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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache
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verblasst. Sie hätte es nicht mehr sagen können.
    »Du hast ihn nicht gesehen! Niemand hat ihn gesehen. Denn Neville war tot. Und Oliver verstand es meisterhaft, in Nevilles Haut zu schlüpfen und sich als seinen Zwilling auszugeben. Niemand erfuhr davon, aber irgendwann drehte er durch. Wieder einmal. Der arme, unschuldige Oliver konnte seine Rolle nicht weiterspielen und landete in der Klapsmühle.«
    »Das ist doch alles Unsinn, Ryan«, versetzte Shannon. »Ich glaube dir nicht. Wenn Oliver gewusst hätte, dass du noch lebst … Er hätte mich gewarnt.«
    »Er wusste nur, dass ich lebe, das Übrige nicht. Aber alle hatten einen gewissen Verdacht … Allerdings waren sie in Bezug auf Neville durch Olivers Rollenspiel verunsichert.« Ryan lachte gehässig. »Aber sieh den Tatsachen ins Gesicht, Schätzchen: Sie alle haben dich für meinen Tod leiden lassen. Sie hatten geplant, mich zu beseitigen, aber sie nahmen in Kauf, dass du des Mordes angeklagt wurdest!«
    Trotz der Hitze wurde Shannon innerlich eiskalt.
    »Feine Kerle, deine Brüder.«
    »Ausgeschlossen, dass sie es gewusst haben.«
    »Oliver wusste es auf jeden Fall. Er hat mich nicht verraten, nicht einmal, als er erfuhr, dass ich zurückgekehrt war. Ich habe ihm aufgelauert, im Beichtstuhl … Du weißt ja, ein Priester muss um jeden Preis das Beichtgeheimnis wahren. Ich habe ihn daran erinnert, dass er nichts sagen dürfe, sonst würde Gottes Zorn ihn treffen.«
    Sie war sprachlos. »Du hast die Kirche … seinen Glauben… gegen Oliver benutzt?«
    »Nein, Miststück«, versetzte er, plötzlich wütend. »Ich habe seine Schuld benutzt!«
    Shannon sah dieses Monster an, das einmal ihr Mann gewesen war. »Du hast sie alle umgebracht. Neville, Mary Beth … Oliver«, sagte sie tonlos angesichts der entsetzlichen Wahrheit. Es gab kein Entkommen. Auch sie war verloren. Der abscheuliche Benzingestank umfing sie. O Gott, bitte nicht ihre Kleidung … Doch ganz gleich, was er mit ihr vorhatte, es würde grauenhaft sein. Er wollte seine Rache auskosten bis zum Äußersten, und ihr war klar, dass ihr ein grauenhafter Tod bevorstand. Sie musste Ryan weiter zum Reden anhalten und eine Gelegenheit finden, ihn zu überlisten, sich zu retten.
    »Ich bin zurückgekehrt, um abzurechnen, liebes Frauchen«, wiederholte er und umkreiste sie immer noch in gleich bleibendem Abstand. »Ich habe lange auf diese Gelegenheit gewartet. Das Land zu verlassen, war damals nicht so schwer, wie ich dachte. Ich hatte mir falsche Papiere besorgt, und es war kein Problem, ein Auto zu stehlen und nach Norden zu fahren. Den Pick-up habe ich stehengelassen, habe nördlich von Seattle einen Gebrauchtwagen gekauft und bin weitergefahren. In Kanada konnte ich gut untertauchen. Niemand sucht nach einem Toten.«
    Sie mühte sich ab, die Fesseln zu weiten, und suchte zugleich fieberhaft nach Themen, um das Gespräch weiterzuführen.
    »Wovon hast du gelebt?«
    »Oh, ich habe in Sägewerken gearbeitet, mal hier, mal dort. Und die ganze Zeit über habe ich meinen Plan ausgetüftelt, überlegt, wann und wie ich ihn am besten in die Tat umsetze. Dann kam mir die zündende Idee: Am besten konnte ich mich über deine Tochter an dir rächen. Die Tochter, die du weggegeben hast.«
    Shannon bemühte sich, keine Reaktion zu zeigen. O Dani, bitte. Dir darf nichts geschehen sein.
    »Sie war ein harter Brocken, ein Miststück wie du.« Er deutete auf die Verletzung an seinem Auge, die immer noch blutete. Das Auge war inzwischen so zugeschwollen, dass er damit kaum noch sehen konnte. »Sie hat es gewagt, mich mit einem Nagel anzufallen.«
    »Lebt sie?«
    »Natürlich nicht«, versetzte er ohne ein Spur von Gefühl und warf das gerahmte Foto von Shea ins Feuer. »Sie ist verbrannt. So, wie man es vor drei Jahren mit mir vorhatte!«
    Er log! Es konnte nicht anders sein. Verzweifelt ballte Shannon die gefesselten Hände zu Fäusten. Wenn er sie umbringen wollte, nun, sollte er doch. Aber nicht ihr Kind. Nicht Dani!
    Sie hob den Kopf, sah ihn an. Ihr Blick hätte töten können. »Du hast ihr nichts angetan.«
    Er lächelte boshaft.
    »Wenn doch, dann bringe ich dich um, das schwöre ich dir.«
    »Gar nicht so einfach in deiner Lage.«
    »Du Schwein!«
    »Wie du meinst, Baby«, fauchte er. »Ganz wie du meinst!«

    »Ist das der richtige Weg? Bist du sicher?«, vergewisserte sich Nate, während er den Pick-up über einen Kiesweg steuerte.
    »Ich … Ich glaube schon.« Dani war diese Strecke nur zweimal
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