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Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer
Autoren: Michael Scott
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Ich habe Angst.
    Nicht um mich, sondern um die, die ich zurücklassen werde: Perenelle und die Zwillinge.
    Ich habe mich damit abgefunden, dass wir uns den Codex nicht mehr rechtzeitig zurückholen können. Mir bleibt vielleicht noch eine Woche, höchstens zwei, bevor ich an Altersschwäche sterbe; Perenelle hat noch ein paar Tage mehr. Und jetzt, da der Tod so nahe ist, wird mir bewusst, dass ich nicht sterben will.
    Ich lebe seit sechshundertundsechsundsiebzig Jahren auf dieser Erde, und es gibt noch so vieles, das ich nicht gesehen habe, so vieles, das ich gerne noch tun würde.
    Ich bin jedoch dankbar, dass ich lange genug leben durfte, um die legendären Zwillinge zu finden, und stolz, dass ich mit ihrer Ausbildung in der Elemente-Magie beginnen konnte. Sophie beherrscht drei Zweige davon, Josh nur einen, aber er hat andere Fähigkeiten bewiesen und ist über die Maßen mutig.
    Wir sind nach San Francisco zurückgekehrt, nachdem wir Dee in London dem Tod preisgegeben haben. Ich hoffe, wir sehen ihn nie mehr wieder. Und selbst wenn die Begegnung mit dem Archon ihn nicht vernichtet hat, werden seine Gebieter einen Fehlschlag diesen Ausmaßes nicht tolerieren, das weiß ich gewiss. Allerdings beunruhigt mich die Tatsache, dass Machiavelli sich hier in der Stadt aufhält. Perenelle hat ihn und seinen Begleiter zusammen mit einer Armee von Ungeheuern auf Alcatraz zurückgelassen, aber ich bin mir nicht sicher, wie lange man jemanden wie Machiavelli tatsächlich auf der Felseninsel festhalten kann.
    Perenelle und ich sind uns einig, dass Alcatraz eine Bedrohung darstellt, der wir entgegentreten müssen, solange wir das noch können. Allein der Gedanke an das, was die Gefängniszellen bergen, jagt mir einen Schauer über den Rücken. In den Legenden wird von vergangenen Zeiten berichtet, in denen die dunklen Wesen des Älteren Geschlechts Ungeheuer auf die Städte der Menschen losgelassen haben – und ich fürchte, dass Dee verrückt und verzweifelt genug ist, um genau das wieder zu tun.
    Noch beunruhigender allerdings ist, dass Scathach und Johanna von Orléans verschwunden sind. Das Krafttor von Notre Dame hätte sie auf Mount Tamalpais bringen sollen, doch sie sind dort nie angekommen. Saint-Germain ist außer sich vor Sorge, aber ich habe ihn daran erinnert, dass Scathach über zweieinhalbtausend Jahre alt ist und die beste Kriegerin aller Zeiten und Welten. Auch Johanna gehört zu den tapfersten Kriegerinnen, die die Welt je gesehen hat. Francis hat sich den Point Zéro , den Nullpunkt in Paris genau angesehen, und er hat etwas gefunden, das er für Knochensplitter prähistorischer Tiere hält. Ich vermute, dass Machiavelli das Tor mithilfe des uralten alchemistischen Anziehungszaubers manipuliert hat, und stimme mit Saint-Germain überein, dass Scathach und Johanna in die Vergangenheit zurückversetzt wurden. Die Frage ist nur: in welche Zeit?
    Meine größte Sorge gilt immer noch den Zwillingen. Ich bin mir nicht mehr sicher, wie sie über mich denken. Dass Josh Vorbehalte gegen mich hat, wusste ich von Anfang an, doch jetzt spüre ich, dass beide voller Angst und Misstrauen sind. Sicher, sie haben Dinge aus meiner Vergangenheit erfahren, die ich lieber für mich behalten hätte. Vielleicht hätte ich ehrlicher zu ihnen sein sollen. Auf einiges von dem, was ich getan habe, bin ich nicht stolz, aber ich bereue nichts. Ich habe getan, was ich tun musste, um das Überleben der Menschheit zu sichern. Und ich würde alles noch einmal genauso tun.
    Die Zwillinge sind wieder im Haus ihrer Tante in Pacific Heights. Ich werde ihnen einen oder zwei Tage Zeit zum Ausruhen und Erholen lassen, jedoch nicht mehr, da Perenelle und ich uns den Luxus von Zeit nicht mehr leisten können. Danach machen wir weiter. Ihre Ausbildung muss abgeschlossen werden. Sie müssen bereit sein für den Tag, an dem die Dunklen des Älteren Geschlechts zurückkommen.
    Und dieser Tag ist nicht mehr fern.
    Das Lithafest rückt näher.
     
     
    Aus dem Tagebuch von Nicholas Flamel, Alchemyst
Niedergeschrieben am heutigen Tag, den 5. Juni,
in San Francisco, der Stadt meiner Wahl

DIENSTAG, 5. Juni

KAPITEL EINS
    I ch hätte nie gedacht, dass ich noch einmal hierher zurückkomme«, sagte Sophie Newman und grinste ihren Bruder an.
    »Und ich hätte nie gedacht, dass ich mich so darüber freuen würde«, erwiderte Josh. »Es sieht alles so … ich weiß auch nicht … anders aus.«
    »Es sieht noch genauso aus wie immer«, fand seine Schwester. »Wir
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