. Und das tat natürlich weh: Knie gestaucht, Hose zerrissen und vom Klotz übel zusammengestaucht worden. Als ob Ben etwas dafür gekonnt hätte. Dieses Weib Irene sah aus wie eine Funfundzwanzigjährige und war kräftig wie ein Ochse. Und dennoch machte es einen eher unglücklichen Eindruck, wenn man als Dreizehnjähriger von einem Mädchen herumgeschubst wurde. Dementsprechend laut und gehässig fiel auch das schallende Gelächter der Mitschüler aus. Peinlich, peinlich. Und als Ben seine zerfetzte Hose besah, musste er sich von Irene schließlich auch noch sagen lassen, die habe auch vorher schon höchstens noch als Putzlumpen getaugt. Nicht einmal die Heilsarmee habe Interesse an so einem billigen Ding. Scheißmontag!
    Der Dienstag und der Mittwoch kamen dankenswerterweise eher recht belanglos daher, sah man einmal davon ab, dass ein paar weniger nette Mitschüler dienstags sein Pausenbrot in hohem Bogen aufs Dach des Schulgebäudes geworfen hatten. Ben war nur heilfroh, dass die Jungs ihn bei dieser Gelegenheit nicht auch gleich noch hinterhergeschmissen hatten. Und am Mittwoch in der großen Pause war er mal wieder ein wenig vermöbelt worden. Vorausgegangen war eine kleine Meinungsverschiedenheit mit einem seiner Lieblingsmitschüler. Der von übler Akne, einem ebensolchen Charakter, jedoch auch von immensen Körperkräften heimgesuchte Markus saß in Physik dummerweise hinter Ben, also gleich neben der lieblichen Irene, und hatte es sich nicht nehmen lassen, ihm sein Lineal mehrmals heftig um die Ohren zu hauen, ohne dass der Lehrer etwas davon mitbekam. Normalerweise sagte Ben so schnell nichts Gesundheitsgefährdendes zu einem Jungen, der einen guten Kopf größer war als er selbst,
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