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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond
Autoren: T. J. Hudspeth
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zu dürfen. Von der Ferne nahm Mimma Musik, Stimmen und Gelächter wahr, das vom Lagerfeuer aus zu ihnen hinüber drang. Sie spitzte ihre Ohren und lauschte sehnsüchtig den fremd anmutenden Klängen. Zu gerne hätte sie sich am liebsten sofort unter die Gäste gemischt und es ihnen gleich getan, ausgelassen zu feiern. Doch sie beherrschte sich und wartete ab.

Ardric wendete sich Mimma zu und sah sie eindringlich, mit ernster Miene an.

"Dieses eine Mal glaube ich dir noch. Das aller letzte Mal.

Doch solltest du dich wieder einmal daneben benehmen und meine Gutmütigkeit überstrapazieren, dann kann dir keine Entschuldigung mehr helfen und sei sie noch so ernst gemeint.

Als dein Macher besitze ich auch das Recht dich zu bestrafen und ich werde beim nächsten Mal Gebrauch von diesem Recht machen.

Und weil ich dich liebe, wird diese Strafe besonders hart ausfallen, das verspreche ich dir hoch und heilig, Mimma!", sagte er in einem strengen und bitter klingenden Ton, in dem etwas Bedrohliches mitschwang. Mimma spürte die Ernsthaftigkeit hinter Ardrics Versprechen. Sie konnte sich zwar nicht vorstellen, dass Ardric ihr jemals weh tun könnte, doch sie hatte nicht vor es herauszufinden.

"Es wird kein nächstes Mal geben", erwiderte sie gedämpft und war froh darüber, dass er ihr noch eine Chance gab und wieder mit ihr redete. Sie ertrug es nicht, wenn er böse auf sie war, doch sie wusste, dass es ihre eigene Schuld war und nur ihr Verhalten sie in diese beklemmende Lage gebracht hatte.

Als sie die Spannung, die zwischen ihnen herrschte, nicht mehr länger aushielt, fiel sie Ardric um den Hals, vergrub ihr Gesicht in seinen honigblonden Haaren und sog seinen Duft ein.

"Ich weiß, dass es dir leid tut, Mimi.

Du kannst nichts dafür. Deine Emotionen haben dich leider voll im Griff und verleiten dich dazu, dich so zu benehmen.

Mir persönlich ist es zuwider auch nur daran zu denken, dir gegenüber gewalttätig werden zu müssen. Doch du bist noch ein Jungvampir und ich bin dein Macher und ich muss dich in die Schranken weisen, damit du weißt, wo dein Platz ist", flüsterte Ardric wehmütig und schmiegte seine Wange an ihren Kopf. Mimma schniefte. Nur aus Gewohnheit, denn näher kam sie an das Gefühl zu weinen, nicht heran. Ihr war elend zumute. Ardric löste sanft Mimmas Umklammerung um seinen Hals und nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände, um ihr in die Augen sehen zu können.

"Sei nicht mehr traurig. Es ist doch jetzt wieder alles gut zwischen uns", sagte Ardric und lächelte sie liebevoll an. Dann zog er sie an sein Gesicht heran, so, als ob er sie küssen wollte. Mimma schloss ihre Augen und wartete hoffnungsvoll darauf, dass sich ihre Lippen berührten, doch es geschah nichts. Vorsichtig öffnete sie wieder ihre Augen und schaute Ardric verwirrt an. Er war nur ein paar Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt und presste seine Lippen fest aufeinander. Man konnte ihm ansehen, dass er mit sich selbst rang, Mimma nicht zu küssen. Dann schien er sich entschieden zu haben. Seine Hände glitten langsam von ihrem Gesicht und er wendete sich seufzend von ihr ab. Im nächsten Augenblick öffnete er die Autotür und stieg aus. Mimma sah ihm enttäuscht nach. Noch nie hatte Ardric eine Möglichkeit ausgelassen, wenn sich denn eine auftat, um sie zu küssen. Mimma fragte sich selbst, ob er sie womöglich nicht mehr begehrte.

Ardric wartete darauf, dass sie endlich aus dem Wagen heraus kam. Er wusste, dass er sie mit seiner Entscheidung sie nicht zu küssen, verwirrt hatte. Ein ausgeklügelter Schachzug, um Mimma endlich dazu zu bringen sich ihm hinzugeben, sich ihrer Liebe bewusst zu werden und sich mit Haut und Haar ihm zu verschreiben.

Nach ein paar Sekunden, in denen Mimma versuchte ihre Gedanken zu sammeln, stieg sie endlich aus dem Auto aus und setzte ein fröhliches Lächeln auf, doch Ardric wusste es besser. Er spürte, dass sie verunsichert war, was ihn wiederum darin bestätigte, diese Taktik weiter zu verfolgen.

Gemeinsam liefen sie zum Lagerfeuer hinüber. Immer wieder versuchte Mimma seine Nähe aufzusuchen, doch Ardric tat so, als ob er es nicht bemerkte und ließ ihre Annäherungsversuche unbeachtet.

"Ardric, mein Freund, was hat dich so lange aufgehalten?", rief ihm ein gutaussehender Mann mit Akzent entgegen und warf seine Hände in die Luft, als er auf Ardric zustürmte. Dann fielen sie sich freudig in die Arme und begrüßten sich stürmisch mit drei Wangenküssen. Er hatte dunkles, wildes Haar
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