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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache
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Stuhl gefesselt. Die Hände waren ihr auf dem Rücken zusammengebunden, die Füße an die vorderen Stuhlbeine geschnallt.
    »Nein!«, schrie sie und erschrak vor ihrer eigenen Stimme.
    Bilder schossen ihr durch den Kopf. Das Feuer im Stall. Ihre Tochter in Fesseln. Ein Feuerring. Ein dunkler Mann mit Kapuze, der sich auf sie stürzte.
    Das Grauen schnürte ihr die Kehle zu.
    Das durfte nicht sein … nein.
    »Aufgewacht?«, fragte eine tiefe, bösartige Stimme.
    Sie erstarrte.
    Die Stimme kam ihr bekannt vor.
    Abscheu und Angst jagten ihr Schauer über den Rücken. Sie musste sich irren, bestimmt. Ausgeschlossen, dass diese grauenhafte Stimme aus ihrer Vergangenheit … Nein … O Gott, nein!
    »Ryan?«, flüsterte sie, und das Blut wollte ihr in den Adern gefrieren.
    »Du erinnerst dich also?«
    Lieber Gott, bitte nicht!
    Wie ein Gespenst tauchte er aus der Dunkelheit auf. Er war nackt, sein Körper schimmerte seltsam, als hätte er sich von Kopf bis Fuß eingeölt.
    Sie starrte ihn fassungslos an. Blut strömte über seine Wange. Er hatte eine Verletzung am Auge, die sich zusehends violett verfärbte und anschwoll. Das alles konnte nur ein grausiger, absurder Albtraum sein.
    Sein schmallippiges Lächeln war der Inbegriff des Bösen. »Du hast mich also nicht vergessen.«
    »Aber du … du …«
    »Angeblich bin ich tot, nicht wahr?« Er kam näher. Straffe, geschmeidige Muskeln spielten unter seiner glatten Haut, als ob er täglich trainierte. Panik überfiel Shannon. Lass dir was einfallen, ermahnte sie sich selbst. Du darfst dich nicht geschlagen geben. Du musst kämpfen. Sie schloss die Augen und versuchte vergeblich, einen klaren Gedanken zu fassen.
    »Welch eine Überraschung.« Seine Stimme klang samtig und selbstgefällig.
    »Ich verstehe nicht.« Sie schlug die Augen wieder auf, blickte in das Gesicht, das sie einmal geliebt und dann verabscheut hatte. Er war abartig, ein widerlicher, geisteskranker Perverser. Irgendwie musste sie sich vor ihm retten.
    Draußen war es stockdunkel, die Fenster nur schwarze Rechtecke. Demnach musste sie sich an einem sehr abgelegenen Ort befinden. Hier durfte sie nicht auf Hilfe hoffen. Niemand würde einen Rettungstrupp schicken.
    Gib nicht auf. Lass nicht zu, dass dieses Schwein über dich triumphiert!
    »Natürlich verstehst du nicht«, sagte er und ging in großem Bogen um sie herum, ohne sich ihr zu nähern. Sie sah seinen grauenhaft vernarbten Rücken und schauderte. »Aber du hast mich ja nie verstanden, liebes Frauchen, wie?«
    Das Benzin – wo zum Teufel war das Benzin? Mit angstvoll klopfendem Herzen sah Shannon sich in dem dunklen Raum um, aber sie konnte nirgends einen Kanister entdecken … Hatte er ihn ausgeleert? Es war zu dunkel, um viel zu erkennen, doch im Feuerschein sah sie dunkle Linien auf dem Boden. Was war das? Er hatte das Benzin doch nicht etwa ausgegossen? Und warum brannte es so in ihrer Nase? Als ob sie … O Gott. Sie blickte an ihrer Kleidung hinunter. Er hatte doch nicht etwa …?
    »Das Problem war, Shannon, dass du nie so klug warst, wie du dich gern dargestellt hast. Du dachtest, du wärst mit der Tat davongekommen, nicht wahr? Mit dem perfekten Mord?«
    »Was redest du denn da?« Sie musste ihn ins Gespräch verwickeln. Sie brauchte einen Ausweg, einen Fluchtplan. Aber ihre Kleidung … Hatte er ihre Kleidung tatsächlich mit Benzin getränkt? War er deshalb nackt und sie noch angezogen? »We … welcher Mord? Du weißt genau, dass ich nicht versucht habe, dich umzubringen. Was hast du getan, hast du deinen Tod vorgetäuscht? Warum? Wolltest du verschwinden?« Es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren. Die Angst hatte sie fest im Würgegriff, Schweiß lief ihr über den Rücken.
    »Ich musste. Und du weißt es. Du hast doch hinter der Sache gesteckt.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.«
    »Spiel jetzt nicht die Unschuldige!«, fuhr er sie an. »Deine Brüder, die dich schon immer beschützt haben, hatten beschlossen, mich zu beseitigen. Deine Brüder. Meine Schwager.« Er klopfte auf seine nackte Brust. »Meine Kollegen, angeblich meine verdammten Freunde. Mit all ihren schmutzigen kleinen Geheimnissen.«
    »Was für Geheimnisse?«, fragte sie, wusste jedoch, dass es mit dem Stern zu tun haben musste, mit den Initialen.
    »Stell dich nicht dumm! ARSONS … Aaron, Robert, Shea, Oliver, Neville und schließlich Shannon«, sagte er, spie ihren Namen aus, während er sie umkreiste. Er war erregt. Seine Hände zitterten.
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