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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List
Autoren: Faye Kellerman
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seufzte. »Ich wär so gern dabei gewesen!«
    »Wenigstens hast du was Gutes zu essen gekriegt.«
    »Ein phantastisches Essen!« schwärmte Oliver. »Und dein Bruder ist ein richtig witziger Typ. Nicht so steif …«
    … wie du, ergänzte Decker im stillen. Er lachte, zu erschöpft, um gekränkt zu sein. »Freut mich, daß ihr euch verstanden habt.«
    »Ihm ging’s wohl ähnlich wie mir. Irgendwann war er mal total am Arsch. Ich hab das Gefühl, du hast ihm aus der Klemme geholfen, Pete.«
    »Was soll ich dazu sagen? Er ist mein Bruder.«
    »Randy, Marge, Abel und ich: Irgendwie hast du eine Schwäche für schräge Vögel, was, Rabbi?« meinte Oliver.
    »Wie meinst du das?« fragte Marge pikiert.
    Decker lächelte. Das Geplänkel lockerte die Anspannung.
    »Ich kann nicht glauben, daß Jeanine dachte, sie käme an Carey vorbei«, sagte Marge plötzlich.
    »Solange er im Knast ist, hat sie Ruhe. Mindestens vier Jahre.«
    »Aber sie konnte sich doch denken, daß Carey von der Verlobung erfährt«, beharrte Marge.
    »Im Gefängnis? Wie denn? Er war ganz auf ihre Informationen angewiesen.«
    »Es gibt Zeitungen«, sagte Oliver.
    »Die hat er offensichtlich nicht gelesen. Er war wie vom Blitz getroffen, als Abel ihm den Ausschnitt zeigte. Hat immer noch geglaubt, sie würde auf ihn warten. So war es ihm ja versprochen: Du hältst die Klappe, und ich warte auf dich.«
    »Er hätte die Verlobungsgeschichte auch von Amos erfahren können«, sagte Marge.
    »Arnos wird einen weiten Bogen um Carey machen. Durch Careys Geständnis ist er unverdient gut weggekommen. Selbst Amos ist nicht so blöd, sein Glück mit Füßen zu treten.« Decker strich sich über den Schnurrbart. »Jeanine hatte Carey völlig in der Hand. Solange sie ihn nicht fallen ließ, hat er geschwiegen wie ein Grab.«
    »Bescheuert, wie er ist«, bekräftigte Oliver.
    Decker korrigierte ihn: »Bescheuert, wie er war. Er glaubte, sie wäre seine große Liebe.«
    »Wie ist er überhaupt an sie geraten?« fragte Oliver. »Über Amos oder Greenvale?«
    »Sowohl als auch«, sagte Decker. »Carey war zufällig dort, als Jeanine und Sean Tennis spielten. Sean stellte ihn vor, und schon war’s um ihn geschehen. Oder, wie er selbst sagte: ›Verdammt, ich war sofort scharf auf sie.‹ Er wurde gar nicht fertig damit, was er für einen Ständer hatte.«
    Oliver lächelte. »Das reinste Kind.«
    »Aber ein mörderisches.«
    Sie schwiegen.
    »Wer hat Carey für den Mord im Estelle angeheuert?« fragte Marge. »Sean oder Jeanine?«
    »Sean hatte nichts mit dem Estelle oder mit Garrison zu tun. Er war nur der Trottel, der den Kopf hinhalten sollte.«
    »Genau wie Harlan Manz?«
    »Absolut.« Decker lockerte die steifen Schultern. »Laut Carey kam der Auftrag, das Restaurant zusammenzuschießen, von Jeanine. Zwar ist seine Aussage nichts wert, aber er hat die Tonbänder, die das bestätigen.«
    »Die kennen wir noch nicht«, sagte Oliver. »Ist darauf zu hören, wie Jeanine den Mord in Auftrag gibt?«
    »Das war zu schön. Aber die beiden reden über den Plan. Jede Menge Details. Wir werden sie morgen gründlich auswerten.«
    Wieder Schweigen, das diesmal von Decker gebrochen wurde. »Carey sagt, daß Jeanine schon länger vorhatte, ihre Eltern zu beseitigen. Als er sie kennenlernte, war sie dabei, Harlan Manz zu bearbeiten. Wollte ihn dazu aufstacheln, die Schießerei im Lokal zu veranstalten. Aber damit ist sie gescheitert. Harlan Manz war zwar alles andere als ein Musterknabe, aber auch kein Killer. Ihn den Kopf hinhalten zu lassen, war Careys Idee. Jeanine hat Manz soweit gebracht, ins Estelle zu stürmen, um der Chefin die Meinung zu geigen. Malcolm folgte ihm auf dem Fuße, ballerte wild rum und hängte dem toten Manz die Täterschaft an.«
    Marge zerquetschte ihren leeren Pappbecher. »Jeanine und Carey. Was für ein Pärchen!«
    »Zwei wirklich bösartige Menschen, die sich gesucht und gefunden haben«, sagte Decker. »Das Estelle war zwar Jeanines Idee, aber Carey war Feuer und Flamme. Ganz heiß darauf, auf Menschen schießen. Und obwohl er Jeanine hörig war, hat er Geld für den Job verlangt. Wollte ein richtiger Auftragskiller sein. Von irgendwelchen Ninjas hat er gefaselt. Von einer edlen Mission. Unglaublich, wie tief dieses Land gesunken ist.«
    »Aber die Schießerei im Estelle war Jeanines Idee«, hielt Marge fest.
    »Ja. Hat sicher eine Weile gedauert, bis sie die geeigneten Akteure beisammen hatte. In einem Punkt hat die Frau recht. Sie ist ein
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