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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers
Autoren: James Barclay
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gebannter Blick folgte ihnen, als sie sich auf ihre Ziele stürzten, vier Gost, die direkt zum Riss flogen. Aus zehn Mäulern schoss Feuer, und beide Formationen lösten sich auf, um den Flammen auszuweichen. Ein Gost wurde vom Feueratem der Kaan voll getroffen. Seine Schwingen glühten einen Moment, sein Kopf war eine Masse brennender Schuppen, dann stürzte er kreischend ab.
    Die Kaan wendeten und formierten sich neu und jagten zwei der überlebenden Gost. Der letzte aber flog unbeirrt
weiter, und Hirad begriff voller Panik, dass er direkt auf sie zuhielt.
    Automatisch sandte er eine gedankliche Warnung, doch Sha-Kaans gelassene Antwort beruhigte ihn ein wenig. Der Gost kam näher, die riesigen, dunkelgrünen Flügel peitschten die Luft, er öffnete das Maul und fixierte seine Beute.
    Und dann war er weg. Zwei kleinere Kaan hatten ihn von der Seite her angegriffen. Einer schlug ihm die Reißzähne in den Nacken, der zweite bohrte ihm die Krallen in den Leib. Die Kollisionen klangen wie Donnerschläge.
    Sha-Kaan flog weiter, Ilkar hatte nichts bemerkt, und Hirad zitterte.
     
    Tessaya hatte seine Gegner in der Falle. Die Kämpfer aus dem Osten hatten Senedais Kräfte im schwach verteidigten Rücken angegriffen und mit ihren Schwertern und ihrer Magie einen beträchtlichen Schaden angerichtet. Doch ihr verzweifelter Vorstoß, als sie zu den Abteilungen durchbrechen wollten, die das Haus angriffen, hatte sie übersehen lassen, was hinter ihnen geschah.
    Der Herr der Paleon-Stämme war gezwungen gewesen, ihren ersten Schlag abzuwarten, bis er sicher sein konnte, wo sie standen. Jetzt rückte er rasch vor und schickte Kommandos zu den Flanken aus, um sie in die Zange zu nehmen. Den größten Angriff im Zentrum führte er selbst an.
    Er sah, dass General Darrick rasch vorankam. Dieser mutige General aus dem Osten hatte in dieser Nacht eine Meisterleistung vollbracht, und Tessaya empfand nichts als Respekt für ihn und seine Führungsqualitäten. Das würde ihm natürlich nicht das Leben retten. Tessaya musste die feindlichen Kräfte rasch vernichten, bevor Darricks
Vorstoß das Selbstvertrauen von Senedais Männern untergraben konnte.
    Er schnippte mit den Fingern und ließ seine Hornbläser antreten. Ein einzelner Hornstoß war das Signal, den Angriff fortzusetzen. Tessaya nahm die Streitaxt vom Gürtel und rannte an der Spitze seiner Stammesbrüder los, um die schwache rückwärtige Verteidigung der Männer aus dem Osten aufzureiben. Sein erster Schlag trennte einem Mann beinahe den Kopf ab, sein zweiter zerschmetterte einem anderen die Rippen und ließ das Herz zerplatzen, der dritte verpasste einem weiteren Gegner eine Schnittwunde am Oberschenkel, die bis zum Knochen reichte.
    Die feindlichen Magier vor ihm waren auf ihre Sprüche konzentriert, vor magischen Angriffen mussten er sich also nicht fürchten. Er arbeitete sich weiter vor, wehrte einen Schwertstoß ab und treib die Axt in einen weiteren Schädel, der nicht gut genug gedeckt war. Er brüllte vor Freude, scharte seine Männer um sich und holte wieder aus.
     
    Sha-Kaan musste noch einmal einem massiven Angriff der Naik ausweichen. Zu viele Kaan deckten sie, und es waren nicht mehr genug übrig, die den Riss gegen den entschlossenen Angriff verteidigen konnten. Hirad hatte Angst, und er wusste, dass es Ilkar nicht besser ging.
    »Wir können nicht immer wieder unterbrechen«, rief Ilkar. »Wir verbrauchen unsere Energie. Sha-Kaan muss auf Kurs bleiben. Er muss uns mehr Zeit lassen.«
    »Er tut, was er kann«, erwiderte Hirad heiser. Die Spucke wurde ihm aus dem Mund gerissen, als Sha-Kaan sich aufbäumte und wendete, um noch einmal den Riss anzusteuern.

    Zum dritten Mal spannte und entspannte Ilkar sich. Hirad hielt ihn fest. Zum dritten Mal betete er.
    Sha-Kaan schoss durch die sich zusammenziehenden Wolken und ignorierte den Kampf zwischen zwei Kaan und einem Stara. Schwingen, Krallen und Köpfe zuckten, die drei Drachen verbissen sich ineinander und stürzten, ohne es überhaupt richtig zu bemerken, wie ein Stein zu Boden.
    Direkt vor dem Riss brach ein Dutzend Kaan aus den Patrouillenflügen aus und raste den Feinden entgegen. Sie stießen drängende Rufe aus und flogen, so schnell sie konnten. In der Ferne kamen mindestens fünfzehn Drachen, die sich als rostbraune Naik entpuppten, heran, und Hirad sah ihrer Formation an, dass es gefährlich wurde.
    Sie spalteten sich in Trupps von jeweils fünf Drachen auf, die sich wie Pfeile angeordnet hatten. Eine
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