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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers
Autoren: James Barclay
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Abteilung zog hoch, eine andere ging tiefer, und die dritte flog geradeaus weiter und zielte mitten ins Herz der verteidigenden Kaan, die es sich nicht erlauben konnten, ihre Kräfte aufzuteilen und drei feindliche Gruppen gleichzeitig zu bekämpfen.
    Sie teilten sich in zwei Gruppen. Fünf flogen geradeaus und fünf nach oben, sodass die dritte Gruppe der Naik unbehelligt blieb. Unter lautem Brüllen trafen die feindlichen Abteilungen aufeinander. Überall loderte Feuer, Flügel schlugen, Krallen blitzten, und die mächtigen Körper prallten gegeneinander. Naik und Kaan stürzten ab, einer mit zerfetztem Flügel, ein anderer mit einer schrecklichen Wunde am Unterbauch. Andere folgten, Kiefer schnappten, die Schreie fuhren Hirad bis ins Mark, und der orangefarbene Nachglanz der Feurstöße stand noch lange in seinen Augen.

    Die dritte Gruppe der Naik flog weiter. Zuerst war Hirad nicht sicher, aber dann wechselten sie den Kurs und hielten nicht mehr auf den Riss zu, sondern flogen einen Abfangkurs, der zu Sha, Nos und Hyn und ihren hilflosen Passagieren führen sollte.
    Hirad sah sich um, ob irgendwelche Kaan eingreifen würden, aber überall herrschte Verwirrung. Der Himmel war voller hektisch manövrierender Drachen, das Gold der Kaan mischte sich zwischen das Rotbraun der Naik, das Dunkelgrün der Gost und das strahlende Weinrot der Stara. Er war sicher, dass niemand die heranstürmenden Naik gesehen hatte, und sandte Sha-Kaan eine dringende Botschaft. Die einzige Reaktion des Großen Kaan bestand darin, noch schneller zu fliegen.
    »Dieses Mal muss es gelingen. Wir können sie nicht länger aufhalten.«
    Wenn sie die Grenze des Risses erreichten, dann würden die übrigen Verteidiger die feindliche Brut bekämpfen, doch Hirad hatte bereits erkannt, dass sie die Naik nicht abschütteln konnten. Er sah sich nach links und rechts zu seinen Freunden um. Die Magier hatten die Arme gehoben und die Hände wie Schalen zusammengelegt. Ihre Augen waren geschlossen und die Köpfe zurückgeneigt, während sie die Mana-Gestalt aufbauten, mit der sie den Riss schließen und den Krieg am Himmel beenden wollten. Die Krieger, große und im Augenblick verängstigte Männer, hielten ihre Schutzbefohlenen fest, wie Hirad es tat – ebenso sehr, um sich selbst zu beruhigen, wie um die Magier in einer aufrechten Position zu halten.
    Sie näherten sich dem Riss, und die Naik näherten sich ihnen. Er hörte sie kühn und siegesgewiss bellen und sah, wie sie ihre Formation ein wenig in die Breite zogen, um
aus einem möglichst günstigen Winkel anzugreifen. In ein paar Sekunden würden sie ihre Flammen ausstoßen und den Raben verbrennen. Sha-Kaan hatte sich verschätzt, sie bekamen keine Hilfe.
    Links über Hirad teilten sich die Wolken. Drei Dutzend Drachen schossen hervor und vertrieben die Dunstschleier. Sein Herz jauchzte, dann sank es umso tiefer. Es waren Veret, keine Kaan. Hirad schloss die Augen und wartete auf das Ende, das jetzt kommen musste. Einen kleinen Moment lang würde er die Hitze spüren, dann wäre alles vorbei.
    Die Veret rasten an den Kaan vorbei und fielen geradewegs über die ahnungslosen Naik her. Die schnellen, schlanken Veret bewegten sich unglaublich geschickt, und jeder Naik fiel einer überwältigenden Zahl der im Wasser lebenden Drachen zum Opfer.
    Sha-Kaan jubelte, seine Flügel schlugen noch ein wenig schneller, und er schoss mit seinen beiden Begleitern zum Riss. Er bellte, damit die Verteidiger Platz machten, schwenkte ab und kreiste. Nos und Hyn folgten dicht hinter ihm.
    Vor Hirad sprach Ilkar Worte, die er nicht verstehen konnte, hob die Handflächen zum Riss und stieß einen Schrei aus, der seinen ganzen Körper beben ließ. Der Spruch war freigesetzt, und drei Bahnen von sichtbarem Mana liefen zum Riss und verbanden sich mit seinen Rändern. Eine war dunkelblau, eine orange und eine gelb. Wie Seile mit Enterhaken krümmten und wanden sie sich, während die Drachen kreisten. So wurden sie miteinander verflochten, bis ein Seil aus Mana entstand, das zischte und knisterte und dessen Enden weiterhin von den Rabenmagiern gehalten wurden.
    Sha-Kaan brüllte, und sein Schrei wurde von Nos und
Hyn beantwortet. Ringsum schrien, bellten und riefen die Drachen.
    »Mach dich bereit, Hirad!«, rief Ilkar.
    »Bereit wozu?«
    »Für den Ritt deines Lebens«, rief der julatsanische Magier.
    Die drei Drachen und ihre Reiter wendeten und stürzten sich in den Riss.
    Hirad schrie, als der Riss sie anzog und
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