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Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader
Autoren: Clark Darlton
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über dem Meer, in dieser Ruhe und weitab vom Rummel der Großstadt, könnte ich in Deutschland nicht leben.
    Ganz bestimmt werde ich hier bleiben, das Reisen jedoch nicht vergessen.
    Wenn es mir erlaubt ist, möchte ich mich abschließend bei allen meinen Lesern bedanken, die mir fast drei Jahrzehnte lang die Treue hielten, aber auch bei jenen, die nun die Gelegenheit erhalten, mich gewissermaßen „von Anfang an“ kennenzulernen.
     

 
Nachwort
     
    Im Jahre 1954 erschien im Erich Pabel Verlag der erste Band einer Science Fiction-Heftreihe, die sich bis zum Jahre 1963 unter der Reihenbezeichnung Utopia-Großband auf dem Markt halten konnte. Der Name lehnt sich an die ein Jahr zuvor im selben Verlag gestartete Reihe Utopia Zukunftsroman an. Was neu war: Großformat und doppelt so viele Seiten boten zum erstenmal nach dem Zweiten Weltkrieg die Möglichkeit, kontinuierlich SF-Romane (statt in der kleinen Heftform Kurzromane und Novellen) zu veröffentlichen. Zu einer Zeit, als noch keine Science Fiction-Taschenbuchreihen existierten, waren Heftreihen wie der Utopia-Großband trotz der meist grellbunten Titelbildgestaltung dank eines festeren Umschlages, eines beschrifteten Rückens, Lumbeckbindung statt Heftung – kurzum eines etwas nobleren Outfits – quasi Vorläufer des Taschenbuchs und vielen damaligen SF-Lesern Taschenbuchersatz. Diese frühen Utopia-Großbände kosteten damals übrigens eine Mark und werden bei Sammlern inzwischen für manchmal den zehnfachen Betrag gehandelt – was sicher auch mit den nostalgischen Gefühlen derjenigen zusammenhängt, die damals die Science Fiction entdeckten und ihr bis heute treu geblieben sind. Ich will gern gestehen, daß ich mich selbst von solchen Gefühlen nicht ausnehme.
    Initiator dieser Utopia-Großbände war ein Mann, der 1920 in Koblenz geboren wurde, das Gymnasium in Essen besuchte und nach Arbeitsdienst, Kriegseinsatz (in einer Nachrichteneinheit der Wehrmacht) und Kriegsgefangenschaft in Sibirien 1952 als Dolmetscher der britischen Besatzungsbehörden mit Science Fiction der angloamerikanischen Spielart in Berührung gekommen war: Walter Ernsting. Schon vor dem Krieg ein Fan deutscher Zukunftsromane und ein Anhänger des Gedankens der Weltraumfahrt, faszinierte ihn dieser neuentdeckte Kosmos. Die Utopia-Großbände boten ihm die Möglichkeit, fortan die Science Fiction zu seinem Beruf zu machen. Er übersetzte in der Anfangsphase die meisten Romane selbst und war mehrere Jahre lang der Redakteur dieser Reihe. Und er veröffentlichte dort seine ersten SF-Romane. 1955 erschien mit UFO am Nachthimmel sein Erstling als Utopia-Großband 19, dem bald weitere Romane folgen sollten. Da er den Verleger nun einmal auf angloamerikanische Science Fiction eingeschworen hatte – lediglich Henry Walter (Pseudonym für Kurt Roecken, der auch und vor allem als C.V. Rock bekannt ist) und etwas später Wolf Detlef Rohr machten in dieser frühen Phase der Utopia-Großbände eine Ausnahme –, legte er sich das amerikanisch klingende Pseudonym Clark Darlton zu und deklarierte die Romane als Übersetzungen (getürkte „Originaltitel“ inklusive). UFO am Nachthimmel war somit die „Übersetzung“ von Tomorrow the Future; Der Mann, der die Zukunft stahl (Utopia-Großband 24) hieß im „Original“ Thief of Time (augenzwinkernd auf dem Kopf stehend gedruckt). Der große Anklang, den die Romane von Clark Darlton bei den Lesern fanden – bei Leserumfragen lag er vorn, und UFO am Nachthimmel gewann 1957 den ersten deutschen HUGO –, machte diese Maskerade bald überflüssig. Das amerikanisch klingende Pseudonym allerdings behielt Walter Ernsting bei, und seinen richtigen Namen benutzte er bislang nur für Jugendbücher und den als Hardcover erschienenen Roman Der Tag, an dem die Götter starben (1979).
    Ich kann es mir sicherlich ersparen, im einzelnen den Weg nachzuzeichnen, den Walter Ernsting seit 1954 gegangen ist – bei einem Autor, der weit über 300 Romane geschrieben und eine erkleckliche Anzahl von Reihen und Serien initiiert hat, würde schon die Aufzählung den Rahmen dieses Nachworts sprengen. Einiges davon wird im übrigen bereits im vorstehenden Interview angeschnitten. Ich beschränke mich auf die Schwerpunkte: Redakteur und „Geburtshelfer“ diverser Reihen bei den Verlagen Pabel und Moewig (darunter besonders verdienstvoll: das Utopia-Magazin), Verfasser einer Vielzahl von Heftromanen und Leihbüchern, später von Taschenbüchern. Und natürlich: einer der
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