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Der Abgrund Kommissar Morry

Der Abgrund Kommissar Morry

Titel: Der Abgrund Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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muß. Bleiben Sie bitte hier neben diesem Beamten sitzen, bis dieser Sie auffordert, mit ihm zu gehen!"
    Morry eilte zum Fernsprecher und rief Scotland Yard an.
    Noch während er auf das Eintreffen des Polizeiwagens wartete, bekam er eine Nachricht, die wie eine Bombe in das augenblickliche Geschehen platzte.
    Während er an das Telefon gerufen worden war, beschäftigten sich seine Gedanken mit der restlosen Überführung des von ihm soeben in Haft genommenen Hoteliers.
    Zunächst glaubte er, der Anruf für ihn käme aus dem Headquarter. Doch dann wurde ihm ein Name genannt, und er fühlte sich wie von einem elektrischen Schlag getroffen.
    „In wessen Namen rufen Sie an?" Er konnte das Gehörte kaum fassen.
    Erneut meldete sich eine erregte Stimme: „Alec Grangas bittet Sie, sofort zum Bethal- Green-Museum zu kommen! Es ist ein weiterer Mord geschehen. Leider konnten Mister Grangas und ich ihn nicht mehr verhindern."
    „Wer ist es?" wollte Morry wissen.
    „Ein gewisser Bill Skoopay, Sir", kam sogleich die Antwort. „Halt, Sir, noch etwas", hörte Morry noch einmal die Stimme des Anrufers durch den Draht. „Ich soll Ihnen außerdem bestellen, daß der Mörder der gleiche Mann ist, der auch diesen Philip Dale erstochen hat. Es dürfte Sie interessieren, daß der Mörder sich bereits in einem Funkstreifenwagen der Police befindet."
    Einen Augenblick war der Kommissar über diese Mitteilung verblüfft!
    „Teufel!" Sein Mund zog sich in einer Andeutung eines Lächelns zusammen.
    „Da hat Alec Grangas es doch noch zu seinem Glück allein geschafft!"
    Selten hatte Kommissar Morry seinen Jaguar so hart gejagt wie an diesem Abend.
    In sehr kurzer Zeit legte er die Strecke von Kingsland nach Bethal-Green zurück.
    Zwei besondere Ursachen hatten ihn zu dieser Raserei durch die nächtlichen Straßen Londons veranlaßt. Da war die Gewißheit, endlich den unmittelbaren Täter dieser drei ruchlosen Morde zu Gesicht zu bekommen! Und ferner die Tatsache, den Held des Tages, Alec Grangas, darauf vorzubereiten, daß eine gewisse Lady hoffe, bald den verlorenen Sohn in ihre Arme schließen zu können.
    Er mußte genügend Vorsprung vor dem Taxi gewinnen, mit dem Beatrix Halders ebenfalls nach Bethal-Green fuhr. Kommissar Morry schaffte es mit einem Vorsprung von mehreren Minuten. Es war sogar fast eine Viertelstunde. In diesen fünfzehn Minuten brachte er restlos Klarheit in die bis zur Stunde immer noch dunkel gewesene Geschichte, in der sich zwei Männer am Abgrund des Lebens befunden hatten. Erst jetzt konnte sich Morry ein genaues Bild über alle Geschehnisse in diesen Fällen machen. Alle drei Morde waren von Samuel Barrone geplant und in Szene gesetzt worden. Aber nicht er selbst führte die blutigen Taten durch, sondern ein irgendwie höriger Mensch, der sich wie ein Roboter von Samuel Barrone leiten ließ! Jener Mann, der tagsüber hinter der Bar des Belvaria-Hotels stand und seinen späteren Opfern die Getränke gemixt hatte. Der Mann, der schwarze Zigaretten rauchte und unter dem Namen Ralph Common beim Londoner Meldeamt registriert war. Samuel Barrone gab ihm den ersten Mordauftrag, als Philip Dale dem Hotelier drohte, seinen wirklichen Lebenswandel, seine Spekulationen, seine Spielleidenschaft, an die große Glocke zu hängen, wenn er nicht sofort das bei Barrone investierte Geld zurückerhalten werde.
    Samuel Barrone sah im Mord die letzte Möglichkeit, sein Leben wie bisher weiterführen zu können. Der Fund von Alec Grangas Manschettenknopf veranlaßte ihn — und gab ihm den letzten Anstoß, die Tat noch in der gleichen Nacht, in der er den Knopf des Piloten in der Bar gefunden hatte, den Mord ausführen zu lassen.
    Der Mörder Ralph Common gehorchte aufs Wort und ließ gemäß der ihm erteilten Weisung Alec Grangas Manschettenknopf am Tatort zurück. Welche Folgen und Verwicklungen dieser gemeine Trick mit sich brachte, hatte Alec Grangas nur zu deutlich erfahren müssen. Für Barrone gab es kein Halten mehr, als der erste Mord vollbracht war. Er brauchte wieder einmal Geld, sehr viel Geld. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt tauchte die dunkle Existenz Bill Skoopays mit seinem Schuldschein über zehntausend Pfund bei ihm auf.
    Was nützte ihm aber ein Kredit bei dem sonst so vorsichtigen John Gutwell, wenn er den Betrag nicht für sich behalten durfte, sondern an Skoopay auszahlen mußte? Also mußte auch John Gutwell sterben, um später nicht seine Ansprüche geltend machen zu können. Wieder wurde Ralph Common
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