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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache
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wolltest, dass ich das Kontaktverbot breche. Wolltest alles auf Video aufzeichnen, damit die Polizei mich einsperren konnte.«
    Er war jetzt rasend wütend. Er bleckte die Zähne, funkelte sie mit seinem gesunden Auge an. Das andere war inzwischen völlig zugeschwollen. Gut gemacht, Dani! Vielleicht konnte sie seine Sehschwäche irgendwie ausnutzen.
    Er war ein Monster, stolz auf sich selbst. Wieder fiel ihr Blick auf seinen Rücken. O Gott, diese Narben – wie zerfleischt vom Feuer.
    Er bemerkte ihren Blick, ihren Abscheu. »Wie gesagt, das verdanke ich deinen Brüdern.« Er ergriff das nächste Foto, das von Neville. Wütend schleuderte er es in Feuer. Der Rahmen zerbrach, Glas splitterte, Funken stoben. Der Benzingeruch war allgegenwärtig.
    Und dann, als die Flammen höher schlugen und den kleinen Raum erhellten, begriff sie endlich, warum er Abstand hielt, stets darauf achtete, sie in weitem Bogen zu umkreisen. Die Linien, die ihr zuvor schon aufgefallen waren, traten nun deutlicher hervor. Jetzt wusste sie mit tödlicher Sicherheit, dass der Boden der Hütte mit Benzin getränkt war. Nicht kreisförmig, wie sie angenommen hatte, sondern in Form eines Fünfecks. Die Innenfläche des Sterns – dieselbe Form, in der er Danis Geburtsurkunde verbrannt hatte.
    »Du und Mary Beth«, sagte er. »Miststücke.«
    Er nahm das letzte Foto in die Hand, Shannons Porträt, und betrachtete es. »Deine Tochter hatte es mir geklaut«, sagte er verächtlich. Er sah Shannon in die Augen. »Ich habe es mir zurückgeholt.« Wütend warf er das Bild in die Glut. Das Glas sprang, doch es regnete keine Scherben. Erfüllt von Grauen sah Shannon zu, wie ihr Bild an den Außenrändern verschmorte, wie sich das Papier braun färbte, bevor es in Flammen aufging.
    »ARSONS«, sagte er mit Nachdruck. Er zog den brennenden Splitter eines Fotorahmens aus dem Feuer, trat dann vorsichtig über die Benzinlinie und kam näher. Gänsehaut lief ihr über den Rücken, als er ihr die kleine Flamme vors Gesicht hielt. Sie zuckte zurück, wand sich, versuchte zu verhindern, dass die Flamme ihr zu nahe kam, ihren Kleidern zu nahe kam …
    Tu was, Shannon! Dies ist deine Chance! Sonst stirbst du! Er wird dich ermorden wie die anderen auch! Du kannst ihn zumindest mitnehmen in den Tod, den Scheißkerl umbringen!
    »Freust du dich nicht, mich zu sehen?«, fragte er und beugte sich zu ihr vor, als wollte er sie küssen.
    Shannon warf sich mit aller Kraft nach vorn. Ihr Kinn traf krachend auf seinen Schädel. Schmerz durchfuhr ihren Rücken.
    Ryan brüllte auf und taumelte. »Du Miststück!«, schrie er und ließ das brennende Stück des Bilderrahmens fallen. Es traf seine nackte Haut. »Aaaah!« Hektisch schlug er nach den Flammen. Shannon bäumte sich erneut auf, und der Stuhl kippte.
    Sie prallte gegen ihn, er schrie, schlug um sich, verlor das Gleichgewicht und stürzte. Die Flammen an seinem Körper entzündeten das Benzin.
    Blitzschnell kreisten die Flammen ihn ein.
    Er brüllte noch einmal auf, ein grausiges, nervenzerfetzendes Schreien, das durch die Nacht hallte.
    Der Gestank von verbrennendem Fleisch erfüllte den Raum.
    Shannon verlor keine Zeit. An den Stuhl gefesselt ruckelte sie durch die brennende Linie, zur verglasten Verandatür hin. Sie spürte, wie das Feuer nach ihrer Haut griff, nach ihren Kleidern.
    O Gott, o Gott, o Gott!
    Sie unterdrückte einen Schrei, bewegte sich weiter. Näher an die Tür. Die Hitze war erstickend. Sie weinte, ihr war klar, dass sie kaum eine Chance hatte.
    Flammen liefen knisternd die Benzinspur entlang. Immer schneller, immer höher, bis der ganze ausgetrocknete Boden brannte.
    Weiter! Los, weiter!
    Ryans Schreie wurden gellend, grauenhafte Todesschreie.
    Sieh dich nicht um.
    Hopp! Hopp! Hopp! Zur Wand. In der Glastür spiegelte sich das Feuer, und der Mann hinter ihr, der in einem wild lodernden Flammenring verzweifelt um sich schlug.
    Ryan war verloren.
    Mit aller Kraft warf Shannon sich mitsamt dem Stuhl gegen die Verandatür. Das Glas barst und splitterte, und sie stürzte auf die Veranda. Ihr Kopf schlug mit dumpfen Poltern auf das Holz. Dunkelheit drohte sie zu umfangen. Die Stuhlbeine verhakten sich am Türrahmen.
    »Nein!«, schrie sie, bäumte sich auf, ohne den Schmerz in der bereits verletzten Schulter zu beachten. Um sie herum splitterte Glas, während sie sich weiter vorwärts kämpfte. Die Hitze trieb sie an, doch sie war noch immer an den verdammten Stuhl gefesselt, und so konnte sie sich nur
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