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Der Abgrund Kommissar Morry

Der Abgrund Kommissar Morry

Titel: Der Abgrund Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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genau, was dich hier zurückhält! Miß Halders ist es, stimmts?"
    „Auch das, Leester!"
    Plötzlich wahrnehmbares Motorengeräusch ließ ihre Unterhaltung ein schnelles Ende finden. Sichtlich erregt warf Leester Brighward, denn er und Alec Grangas waren die beiden Männer, die hier draußen versteckt den Eingang des Hotels beobachteten, einen Blick auf den in diesem Augenblick von dem Parkplatz kommenden Wagen Bill Skoopays.
    „Was sollen wir machen?" Leester Brighward war wegen des Zögerns seines Freundes noch unschlüssig.
    „Dort hinten ist ein Taxi-Halteplatz! Folge diesem Skoopay! Wir treffen uns vielleicht schon in einigen Minuten wieder. Wenn nicht, komme ich auch allein nach Poplar zurück!"
    „Okay!" raunte Leester Brighward, dann eilte er geschwind quer über die Fahrbahn und verschwand in einem der vor dem Hotel wartenden Taxis. Wenige Augenblicke später setzte sich dieser Wagen in Bewegung und folgte dem in südlicher Richtung verschwindenden Wagen Bill Skoopays. Als sich Alec Grangas wieder auf seinen alten Beobachtungsposten zurückzog, ahnte er noch nicht, daß er schon in wenigen Minuten den gleichen Weg nehmen würde, den die beiden im Dunkel der Nacht untertauchenden Fahrzeuge nun fuhren. Hatte er auch ohne einen bestimmten Anlaß Leester Brighward gegenüber geäußert, daß sie sich vielleicht schon in wenigen Minuten Wiedersehen würden, so brachten die kommenden Ereignisse es mit sich, daß dieses Wiedersehen in Wirklichkeit schon sehr bald stattfand.
    Noch waren keine zehn Minuten vergangen, als sich im Eingang des Hotels eine Gestalt zeigte, bei deren Anblick Alec Grangas leicht zusammenfuhr. Tagelang, oder richtiger gesagt, nächtelang hatte er hier auf einen Menschen gelauert, der etwa seine Körpergröße hatte. Nun stand für Bruchteile von Sekunden ein Mann in dem Eingang des Hotels, der genauso groß wie er zu sein schien und ihm äußerlich offensichtlich ähnelte.
    Alec Grangas spürte, wie ihn eine heftige Erregung erfaßte. Während sich seine Lippen zu zwei schmalen Strichen zusammenzogen, dachte er: Teufel! — Das ist der Kerl, mit dem mich diese Silvia Chabbot in der Nacht des Mordes an Philip Dale verwechselt haben muß. Nur dieser Mann kann es gewesen sein! Ich will nicht mehr Alec Grangas heißen, wenn . . . Was kann der Kerl denn heute Nacht schon wieder Vorhaben?
    Alec Grangas sollte es bald erfahren. Er mußte sich sehr schnell entscheiden, ob er hier auf seinem Beobachtungsposten bleiben und die hier sich etwa weiterentwickelnden Ereignisse abwarten wollte oder ob er diesem Kerl nachsetzen würde. Das sonderbare Verhalten des Mannes, der sich scheu umblickte und dann eiligst zu einer der auf dem Parkplatz stehenden Limousinen zuschlich, beeinflußte seinen Entschluß! Er mußte seinen Platz hier aufgeben und diesem Kerl nachfahren. . .
    Vorsichtig schob sich Alec Grangas aus dem ihn bisher schützenden Versteck; er duckte sich hinter der letzten Wagenreihe und wartete, sich ganz still verhaltend, ab.
    Während sich seine Blicke auf die Gestalt des auf ihn zukommenden Mannes hefteten, arbeiteten seine Gedanken. Den Burschen kenne ich doch? Well, er ist es! dachte Grangas. Seine Blicke lösten sich für kurze Zeit von der Gestalt des Mannes und,suchten die Umgebung des Hotels nach einem für ihn bereiten Wagen ab. Doch wo vor wenigen Augenblicken noch mindestens drei Taxis standen, war jetzt, da er eine brauchte, nur noch ein leerer Halteplatz.
    Was nun?
    Das Aufheulen des Motors des Wagens, den der Kerl nun in Fahrt setzte, brachte Alec Grangas fast zur Verzweiflung. Mein eigener Wagen ist zum Teufel! Was tue ich bloß, um den Burschen nicht aus den Augen zu verlieren? Grangas knirschte wütend mit den Zähnen und fluchte bitter vor sich hin. Lange Zeit zum Überlegen blieb ihm in seiner Lage nicht. Er mußte handeln, wollte er die sich ihm bietende Gelegenheit, den verdächtigen Mann zu verfolgen und ihn zu überführen, nicht ungenutzt vorübergehen lassen!
    Da! Sein Blick fiel auf den alten Wagen seines Kollegen Bobby Talford.
    Schon hatte sich Alec Grangas entschlossen, sich für die bevorstehende Verfolgungsfahrt dieses Fahrzeug ,auszuleihen'.
    Das war wohl die erste ungesetzliche Tat Alec Grangas, die er zur Aufklärung am Rande dieser Mordaffäre ausführte. Da eine solche mißbräuchliche Benutzung eines Fahrzeuges nur auf Antrag seines Besitzers verfolgt wird, würde die Sache, selbst wenn seine Fahrt negativ verlaufen sollte, für ihn nicht allzu arg
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