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Delhi Love Story

Delhi Love Story

Titel: Delhi Love Story
Autoren: Swati Kaushal
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schmerzt und schwirrt der Kopf. Aus irgendeinem Grund liegt mein Kopf in Chaddhas Schoß und seine Hand ist unter meinem Rock. Ich schiebe sie weg und setze mich hin. Mir ist schlecht. Außer Julie, die mit leeren Augen Wasserpfeife raucht, sind Chaddha und ich die Einzigen am Tisch. Ich versuche, ruhig zu bleiben. »Wo sind die anderen?«, frage ich.
    Chaddha sieht mich an, ohne mich wirklich zu sehen. Er zuckt mit den Schultern, legt den Arm um Julie und zieht sie zu sich heran.
    Ich gehe suchend durch die Lounge und finde Pooja, Aryan, Kunal und ein Mädchen, das vorhin noch nicht dabei war – und jetzt aus irgendeinem Grund ihren Kopf an Kunals Schulter lehnt. Sie liegen unter einer Rauchwolke neben dem DJ-Pult und rauchen eine weitere Wasserpfeife. Ich nehme an, dass DK, Preeti, Barua und Meena schon gegangen sind.
    »Kunal?«
    Er lächelt mich an und winkt mich zu sich. Seine Augen haben denselben verschwommenen Ausdruck wie Chaddhas. Er zieht mich zu sich hinunter und küsst mich auf die Haare. »Ich habe dich vermisst«, nuschelt er.
    »Kunal, kannst du mich bitte nach Hause bringen?«
    »Pssst«, flüstert er und zeigt auf den DJ, der jetzt noch treibendere Rhythmen auflegt.
    Ich winde mich aus Kunals Umarmung. Das unbekannte Mädchen dreht sich neugierig zu mir um und legt ihren Kopf wieder auf Kunals Schulter. Kunal bemerkt, dass ich sie ansehe. »Das ist Meghna«, stellt er uns vor.
    »Nein, du Dummkopf, ich heiße Menaka«, kichert sie.
    »Tut mir leid, Menaka.«
    »Kunal, ich möchte wirklich nach Hause«, sage ich. »Ma – Ma kommt bald zurück.« Ich erzähle ihm nichts von den 15 verpassten Anrufen, alle von derselben Nummer – sie alle sind leise Schreie, verborgen in meinem Handy.
    Pooja unterbricht das Knutschen mit Aryan lange genug, um Kunal zu sagen, er solle mich jetzt besser nach Hause fahren. Kaycee missfällt das Tuscheln sichtlich. Kunal zieht ein letztes Mal an der Wasserpfeife, erklärt den anderen, er werde gleich zurück sein, und steht unsicher auf.
    »Ich warte auf dich«, flüstert Menaka noch.
    »… sich für dich lohnen«, höre ich Kunal zurückflüstern. Tränen steigen mir in die Augen. »Weißt du, ich nehme einfach ein Taxi«, sage ich. »Du kannst hier bei ihr bleiben.«
    »Ach komm, sei nicht beleidigt, yaar . Ich weiß nicht einmal, wer sie ist. Die klebt schon die ganze Nacht an mir.«
    Er besteht darauf, mich nach Hause zu fahren. Es wäre mir lieber, er ließe es bleiben, aber ich habe zu starke
Kopfschmerzen, um zu widersprechen. Und außerdem habe ich nicht die leiseste Ahnung, wie ich sonst um diese Zeit nach Hause kommen soll. Ich setze mich auf den Beifahrersitz; mir ist schlecht und ich fühle mich elend. Ich wünschte, es wäre mir egal, was Ma sagen wird wenn ich zu Hause ankomme.
    »Wie wäre es mit einem kleinen Umweg?«, schlägt Kunal vor. Seine Hand gleitet in meinen Schoß. Ich schiebe sie weg und schlucke die Tränen hinunter.
    Die Fahrt dauert eine Ewigkeit. Trotzdem erreichen wir nur eine halbe Stunde später Roshini. Der Nachtwächter versperrt uns den Weg und leuchtet uns mit einer Taschenlampe ins Gesicht. »402«, sage ich. Zögernd öffnet er das Tor, schaut betont lange auf die Uhr und notiert das Nummernschild des Autos. Ich will aussteigen. Auf wackeligen Beinen hält mir Kunal die Tür auf. »Danke«, sage ich und vermeide es, ihn zu berühren. »Ich kann alleine nach oben gehen.«
    Im Schein der Straßenlaterne wirkt sein Lächeln so zärtlich und unsicher. Keds hatte recht. Kunal ist ein Spieler. Wieso habe ich das die ganze Zeit nicht gemerkt? Er ist klug und sexy und ich bin für ihn nur ein netter Zeitvertreib. Ich bin die Tussi, die sich ihm aufgedrängt hat, ein neues Spielzeug. Er denkt wahrscheinlich, er täte mir einen Gefallen, wenn er mit mir ausgeht. Obwohl mir das alles jetzt klar ist, bringe ich immer noch nicht die Kraft auf, ihm eine Ohrfeige zu verpassen und ihn zur Hölle zu wünschen. Hinter meinen Augenlidern spüre ich den Druck der Tränen. Kunal legt den Arm um mich.

    »Hey, Kleines«, neckt er mich. »Was ist los? Bist du müde?«
    »Ich glaube schon. Gute Nacht, Kunal.«
    Die Wohnungstür ist nicht verschlossen, im Wohnzimmer brennt Licht. Ich bin unglaublich erleichtert, zu Hause zu sein. Zu Hause. Ma. Sie ist auch zu Hause. Ich werde alles hinter mir lassen, sie umarmen, ihren Geruch nach Ingwer-Orange und Liebe einatmen, und alles wird gut. Schnell gehe ich zu Mas Zimmer und öffne die Tür. »Ma, es tut mir
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