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Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader
Autoren: Clark Darlton
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Leser haben das auch so verstanden. Die Serie als faschistoid zu bezeichnen, deutet auf eine totale Unkenntnis der gesamten Handlung hin, die mehr positive Aspekte aufweist, als diese Pseudokritiker erkennen können – wenn sie es überhaupt versuchten.
     
    An einer Serie mitzuschreiben heißt auch, sich an andere anzupassen, fremden Ideen zu folgen. Und Termine müssen gehalten werden. Hast du manchmal „Perry Rhodan“ – und überhaupt die ganze SF – verflucht und dir gewünscht, lieber Beamter oder Holzfäller oder was immer zu sein?
     
    Jede Routine hat ihre Vor- und Nachteile, und ich bin oft froh über jede Pause, die mir der Terminplan zubilligt. Fremden Ideen zu folgen ist nicht schwer, wenn es gute Ideen sind und man sich ärgert, sie nicht selbst gehabt zu haben. Aber verflucht habe ich PR oder die SF überhaupt noch nie, und ich würde mit keinem Menschen auf dieser Welt tauschen. Als Beamter wäre ich sicher vor Langeweile schon tot, wenn ich im Büro keine Romane schreiben könnte.
     
    Welchen unter deinen Romanen hältst du für den rundum gelungensten? Und welchen für den spannendsten? Welchen für den engagiertesten?
     
    Diese Frage kann ich nicht selbst beantworten, und die Meinung meiner Leser ist da unterschiedlich. Eigentlich halte ich die meisten meiner Romane für ein wenig gelungen, einigermaßen spannend, und ein bißchen Engagement kann man in jedem finden.
     
    Ich habe das Thema Engagement angeschnitten, weil du dich früher oft in deinen Romanen mit dem Thema Krieg und Frieden auseinandergesetzt hast. Wie stehst du heute dazu? Könnte man sich Walter Ernsting auf einer Friedensdemonstration vorstellen? Bist du eher Optimist oder eher Pessimist, wenn du in die Zukunft schaust?
     
    Leider muß ich zugeben, nicht übermäßig optimistisch zu sein, wenn ich an die Zukunft denke. Wie soll der Mensch die Probleme der Welt lösen, wenn er nicht einmal mit denen in Familie, Gemeinde oder im eigenen Land fertig wird? Der Friede und das friedliche Zusammenleben der Völker war immer mein Hauptanliegen, aber auf einer heutigen Friedensdemonstration kann ich mir einen Walter Ernsting nur dann vorstellen, wenn sich diese Demonstration gegen alle Aufrüster richtet und nicht nur gegen eine Seite. Idealismus ist eine lobenswerte Eigenschaft, aber er hat nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn er auf dem Boden der Realität steht.
     
    Zu deinen engagierten Büchern gehören auch die Texte, die gemeinsam mit Ulf Miehe unter dem Pseudonym Robert Artner entstanden sind, und Miehe war es wohl auch, der dich ermutigt hat, Jugendbücher zu schreiben. Ihr kennt euch ja aus alten SFCD-Tagen – aber wie kam es konkret zur Zusammenarbeit?
     
    Jugendbücher wollte ich schon immer schreiben, aber diese Absicht konnte ich nur mit Hilfe Ulf Miehes verwirklichen, weil er Zugang zum Sigbert Mohn Verlag hatte. Also auch hier: Beziehungen. Miehe hat meine ersten drei Romane lektoriert und mir viele stilistische Tips gegeben. Ich habe sie dankbar angenommen und halte es für ausgesprochen dumm, von sich zu glauben, man wisse schon alles.
     
    Stammen die Anspielungen auf Bob Dylan von dir oder Miehe?
     
    Die Anspielung auf Bob Dylan, dessen Lieder ich daraufhin schätzen lernte, stammt von Miehe.
     
    Hast du auch mit anderen Autoren zusammengearbeitet?
     
    Außer mit Ulf Miehe noch mit Jesco von Puttkamer, Raymond Gallun, Jack Williamson, Heinz Bingenheimer und einigen anderen.
     
    Welche Pseudonyme hast du sonst noch benutzt? Was hast du außerhalb der SF geschrieben?
     
    Zwei SF-Romane schrieb ich unter dem Pseudonym McPatterson und zwei oder drei Western als Frank Haller.
     
    Du lebst heute in Irland und schreibst weniger als früher. Ist das ein allmählicher Rückzug ins Private, oder hast du noch Pläne in Sachen Science Fiction?
     
    Ich denke noch nicht an Rückzug ins Privatleben, bin aber nun alt genug, um mir ein wenig mehr Ruhe zu gönnen. Pläne habe ich immer, neue Themen, neue Romanideen. Eines Tages, so hoffe ich, sie noch verwirklichen zu können.
     
    Wie lebst du in Irland? Hast du eine besondere Beziehung zu dem Land? Wirst du dort bleiben?
     
    Es sind in erster Linie die Iren selbst, die mir das Land hier schmackhaft gemacht haben. Ich bin ziemlich viel in der Welt herumgekommen, aber ich habe selten ein so sympathisches und hilfsbereites Volk angetroffen wie hier. Das Land selbst ist vielleicht ein wenig rauh, aber um so schöner sind die warmen Sonnentage. So wie ich hier jetzt lebe,
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