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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache
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den breiten Kopf und fegte die Bodendielen mit dem Schwanz. »Das Leben könnte schlimmer sein«, sagte sie zu ihm. »Viel schlimmer.«
    Dani und Allie bewohnten den Dachboden des kleinen Hauses.
    Die beiden Mädchen schmiedeten Pläne für den Ausbau zu einer Suite für Dani, und Marilyn sollte auch bei ihr wohnen.
    Der Kaffee begann durchzulaufen, erfüllte den Raum mit warmem Duft. Shannon sah sich in ihrem neuen Heim um. Mit Travis’ Hilfe hatte sie den Umzug in das Häuschen am See bewältigt, und auch wenn die Renovierung noch lange nicht abgeschlossen war, fühlte sie sich doch bereits richtig heimisch.
    Sie trat ans Fenster und blickte hinüber zum See, wo Travis, Allie und Dani angelten.
    Ihre Familie.
    Travis war der Entschluss, bei ihr zu bleiben, nicht schwergefallen. Da Dani bald zur High School wechseln würde, fand er, der Zeitpunkt sei ideal für einen Umzug, und erstaunlicherweise erhob seine Tochter kaum Einwände. Ihre Tochter. Ihre gemeinsame Tochter.
    Sie hatten bereits von Heirat gesprochen, jedoch beschlossen, es langsam anzugehen. Vielleicht im Frühling. Travis’ Haus in Oregon stand zum Verkauf. Der Makler hatte sie wissen lassen, ein Ehepaar zeige ›großes Interesse‹ und werde ›sicher bald ein Angebot machen‹. Man würde sehen.
    Shannon bemerkte einen Jeep auf der Zufahrt. Shane Carter saß am Steuer, neben ihm Jenna Hughes. Sie waren gekommen, um das Weihnachtsfest mit Travis und Dani in Kalifornien zu feiern. Im Fond saß Jennas ältere Tochter Cassie, die das Ebenbild ihrer Mutter war, nur etwas größer.
    Shannon lief hinaus und ging den dreien entgegen. Shane stellte den Jeep neben der Garage ab, und ein paar der Hunde, darunter auch Khan, begrüßten die Neuankömmlinge mit Gebell, sobald sie aus dem Wagen stiegen.
    »Wie hältst du es nur aus mit so vielen Tieren?«, fragte Cassie, doch sie meinte es nicht ernst. Sie lächelte und tätschelte jeden Hundekopf, der in ihre Nähe kam.
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Shannon, »aber ich liebe sie alle. Es bricht mir jedes Mal das Herz, wenn ich einen Hund verkaufen muss.«
    »Ich würde keinen einzigen verkaufen, nie im Leben.« Cassie lief, begleitet von Khan, zum Steg, wo Allie gerade einen Fisch einholte.
    »Fröhliche Weihnachten«, sagte Jenna und begann den Wagen auszuladen.
    Sie war zierlich und umwerfend schön, wie Shannon fand– noch viel schöner als ihr Hollywood-Image. In abgetragenen Jeans, ohne Make-up, nur mit Lippenstift und dem Strahlen einer verliebten Frau war Jenna der Frauentyp, der jederzeit Blicke auf sich zog. Und sie hatte sich auch als eine warmherzige Freundin erwiesen.
    »Fröhliche Weihnachten.« Shannon umarmte sie. Shane folgte seiner zukünftigen Stieftochter zum See.
    Jenna blickte ihrer Ältesten nach. »Erstaunlich, wie widerstandsfähig Kinder doch sind. Letztes Jahr glaubte ich, sie würde ihre grausigen Erlebnisse während dieser Schneekatastrophe nie verkraften, aber sie hat mich wirklich überrascht. Sie macht sich gut in der Schule, und« – Jennas Lächeln wurde breiter – »sie hat einen neuen Freund. Einen, der mir gefällt.«
    Shannon lachte. »Das wird nicht lange anhalten.«
    »Ich weiß. Allein dadurch, dass ich mich mit ihm und seinen Eltern gut verstehe, ist die Beziehung zum Scheitern verurteilt.« Sie schob die Hände in die Taschen. »Und wie geht es Dani? Sie hat ja ebenfalls Furchtbares durchgemacht.«
    Shannon machte eine vage Geste. »Mal so, mal so.«
    »Aber sie kommt zurecht? Mit dem Umzug und so weiter?«
    »Ich glaube schon. Allie fehlt ihr, aber sie hat ein paar neue Freundinnen gefunden, und neulich hat sie mich sogar versehentlich Mom genannt.« Shannon schüttelte lächelnd den Kopf. »Ich konnte es kaum glauben.«
    »Das ist ja großartig.«
    »Es ist ein schönes Gefühl«, gab Shannon zu. Ihr Blick schweifte zum Steg, wo die Mädchen mit Shane und Travis plauderten. Der Anblick rührte an ihr Herz, wie jedes Mal, wenn sie Vater und Tochter zusammen sah. Er verstand sich so gut mit ihr.
    Shannon dachte flüchtig an den Jungen, der Dani gezeugt hatte, und war froh, dass er weit fort war. Irgendwann, wenn Dani älter war und Näheres über ihren Erzeuger wissen wollte, würde Shannon ihr alles sagen, was sie wusste. Vorerst jedoch war einzig und allein Travis Settler der Vater des Mädchens.
    Khan, der um seine Vorzugsstellung bei Shannon fürchtete, kam angetrabt und knurrte Atlas an. Der große Schäferhund schien es gar nicht wahrzunehmen; er wedelte
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