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Dein goettliches Herz entflammt

Dein goettliches Herz entflammt

Titel: Dein goettliches Herz entflammt
Autoren: Kelly Keaton
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und sprang aus dem Lieferwagen.
    Meine schwarzen Stiefel knallten auf das Pflaster. Die τέρας -Klinge in einer brandneuen Scheide schlug gegen meine Jeans. In einer zweiten, versteckten Scheide an meinem Stiefel steckte Violets sehr scharfer und sehr gefährlich aussehender Dolch. Ich wollte einen ganz bestimmten Eindruck erwecken. Ich hatte das Schwert und machte kein Geheimnis daraus. Meine Haare hatte ich an den Seiten zu Zöpfen geflochten, die zusammen mit dem Rest der Haare zu einem festen Knoten in meinem Nacken gedreht waren.
    Als ich die schwere Holztür aufstieß und hineinging, ließ ich die Blase meines Kaugummis platzen.
    Der Rat der Neun hatte sich zu einer Sitzung versammelt.
    Im ersten Stock legte ich eine Hand auf den Griff des τέρας -Schwertes und ignorierte den Mann am Empfang. Ich marschierte durch den Korridor, der so viele Geschichten erlebt hatte, und platzte in die Sitzung.
    Neun Gesichter wandten sich mir zu. Sieben davon kannte ich noch nicht, doch nach dem, was ich von Henri, Sebastian und den anderen erfahren hatte, würde ich kein Problem damit haben, den Gesichtern einen Namen zu geben.
    Auf der anderen Seite schien keiner überrascht zu sein, mich zu sehen.
    Tief durchatmen.
    Ich brauchte nur an Violet zu denken, daran, wie wir in unseren Masken und Ballkleidern lachend die First Street hinuntergelaufen waren, an ihre Stimme, die mir sagte, ich sei schön, an das Bild, wie sie auf Athene sprang und dem Miststück ihren Dolch ins Herz jagte, und schon hatte ich die Kraft für das, was jetzt kam.
    Ich griff mir einen freien Stuhl aus einer Ecke und schleifte ihn geräuschvoll über das Parkett, weil ich hoffte, dass es den Mitgliedern des Rates kalt über den Rücken lief. Als ich den großen, ovalen Tisch erreicht hatte, drehte ich den Stuhl herum und setzte mich.
    Ich sah einen nach dem anderen an.
    Die Oberhäupter der drei Hexenfamilien: Lamarliere, Hawthorne und Cromley. Die drei Vampirfamilien: Arnaud, Mandeville und Baptiste. Und die drei Halbgott-/Gestaltwandlerfamilien: Deschanel, Ramsey und Sinclair.
    Ich atmete noch einmal tief durch. Und ließ noch eine Kaugummiblase platzen.
    »Ich würde gern in die Presbytère gehen«, sagte ich.
    Josephine, die ein teures cremefarbenes Kostüm trug, lachte spöttisch. Doch außer ihr lachte niemand.
    Nach einer ganzen Weile meldete sich Michel. »Ich wüsste nicht, warum das ein Problem sein sollte.«
    »Dass du so denkst, war mir klar, Michel. Ari, sag uns, wie kommst du überhaupt auf die Idee, die Schule der Novem besuchen zu wollen?«
    »Ich werde hierbleiben. Und so, wie ich das sehe, brauchen Sie mich. Sie brauchen alle meine Hilfe. New 2 droht ein Krieg.«
    »Wir haben Macht«, meinte Soren Mandeville. »So viel Macht, dass wir die Stadt und ihre Einwohner schützen können.«
    »Das war vielleicht in der Vergangenheit so. Doch dieses Mal haben Sie nichts« – ich starrte Josephine an und schwor insgeheim, mich dafür zu rächen, dass sie meinen Vater verraten hatte, dass sie ihn Athene übergeben hatte, als er Schutz bei den Novem gesucht hatte – »oder niemanden, um einen Frieden auszuhandeln.«
    »Wir haben dich«, stellte Josephine seelenruhig fest.
    »Josephine, bitte«, mahnte Rowen Hawthorne. »Wir sind uns doch bereits einig, dass wir Ari Asyl bieten. Wir haben bereits gegen Athene gekämpft und unsere Rolle in diesem Krieg ist klar. Dieses junge Mädchen zu bedrohen, ist… überflüssig.«
    »Du bietest also an, mit uns zu kämpfen, bei der Schlacht dabei zu sein. Und alles, was du dafür willst, ist Asyl und eine Schulausbildung?«, fragte Bran Ramsey misstrauisch.
    »Ich will Wissen.« Ich beugte mich vor und stützte die Ellbogen auf den Tisch, während mein Herz wie wild klopfte. »Ich will alles über Athene, die Götter und die Vergangenheit lernen, alles, was an Informationen über meinen Fluch zu finden ist. Ich weiß, dass es in der Presbytère eine geheime Bibliothek gibt, von der nicht einmal die Schüler Kenntnis haben. Zu dieser Bibliothek will ich auch Zugang haben.«
    Offenbar hatte es allen die Sprache verschlagen, denn ich hörte nur, wie einige der Ratsmitglieder ungläubig nach Luft schnappten.
    »Du verlangst zu viel«, sagte Bran.
    Nell Cromley ergriff das Wort und ich fragte mich unwillkürlich, ob die dunkelhaarige Hexe mit den leuchtend blauen Augen eine Verwandte Alice Cromleys war, deren Knochen ich eingeatmet hatte. »Es gibt gute Gründe dafür, dass wir unser Wissen verstecken. Nur
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