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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List
Autoren: Faye Kellerman
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ich hätte eine Nachricht von Jeanine.«
    »Hattest du die?«
    »Gewissermaßen. Aber nicht die Nachricht, die er hören wollte. Ich hab ihm erzählt, was ich denke. Wie Jeanine ihn benutzt und betrogen hat. Hat ihn nicht begeistert. Meinte, ich soll mir das in den Arsch stecken.«
    »Klingt ganz nach Malcolm.«
    »Ich wollte schon gehen. Dann hab ich ihm meine eigentlich wichtige Nachricht überreicht. Ein Foto in der Zeitung vom Dienstag: Jeanine und Wade Anthony geben ihre Verlobung bekannt.« Abel lachte. »Der Junge ist total ausgerastet. Ich bin sicher, Jeanine hat ihm Versprechen gemacht und nicht gehalten. Leere Versprechen, die sie überhaupt nicht halten wollte. Und damit hat sie ihn aufs Kreuz gelegt.«
    »Was für Versprechen, Abel?«
    »Sagen wir, Liebesversprechen, wenn er bestimmte Dinge für sie tat.«
    »Welche Dinge?«
    Abel zuckte die Schultern. »Er soll Geduld haben und abwarten. Wenn er seine Zeit absitzt und diskret bleibt, wartet sie auf ihn. Und er hat sich darauf eingelassen. Was soll ich sagen? Männer machen die verrücktesten Sachen, wenn’s um eine schöne Frau geht. Besonders, wenn der Mann verknallt ist, noch keine Zwanzig ist und dauernd einen Ständer hat.« Abel räusperte sich. »Aber wenn der Groschen dann fällt und der Kerl kapiert, daß er sich in die Scheiße gesetzt hat, dann sieht alles anders aus. Als er den Artikel über die Verlobung gelesen hat, war er wie ausgewechselt und brüllte, man hätte ihn reingelegt. Hat nach seinem Anwalt verlangt und lauter Zeug von sich gegeben …«
    »Was für Zeug?«
    »Über den Bruder von Jeanine zum Beispiel. David. Daß sie ihm den Schuß gesetzt hat. Dann über den Mord im Estelle. Ganz anders als die offizielle Version. Ich hab ihm gesagt: Malcolm, mein Freund, sieht aus, als hätte dich jemand ganz gewaltig aufs Kreuz gelegt. Und jetzt stehst du dumm da. Du kannst dir schon mal Eselsohren wachsen lassen.«‹
    »Warum hast du das gesagt?« Decker war der Verzweiflung nahe.
    »Weil es die Wahrheit ist.«
    Beide standen schweigend da.
    »Der Junge war echt fertig«, sagte Abel. »Das mußt du ihr heimzahlen, hab ich gesagt. Dann dachte ich an dich. Hab deinen Namen genannt. Das war wohl ein Fehler. Er wurde wieder wütend, meinte, du hättest ihn hochgehen lassen. Deinetwegen säße er jetzt in der Scheiße …«
    »Verdammt!«
    »Moment, warte doch. Ich hab ihm gesagt, nicht du wärst schuld, sondern Jeanine. Aber du könntest beim Staatsanwalt ein gutes Wort für ihn einlegen. Das fand er irgendwie plausibel, und ich hab ihm vorgeschlagen, daß er mit dir spricht … über David Garrison … über das Estelle.«
    Decker schwieg, stieß dann einen schweren Seufzer aus. »Und? Ist er bereit?«
    »Ja, ich denke schon. Er sagt, er hat ein paar interessante Dinge für dich. Briefe von Jeanine an Harlan Manz. Offensichtlich war er nach dem Massaker in der Wohnung von Manz und hat die verfänglichen Sachen beiseite geschafft. Briefe von Jeanine, ein paar sehr interessante Tonbänder. Und diese Sachen hat er irgendwo versteckt – für alle Fälle.«
    Decker hatte das Gefühl, abzuheben. »Wann will er denn mit mir reden?«
    »Am besten sofort.«
    »Sofort?«
    »Der Junge ist außer sich vor Wut, Pete. Warum warten, bis er sich beruhigt?«
    »Ich hol meine Jacke.« Decker versuchte seine Gedanken zu ordnen. »Ein paar von meinen Leuten sind hier …«
    »Es wär nicht klug, den Jungen an die Wand zu drücken, Pete. Wir zwei, das reicht. Wir können auf der Fahrt ein bißchen die alten Zeiten hochleben lassen.«
    »Gut. Ich muß nur noch Rina …« Decker stockte. Rina stand ein paar Schritt hinter ihm. Sie senkte den Kopf und wurde rot.
    »Wie lange stehst du schon da?« fragte Decker.
    »Lange genug, Schatz.«
    Decker schnaufte. »Erinnerst du dich an Abel?«
    »Klar.« Sie gab ihm die Hand. »Ihr beide fahrt also jetzt ins Bezirksgefängnis.«
    Decker nickte.
    »Wie lange dauert es?«
    »Keine Ahnung, Rina. Diese Chance darf ich mir nicht entgehen lassen …«
    »Ist doch klar.«
    Decker raufte sich die Haare. »Ich kann Oliver und Marge jetzt nicht einweihen. Noch nicht. Denk dir irgendwas aus. Sag ihnen … Mist, ich kann die Arbeit nicht als Ausrede benutzen!«
    »Nimm mich, Doc«, sagte Abel. »Die wissen doch, daß wir alte Kumpel sind. Sag ihnen, ich brauchte deine Hilfe.«
    »Gute Idee«, meinte Rina.
    Decker drückte Abels Schulter. »Du bist wirklich ein guter Freund.«
    »Danke gleichfalls.«
    »Ich halte euch das Essen
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