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Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader
Autoren: Clark Darlton
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früher besser als heute, und mancher mag das als ein Armutszeugnis empfinden. Aber ist das nicht alles Geschmackssache?
     
    Ist die SF im Vergleich zu früher besser oder interessanter geworden? Hat die Tatsache, daß heute auch relativ viele Frauen SF schreiben, die SF verändert?
     
    Auch das ist eine Sache des Geschmacks. Die SF von heute mag in mancher Hinsicht interessanter geworden sein, weil sie vielseitiger wurde, aber ob sie deshalb auch besser geworden ist …? Sie wurde zum Teil anders, sie befaßt sich intensiver als früher mit gesellschaftlichen und sozialen Problemen. Das ist akzeptabel, wenn es nicht zu penetrant geschieht, was leider oft der Fall ist. Die Handlung wird zur Nebensache, Belehrung zum obersten Gesetz. Wie damals schon. Was die Frauen in der SF-Literatur angeht, so halte ich einige von ihnen für eine Bereicherung, nicht aber jene wenigen, die auf diesem Gebiet ihre endlich erreichte Emanzipation austoben. Ich spiele damit auf eine ganz bestimmte Autorin im Bereich der Fantasy an.
     
    Nehmen wir mal an, man würde Walter Ernsting einladen, an einer Expedition zum Alpha Centauri – ob mit oder ohne Zeitdilatation – teilzunehmen. Würdest du die Einladung annehmen?
     
    Ohne zu zögern – ja.
     
    Und – diese beliebte Frage – welche zehn Bücher würdest du mitnehmen?
     
    Auf jeden Fall die zehn dicksten Wälzer, die aufzutreiben sind, und um die richtigen Titel auszuwählen, würde ich etwas Zeit benötigen. Die habe ich leider nicht, weil mir für dieses Interview nur zwei Stunden zur Verfügung stehen – und mein Schiff morgen startet.
     
    Rein zufällig fiel mir vor ein paar Tagen eine Ausgabe von „Blick in die Zukunft“ in die Hand. Du hast dort damals – 1955 – einen Leitartikel zum Thema „Laika“ geschrieben und zum Schluß Vermutungen über die Anwesenheit von Außerirdischen im Orbit der Erde anklingen lassen. Dieses Thema kommt auch in Romanen oft bei dir vor, und bevor Däniken diese These zu untermauern versuchte, hast du bereits über den Besuch von Außerirdischen in vorgeschichtlicher Zeit auf der Erde geschrieben. Sind derartige Themen für dich mehr als reine Spekulation?
     
    Der frühgeschichtliche Besuch Außerirdischer auf unserem Planeten war für mich schon immer ein faszinierendes Thema, und obwohl reine Spekulation, halte ich einen solchen Besuch nicht für unmöglich. Im Gegensatz zu Däniken allerdings glaube ich nicht an einen mit Absicht durchgeführten Besuch Außerirdischer, sondern mehr an einen Zufall, wie zum Beispiel eine Bruchlandung auf der Erde. Es gibt genug Überlieferungen, die darauf schließen lassen. Es ist aber auch möglich, so meine ich, daß einst auf der Erde eine eigene technische Zivilisation entstand, die sich selbst vernichtete. Darauf könnten die erwähnten Spuren auch hinweisen. Und sagt nicht Asimov, daß sich jede technische Zivilisation zwangsläufig auf ihrem Höhepunkt selbst zerstört? Unsere heutige Situation läßt das nicht mehr so unmöglich erscheinen.
     
    Ein anderes Lieblingsthema von dir ist die Zeitreise, oft in Verbindung mit Phänomenen der Zeitdilatation. Dieses Thema, möchte ich meinen, hat wesentlich zu deiner Beliebtheit als Autor Ende der fünfziger bzw. Anfang der sechziger Jahre beigetragen. Ich denke an Titel wie „Die Zeit ist gegen uns“ oder „Raum ohne Zeit“. In der angloamerikanischen SF spielt das Thema Zeitdilatation hingegen kaum eine Rolle. Wie bist du darauf verfallen, was hat dich daran fasziniert?
     
    Das Spiel mit dem Faktor „Zeit“ fasziniert mich auch noch heute und die Zeitdilatation allein schon deshalb, weil sie die einzige Möglichkeit zu bieten scheint, wirklich in die Zukunft zu reisen, wenn auch leider ohne Rückkehr. Der SF-Autor hat das Recht, die pseudotechnischen Voraussetzungen für den nahezu lichtschnellen Raumschiffantrieb zu schaffen und dann die (noch) bestehenden Naturgesetze zu Hilfe zu nehmen, um diese Zeitreise zu ermöglichen.
     
    Wie es zum Start der „Perry Rhodan“-Serie kam, dürfte eigentlich allgemein bekannt sein. Deshalb zum „PR“-Komplex nur zwei oder drei Fragen: Was an „PR“ ist typisch Walter Ernsting? Was bedeutet dir die Serie?
     
    Von meiner Seite aus habe ich immer versucht, der Perry Rhodan- Serie einen humanen Anstrich zu geben und die friedliche Verständigung des Menschen mit dem Fremden, dem Unbekannten also, hervorzuheben. Der oft belächelte Gucky ist nichts als eine Allegorie dieser Absicht, und viele
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