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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond
Autoren: T. J. Hudspeth
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und war über und über mit viel zu viel Goldschmuck behängt. Sein Kleidungsstil erinnerte an den eines Piraten.

"Millan, mein guter Freund. Schön dich endlich wieder zu sehen", begrüßte ihn Ardric und lachte herzhaft.
"Darf ich vorstellen. Das ist Mimma. Sie ist der Grund meiner Verspätung. Wir hatten noch etwas zu besprechen", erklärte Ardric ihm und zeigte in Mimmas Richtung.

"Es ist mir eine Ehre Mimma", sagte Millan. Er ergriff ihre Hand und küsste sie. Verlegen zog Mimma schnell ihre Hand wieder zurück und brachte nur ein verhaltenes Hallo hervor.

"Nimm es ihr nicht übel. Sie ist noch jung" sagte Ardric zu Millan.

"Ja, ich kann es in ihren Augen sehen, wie sie rastlos und gefährlich funkeln", erwiderte Millan und sah Mimma tief in die Augen. Er schien fasziniert von ihr zu sein.

"Verzeih mir, dass ich dich so anstarre, doch ich habe schon sehr lange keinen neugeborenen Vampir mehr zu sehen bekommen", entschuldigte sich Millan bei Mimma.

"Ähm, das ist schon in Ordnung", stammelte sie.

"Wann ist es denn endlich bei euch soweit?", fragte Ardric Millan.

"Das weiß ich selbst nicht so genau. Es liegt nur an Noemi. Sie ist noch nicht dazu bereit. Mal sagt sie, dass sie die Verwandlung in einem Monat vollziehen will, dann erst wieder in zwei Jahren. Noemi hat Angst. Doch ich lasse ihr die Zeit, die sie benötigt", antwortete Millan verständnisvoll und legte einen Arm um Ardrics Schultern, um sich mit ihm gemeinsam unter die Gäste zu mischen. Mit ein paar Metern Abstand, folgte Mimma ihnen.

Für eine Weile nahm Millan Ardric völlig in Beschlag und plauderte mit ihm über alte Zeiten. Doch nur, bis ihn nach einer Weile das Gefühl überbekam, seine restlichen Gäste zu vernachlässigen und er ihr angeregtes Gespräch nur widerwillig beendete.

"So, ich muss mich wieder um meine Gäste kümmern. Bedient euch, wie es euch beliebt und amüsiert euch", sagte Millan und machte eine gönnerhafte Handbewegung in die Luft. Dann verabschiedete er sich, um neueingetroffene Gäste, mit den verspäteten Willkommensfloskeln zu begrüßen. Ardric sah ihm nach und grinste.

"Was für ein schräger Vogel", sagte er belustigt.

"Wer ist denn Noemi?", wollte Mimma von Ardric wissen.

"Noemi ist seit acht Jahren seine Freundin. Sie ist ein Mensch und hat sich dazu entschlossen von Millan in einen Vampir verwandeln zu lassen, sobald sie dafür bereit ist", erklärte ihr Ardric.
"Und wie haben sie sich kennen gelernt?", fragte Mimma weiter.

"Hast du die Dörfer gesehen, an denen wir auf unserem Weg hier her vorbei gefahren sind?", fragte er Mimma. Sie nickte.

"Noemi stammt aus einem dieser Dörfer. Es wurde eines Nachts von einer Gruppe mordlüsterner Vampire heimgesucht, die nur aufs Töten aus waren. Beinahe ihr halbes Dorf wurde niedergemetzelt, aus purer Lust abgeschlachtet wie Vieh. Aus reinem Zufall, waren Millan und seine Anhänger ganz in der Nähe und hörten die Hilfeschreie der überlebenden Bewohner. Da sie in der Überzahl waren, schlugen sie die anderen Vampire in die Flucht und retteten die Bewohner. Dabei lernte er Noemi kennen, die sich augenblicklich in ihn verliebte. Auch Millan verliebte sich in sie und konnte nicht mehr ohne Noemi sein. Er ließ sich mit seinem Gefolge hier in den Bergen nieder und erbaute diese Villa, damit Noemi bei ihm leben konnte und sich nicht von ihrer Familie, die zum Glück überlebt hatte, trennen musste. Seit jeher leben sie hier und Millan wartet sehnsüchtig darauf, dass Noemi ihm endlich erlaubt, sie in einen Vampir zu verwandeln, damit sie nicht mehr vor seinen Augen zerfällt und mit jedem Tag dem Tod ein kleines Stückchen näher kommt", erzählte Ardric.

"Dann wissen die Menschen hier in Ungarn also, dass es uns Vampire tatsächlich gibt?", fragte Mimma erstaunt und machte große Augen.

"Nein, nicht so richtig.

Du musst wissen, dass die Ungarn ein sehr abergläubisches Volk sind, vor allem die Dorfbewohner, die weit weg von den großen Städten leben. Es gibt viele mündlich überlieferte Erzählungen von Wesen, die nur bei Nacht heraus kommen und sich vom Blut der Menschen ernähren. Diese Geschichten impfen sie sogar schon den kleinsten Kindern ein. Jedes Kind kennt die Geschichten über die untoten Wesen. Doch obwohl sie daran glauben, bleiben für die meisten dieser Menschen die Geschichten eben nur Geschichten, die man sich am Lagerfeuer erzählt, um sich gegenseitig ein wenig Angst einzujagen.

In dieser Nacht, als Noemis Dorf angegriffen wurde,
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