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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond
Autoren: T. J. Hudspeth
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Gierig machte sie sich über das Blut her.

"Und was ist mit dir? Trinkst du denn nichts?", wollte Mimma wissen, da Ardric sich keine Blutkonserve genommen hatte.

"Nein, ich werde bei dem Fest etwas zu mir nehmen.
Da es dort keine Blutkonserven gibt, sondern nur Lebendessen und du dich beim Nähren am Mensch noch immer nicht genug unter Kontrolle hast, ist es besser, wenn du dir hier im Hotel den Bauch vollschlägst, solange wir noch hier sind. Ich möchte schließlich nicht, dass du meine Freunde verärgerst, indem du ihre Gäste tötest", bemerkte Ardric spitz.

"Was kann ich dafür, wenn die Menschen so gut schmecken", stammelte Mimma kleinlaut.

"Was sind das überhaupt für Leute?", fragte Mimma.

"Das sind alte Freunde von mir. Die ungarischen Vampire verstehen es rauschende Feste zu geben", informierte Ardric sie. Mimma nahm sich eine zweite Blutkonserve und trank hastig das Blut daraus, da Ardric schon dabei war zu gehen.

"Warte gefälligst, ich bin doch gleich fertig!", rief sie, denn Ardric hielt bereits die Türklinke gedrückt und sah ungeduldig auf die Zeitanzeige seines Handydisplays. Mimma versuchte sich zu beeilen und verschluckte sich so sehr, dass sich in ihrer Kehle ein Gloß bildete und in ihrer Speiseröhre zum Magen hin, in ein brennendes Gefühl überging. Mit zusammengekniffenen Augen, rieb sie sich mit der Hand über ihren Hals und ihre Brust, bis das unangenehme Gefühl vorüber war.

"Wegen dir habe ich mich verschluckt!", beschwerte sich Mimma, als sie wieder reden konnte.
"Selbst schuld, wenn du alles so gierig in dich hineinschlingen musst", erwiderte Ardric und zuckte ungerührt mit den Schultern.

"Ich bin dir doch völlig egal", meinte Mimma eingeschnappt und verzog eine mitleiderregende Schnute.

"Die Nummer zieht bei mir nicht mehr, keine Chance Mimma. Und um ehrlich zu sein ist mir im Moment tatsächlich alles egal, was deine Wenigkeit betrifft", gestand ihr Ardric.

"Dafür hast du mich schon viel zu Oft an der Nase herumgeführt.

Ich habe es satt. Ich habe dich und dein ganzes, unreifes Verhalten einfach nur noch satt!", fügte er herzlos hinzu. Mimma bemerkte, dass sie es zu weit mit Ardrics Gutmütigkeit getrieben hatte und versuchte sich zu entschuldigen.

"Ardric es tut mir leid. Ich benehme mich ab sofort anständig und mache dir keine Schwierigkeiten mehr", sagte Mimma schuldbewusst und wartete darauf, dass er ihre ernstgemeinte Entschuldigung annahm. Doch Ardric war sich nicht sicher, ob Mimma es dieses Mal wirklich ernst meinte, oder ihre Entschuldigung wieder einmal nur leere Worte, ohne jegliche Bedeutung waren. Zu oft hatte sich Mimma Fehltritte erlaubt und zu oft hatte er sie ihr durchgehen lassen.

"Wie du meinst", erwiderte er trocken.
"Tu´ mir einfach einen Gefallen und verhalte dich auf der Feier möglichst ruhig und wage es nicht, deine Gabe anzuwenden.

Mehr verlange ich nicht von dir und mehr erwarte ich auch nicht von dir", instruierte er Mimma und öffnete die Zimmertür, um zu gehen.

Betrübt und sichtlich mitgenommen, folgte sie ihm und gab keinen Mucks mehr von sich. Weder im Aufzug, noch während der Fahrt im Leihwagen, der vom Hotel zur Verfügung gestellt wurde. Auf dem ganzen Weg zu der Feier, überlegte Mimma fieberhaft, wie sie das wieder gutmachen konnte. Doch trotz intensiver Überlegungen, fiel ihr nichts ein, um Ardric wieder gutzustimmen. Ihr blieb nichts anderes übrig, als es auszusitzen und darauf zu warten, bis Ardric ihr wieder verziehen hatte.

Vom Fenster aus, beobachtete Mimma die in Dunkelheit gehüllte Landschaft, wie sie an ihren Augen vorbei flog. Die Stadt hatten sie schon lange hinter sich gelassen. Mit einigen Kilometern Abstand, tauchten hin und wieder Dörfer auf, die in der Dunkelheit wie ausgestorben wirkten. Nach einer Weile, erblickte Mimma hohe Berge am Horizont. Massiv und bedrohlich ragten sie in den Nachthimmel und thronten über der Landschaft und genau dorthin führte ihr Weg.
Je näher sie an die Berge herankamen, desto höher wuchshen sie an und ragten über ihre Köpfe. Mimma entdeckte ein flackerndes Licht, das vor ihnen erschien. Es war ein riesiges, loderndes Lagerfeuer, um das Menschen herumzutanzen schienen. Etwas abseits befand sich eine Villa, zu der Ardric fuhr. Er parkte den Wagen neben all den anderen Autos, die vor der Villa aufgereiht waren. Dann stellte er den Motor ab und blieb schweigend sitzen. Auch Mimma blieb stumm sitzen und wartete darauf, dass Ardric ihr ein Zeichen gab, das Auto verlassen
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