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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers
Autoren: James Barclay
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entgegenkamen und rasch zu feindlichen Drachen heranwuchsen. Sha-Kaan brüllte und beschleunigte. Der Laut fuhr durch seinen ganzen Körper und ließ Hirads Knochen klappern.
    »Halte dich fest, Hirad Coldheart. Es wird bald beginnen.«
    Sha-Kaan pflügte durch die Luft, das Donnern seiner Flügel dröhnte Hirad in den Ohren. Seine Beine schmerzten, weil er sich an Sha-Kaans breitem, rauem Hals festklammern musste, und seine Hände waren trotz der Handschuhe klamm. Er hielt sich am Seil fest wie ein Ertrinkender und konnte nur hoffen, dass er seine Finger lösen und Ilkar sichern konnte, wenn der Augenblick gekommen war.
     
    Der Zusammenhalt war verloren. Die Botschaften flogen wie am Vortag zwischen ihnen hin und her, doch irgendwie wurden die Gedanken nicht augenblicklich in Aktionen umgesetzt, wie sie es gewohnt waren. Sie hatten Opfer zu beklagen.
    Eine halbe Stunde nach der Morgendämmerung hatte Aeb schon doppelt so viele Brüder fallen sehen wie am ganzen vergangenen Tag. Er selbst hatte einen tiefen Schnitt an einem Arm davongetragen, sodass seine Axt kaum mehr war als ein Knüppel, den er zur Verteidigung heben konnte, während sein Schwertarm doppelte Arbeit leisten musste, nur damit er am Leben blieb.
    Die Wesmen konnten es spüren. Sie drangen ringsum auf die Protektoren ein, und die ersten Lücken taten sich auf, als die Reserve einschritt, um den Platz der Toten und Verletzten einzunehmen und selbst verletzt wurde.

    Denken und handeln. Lasst es geschehen. Aeb sandte dringende Gedanken an seine Brüder, doch sie mussten sich der Wahrheit stellen. Ohne einen Gebieter, der sie zu einem einzigen Wesen vereinte, verfügten sie nicht mehr über jene einzigartige Geschlossenheit, der sie ihre Ehrfurcht gebietende Kampfkraft und ihren legendären Ruf verdankten. Die Wesmen starben immer noch im Verhältnis von fünf zu eins, aber bei diesem Tempo konnten sie sich bis zum Nachmittag den Zugang zum Haus erkämpfen.
    Als im Lager der Wesmen die ersten Feuer entfacht wurden, ging Aeb ein Gedanke durch den Kopf, der ihm bisher völlig fremd gewesen war. Niederlage.
     
    Darricks Magier begannen mit einem heftigen Angriff auf die Reserven der Wesmen. Gleichzeitig führte auch Izack seinen ersten Schlag. Die Balaianer rannten durch die brennenden Wagen, Zelte und Holzbarrikaden. Durch Magie und Schwert starben die Wesmen, noch ehe sie richtig verstanden hatten, was sie getroffen hatte. Feuerkugeln flogen über Darricks Kopf, Heißer Regen fiel zischend und in Strömen vom feuchten Himmel, Todeshagel fuhr brüllend in die feindlichen Reihen und schlitzte mit rasiermesserscharfen Kanten das Fleisch von tausend Wesmen bis auf die Knochen auf.
    »Kompanien, verteilt euch!«, befahl Darrick. Die Hauptleute gaben den Befehl durch die Reihen weiter. Wie sie es geübt hatten, teilte sich die Streitmacht auf und griff im Halbkreis die verblüfften Bewohner des Lagers an. Der General führte seine dezimierte doppelte Kompanie gegen die eilig gebildete Verteidigungslinie, hackte sich einen Weg durch die Unbewaffneten und kämpfte gegen diejenigen, die sich etwas schneller bewaffnet hatten. Gegenüber, auf der anderen Seite des Schlachtfeldes hinter dem Haus, bewiesen
zahlreiche Detonationen, dass Izack die Stellungen der Wesmen unter Beschuss nahm. Darrick zog seine Klinge in Hüfthöhe herum und schnitt einem Mann den Bauch bis zur Wirbelsäule auf. Sein Opfer fiel, viel zu schockiert, um noch zu schreien.
    »Durchbrecht diese Linie hier, los!«, rief er. Ringsum setzten seine Männer nach und kämpften verbissener als je zuvor in ihrem Leben. Blut spritzte, beißender Rauch stieg von brennendem Stoff, von Holz und von Fleisch auf, die Verwundeten brüllten, die Angreifer heulten, und die hektischen Rufe der Verteidiger drangen ihm in die Ohren.
    Er jubelte, wehrte einen gut gezielten Axthieb vor seiner Brust ab und trieb dem Mann das Schwert mitten durchs Herz. Der Gegner ging zu Boden. Darrick beförderte die Leiche mit einem Tritt zur Seite. Vor sich sah er jetzt schon die Linien, die die Protektoren angriffen. Und wenn es das Letzte war, das er im Leben sehen sollte, er musste sie erreichen.
     
    Senedai fuhr verblüfft herum und starrte hinter sich, wo sein Zelt in Flammen aufging. Seine zweite Linie war plötzlich in einen Kampf mit einem Feind verwickelt, der eigentlich tot auf einem weit entfernten Schlachtfeld liegen sollte. Verunsichert rief er einen Hauptmann zu sich.
    »Was, bei den Geistern, ist hier
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