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Der Abgrund Kommissar Morry

Der Abgrund Kommissar Morry

Titel: Der Abgrund Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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den jungen Kriminalisten nicht gerade angenehm. Doch da er sich in diesem Augenblick mit der Garderobe seiner Frau beschäftigen mußte, machte er sich zunächst über diesen anscheinend aus irgendeinem Grunde in Zorn geratenen Mann keine Gedanken.
    Als Konstabler Tresscot diesen Mann später in der Bar nicht wiedersah, ließ eis ihn zunächst gleichgültig. Doch sonderbar! Nicht nur diesen unangenehm aussehenden Burschen sah er im Barraum nicht mehr, no, auch sein Chef befand sich nicht mehr an der Bartheke. Konstabler Tresscot beruhigte sich schließlich bei dem Gedanken, daß er ja privat nach hier gekommen war und daß sein Chef wußte, wo er zu finden war.
    Also verhielt er sich eben so, wie es jeder normale Bürger in einer Bar, dazu noch in Begleitung einer reizenden Frau zu tun pflegt: Er widmete sich ganz seiner Partnerin.
    Der Mann, der aber offensichtlich verärgert durch die Bar gegangen war, war kein anderer als Bill Skoopay.
    Nun stand er vor dem Mann, den er am Morgen dieses Tages noch in dem Gewahrsam seiner Handlanger Jo Siskin und Salk Flenker vermutet hatte, der aber durch eine für ihn gütige Fügung des Schicksals wieder in sein Büro des Hotels hatte zurückkehren können. Jetzt galt es für Bill Skoopay, seinem Widersacher gegenüber den Harmlosen und Unwissenden zu spielen, um diesen nicht vorzeitig auf seine bösen Ahsichten aufmerksam zu machen.
    Was Bill Skoopay zu tun gedachte, war dieses: Er wollte Samuel Barrone in Anbetracht seiner schlechten geschäftlichen Lage und seiner Zahlungsfähigkeit dazu überreden, mit ihm zusammen das Geschäft zu machen, das er zuvor allein auszuführen gedachte. Nur so konnte er sich wieder sanieren und an dem Platz bleiben, an den er sich mit aller Kraft klammerte. Willigte Barrone aber erst einmal ein, dann hatte Skoopay gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Er hatte ein Haus, in dem er seine Ware absetzen konnte, war ein stiller Teilhaber des Hotelbesitzers und konnte trotzdem den größten Teil des Profits in seine Tasche stecken!
    Nur sehr vorsichtig mußte er vergehen! Er mußte dem Hotelier klarmachen, daß dieses der einzige Weg für ihn war, um nicht noch tiefer abzurutschen. Dieses war der erste Teil seines Planes, der harmlose Teil seines Vorhabens. Die zweite Hälfte seiner Planung aber lief darauf hinaus, den Hotelier nach und nach so kaltzustellen, daß er nicht mehr Herr im eigenen Hause war und das Hotel ihm schließlich zufiel.
    Bill Skoopay traute sich zu, das zu erreichen! Well, er würde auch später, wenn es erst einmal mit dem Geschäft so richtig klappte, nicht vor der letzten Konsequenz zurückschrecken. .  .
    Dieses war sein Ziel, das er sich nach dem erlittenen Reinfall durch das Versagen seiner Helfershelfer am Lime-Kiln-Dock nun gesteckt hatte.
    Mit einem Satz: Bill Skoopay wollte den Hotelier ausschalten, so oder so! Heute Abend sollte der erste Teil seines Planes bereits realisiert werden. Darum war er nach hier gekommen. Doch schon die Tatsache, daß der rückwärtige Eingang des Hauses versperrt war, hätte ihm zu denken geben sollen, als er es feststellte. Aber er hatte sich in den Gedanken verrannt, das Haus für seine Geschäfte unter allen Umständen an sich zu reißen, daß er zwar anfangs wegen der versperrten Hintertür gestutzt hatte, dann aber sich entschloß, den Weg durch die Bar zu nehmen.
    Bill Skoopay war dieser Weg durch die Bar unangenehm, da er keinesfalls von mehr Menschen, als es für ihn unausweichlich notwendig war, gesehen werden wollte. Das Pech verließ ihn auch weiterhin nicht. Samuel Barrone erklärte ihm nämlich kategorisch, daß er mit einem Manne wie ihm nichts zu tun haben wolle. Alle Worte nutzten dem schleimigen Bill Skoopay wenig. Samuel Barrone blieb hart und sagte:
    „Nein!"
    In seiner aufbrausenden Art übersah Bill Skoopay das plötzliche unheilvolle Aufblitzen in den Augen Samuel Barrones. Was Bill Skoopay unter allen Umständen geheimzuhalten versuchte, war nur zu deutlich aus seinem Gebaren zu entnehmen. Samuel Barrone ahnte mehr als er wußte, nämlich daß dieser Mann hier vor ihm der eigentliche Urheber seiner Gefangenschaft am Lime-Kiln- Dock war.
    Aufmerksamer lauschte Samuel Barrone den Worten seines ungebetenen Gastes; immer mehr kam er zu der Überzeugung, daß er sich in seiner Annahme nicht getäuscht hatte. Noch einmal wiederholte Bill Skoopay die großen Gewinn-Chancen, die beiden bei dem beabsichtigten Handel mit Rauschgiften zufallen könnten. Er führte
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