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Delhi Love Story

Delhi Love Story

Titel: Delhi Love Story
Autoren: Swati Kaushal
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geht dich nichts an, Mann.«
    Kunal bietet mir den Platz neben Chaddha an und setzt sich dazu. Ich spüre, wie Chaddhas Blick über meine nackten Schultern gleitet. »Oh«, sagt er, »so weich.«
    Weich?
    Er drückt seine Zigarette aus, legt den Arm um mich und sagt, es sei schön, mich endlich kennenzulernen. Und ich hätte wirklich sehr weiche Haut.
    »Hände weg, Chaddha«, sagt Kunal, während ich versuche, dessen Arm möglichst unauffällig abzuschütteln.
    Er seufzt, nimmt den Arm weg. »Sei nicht so empfindlich, yaar . Mir macht es auch nichts aus, wenn du deinen Arm um Julie legst.«
    Das Mädchen mit dem engen roten Rock und dem roten Lippenstift, das uns gegenübersitzt und sich mit geschlossenen Augen im Takt der Musik bewegt hatte, hält inne und lächelt. Kunal nimmt ihre ausgestreckte Hand und sagt höflich: »Hallo, Julie. Ich bin Kunal. Und das ist Ani.«
    Ich werde allen vorgestellt: Chaddha und Barua, Julie und Meena, sie sind aus Kunals Theatergruppe. Wenigstens gilt das für Chaddha und Barua – die Zuordnung der Mädchen bleibt unklar. Ich versuche angestrengt, die beiden anderen Paare nicht anzustarren – sie knutschen immer noch wild herum. Kunal legt den Arm um meine Schulter und sieht ihnen amüsiert zu. »Pooj, mach das lieber zu Hause«, sagt er schließlich und tippt dem Mädchen auf die Schulter. Sie dreht sich mit verträumtem
Blick um, lehnt sich über den Tisch und umarmt Kunal. »Du bist spät dran!«, stellt sie fest.
    »Und er ist neu«, antwortet er und sieht ihren Begleiter interessiert an.
    Sie lacht und stellt den Jungen vor, den sie geküsst hat. »Das ist Aryan. Er kommt aus Mumbai. Habe ich dir nicht von ihm erzählt?«
    »Der Typ aus der Fernsehserie?«
    »Ich bin noch auf der Suche nach einer Rolle«, erklärt Aryan. »Aber ich habe schon ganz gute Kontakte.«
    Unsere Blicke treffen sich in der rauchigen Luft. Er hat perfekte Gesichtszüge; er sieht aus wie ein Model.
    »Du siehst sehr jung aus«, stellt er fest.
    Pooj mustert mich kritisch. »Ich kenne dich von irgendwoher. «
    »Natürlich«, sagt Kunal und zieht mich fester an sich. »Das ist Ani. Du hast sie bei Macbeth getroffen.«
    »Ach ja.« Als sei sie gerade zum zweiten Mal einer völlig irrelevanten Person vorgestellt worden. »He, Preet«, wendet sie sich an das Mädchen mit der großzügigen Oberweite, das immer noch auf dem Schoß des Mannes sitzt, »schau mal, Kunal ist hier.«
    Preet wirft uns einen Kuss zu und lächelt vage, bevor sie sich wieder zu dem viel älteren Typen umdreht. Er sieht sogar noch älter aus, als ich anfangs dachte. »Preet ist total high«, sagt Pooja kopfschüttelnd, aber sichtlich amüsiert. »Ihre Maschine aus Australien ist vorhin gelandet und sie ist direkt hierhergekommen.«
    »Preeti ist Poojas Schwester«, erklärt mir Kunal. »Aber wer ist der Kerl?«

    »DK? Ein neuer Pilot? Er ist Preets neuestes ›Projekt‹. Sie sagt, er könne wirklich fliegen. Oh, da bist du ja.« Sie wendet sich dem Kellner zu. Er ist ein Punk, hat blaue Extensions im Haar und um den Hals etwas, das wie eine Gebetskette aussieht. Er stellt sechs Champagnergläser auf den Tisch. DK blickt auf und zieht einen 500-Rupien-Schein aus der Tasche. »Noch eine Flasche Champagner«, bestellt er und deutet auf Kunal und mich.
    »Was feiern wir denn?«, fragt Kunal.
    Preet rutscht von DKs Schoß und trinkt. Am Rand des Champagnerglases bleibt ein hellroter Abdruck zurück. »Wir feiern die gemeinsame Zeit«, sagt sie. »Seine Frau ist zurzeit nicht da.«
    Kunal grinst. »Wieso seid ihr dann hier?«
    DK nimmt einen großen Schluck von seinem braunen Cocktail und zieht Preet wieder an sich.
    »Zum Aufwärmen«, vermutet Puja.
    Kunal schnaubt, zieht mich an sich und küsst mich leicht auf die Lippen. Ich gebe mir Mühe, locker zu bleiben, als er vor aller Augen an meinem Ohr knabbert. Doch niemand scheint es zu bemerken oder sich etwas daraus zu machen.
    »Hey, was ist das?«
    Ein Piepen ertönt. Es ist mein Handy; ich habe eine neue Nachricht. »Nichts«, sage ich und schalte das Handy aus. Es war Ma. Wahrscheinlich kommt sie spät vom Abendessen heim. Weil es doch mit JD so lustig ist und überhaupt …
    Ich nehme einen großen Schluck aus meinem Champagnerglas, verschlucke mich und muss husten. Kunal
lächelt amüsiert und klopft mir mit der Hand auf den Rücken. Ich nehme noch einen großen Schluck. Er umarmt mich und presst seine feuchten Lippen auf meine.
    Als ich aufwache, ist es schon nach Mitternacht. Mir
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