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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers
Autoren: James Barclay
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los?«
    »Mein Lord, die Truppen aus dem Osten haben einen Überraschungsangriff begonnen. Sie sind an zwei Fronten aufmarschiert.«
    »Das kann ich selbst sehen«, fauchte Senedai. Er packte den Hauptmann an der Fellkleidung. »Sage mir nur, dass wir sie aufhalten können. Ich muss das Haus eingenommen haben, bevor die Sonne den höchsten Punkt erreicht.«
    »Wir werden sie aufhalten …«

    Es gab eine weitere Serie von Explosionen, dieses Mal auf der anderen Seite des Hauses.
    »Was ist hier los?«, brüllte Senedai zum Himmel hinauf. Er wandte sich wieder an den Hauptmann. »Wenn einer dieser Hunde über das Gras gelaufen kommt, um mich anzugreifen, dann werde ich dir persönlich das Herz herausreißen und es fressen. Halte sie auf.« Er riss die Axt vom Gürtel und drängte sich durch seine Frontlinie nach vorn.
    »Kämpft, ihr Hunde, kämpft! Ich werde keinen Fehlschlag dulden!«
    Mit zitternden Händen hob er die Axt und schlug zu. Das Schwert des Gegners blockte seinen Schlag mühelos ab. Aus dem Nichts wurde eine Axt in seine Richtung geschwungen. Er sprang zurück, das scharfe Metall zischte knapp an seiner Nase vorbei. Das Schwert kam herunter, doch dieses Mal war er bereit. Er parierte den Schlag mit der Axt und stieß die scharfe Spitze des Axtstiels vor. Er spürte, wie sie ins Fleisch des Gegners eindrang.
    Der Maskierte wich einen Schritt zurück, und die Spitze löste sich wieder. Blut quoll aus der Wunde. Senedai lächelte und holte mit der Klinge aus, um den Gegner zu erledigen, doch auf einmal fühlte er eine schreckliche Hitze in seiner Seite. Das Schwert des Mannes hatte ihn unterhalb des Brustkorbs getroffen. Er hatte es nicht einmal kommen sehen; er hatte es nicht für möglich gehalten, dass der Mann zurückschlug, obwohl er verletzt war. Und jetzt war er selbst derjenige, der sterben musste.
    Lord Senedais Axt fiel aus seinen gefühllosen Fingern, und während er zu Boden ging, hörte er die Männer triumphierend und voller Begeisterung einen einzigen Namen brüllen.
    Tessaya.

     
    Sie hätten schon vor Tagen weglaufen sollen, doch sie waren auch Wissenschaftler, und ihre Neugierde hielt sie an Ort und Stelle fest. Es war seit Tagen nicht mehr nötig, den Schatten zu messen, aber sie hatten es trotzdem getan und sein Wachstum über der Stadt markiert. Sie hatten es für die Augen derer, die nach ihnen kommen mochten, festgehalten und hofften, ihre Schriften würden sie überleben.
    Jayash blickte zur grässlichen schwarzbraunen Masse hinauf, die den Himmel bedeckte und Parve in ständigem Zwielicht hielt. Wolken stießen an ihre Ränder und schickten einen Regen herunter, wie er ihn noch niemals gesehen oder gefühlt hatte. Im Riss selbst zuckten und flackerten Blitze. In der Ferne fuhr ein Blitzschlag in die Erde und erschütterte den Boden. Dies geschah jetzt immer häufiger.
    Es spielte keine Rolle mehr. Heute war der Tag, an dem alles enden sollte. Heute würde der Mittagsschatten Parve vollständig bedecken. Es war klar, dass der Rabe gescheitert war. Es würde keine Hilfe kommen, und der Riss würde fortfahren, den Himmel zu fressen.
    So standen sie auf dem Hauptplatz und schauten zum Riss hinauf, der über ihnen hing. Der Schatten breitete sich aus, die Mittagsstunde nahte. Sie warteten geduldig. Sie konnten sonst ohnehin nichts tun. Außer sterben.
    Sie warteten auf die Drachen.

37
    Hirad spürte, wie Sha-Kaans Muskeln sich spannten, als sie sich der Schlacht näherten. Der Große Kaan wollte kämpfen, doch er durfte nicht. Nos und Hyn hatten aufgeschlossen, und jetzt flogen sie zu dritt nebeneinander in die Kampfzone, die sich mehr als tausend Schritt weit nach allen Seiten erstreckte.
    Dies gab dem Kampf eine schreckliche Note. Der Tod konnte aus jeder Richtung kommen.
    Ilkar erklärte Hirad, dass die Magier etwa zweihundert Sekunden ungestörter Konzentration benötigten, um den Spruch vorzubereiten, der, sobald er gesprochen war, direkt vor der Oberfläche des Risses aktiviert werden musste. Danach musste das Innere des Korridors aufgeladen werden, damit der Spruch über die ganze Entfernung bis Balaia den Zusammenbruch auslösen konnte. Die Rabenmagier hatten sich eine Methode überlegt, um den Zusammenbruch zu kontrollieren, aber das war ein weiteres Risiko zusätzlich zu allen anderen, die sie bisher schon eingegangen waren. Hirad fragte sich, ob das überhaupt noch einen Unterschied machte.

    Unter sich sah Hirad zwei Drachen im Nahkampf. Sie deckten einander mit Feuer
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