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Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer
Autoren: Michael Scott
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Miene wurde hart. »Nur dass wir jetzt nichts mehr zu verlieren haben, Nicholas. Anstatt davonzulaufen und uns um des Buches willen zu verstecken, sollten wir angreifen! Wir sollten den dunklen Älteren den Kampf ansagen.«
    Der Alchemyst nickte kurz. Wenn Perenelle so redete, machte sie ihm Angst. Obwohl sie nun schon jahrhundertelang verheiratet waren, war ihm seine Frau immer noch ein Rätsel, vor allem, was ihre außergewöhnliche Gabe betraf, die es ihr ermöglichte, die Schatten der Toten zu sehen. »Du hast recht, wir haben nichts mehr zu verlieren«, bestätigte Flamel leise. »Wir haben schon so viel verloren.«
    »Dieses Mal haben wir die Zwillinge auf unserer Seite«, erinnerte ihn Perenelle.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob sie uns hundertprozentig trauen«, entgegnete der Alchemyst. Er holte tief Luft. »In London haben sie von der Existenz der anderen Zwillinge erfahren. «
    »Oh. Von Gilgamesch?«
    Flamel nickte. »Vom König. Jetzt weiß ich nicht, ob sie uns noch glauben, was wir ihnen sagen.«
    Perenelle lächelte grimmig. »Dann sagen wir ihnen eben die Wahrheit. Die ganze Wahrheit«, fügte sie hinzu und ließ ihren Mann dabei nicht aus den Augen.
    Nicholas Flamel hielt ihrem Blick einen Augenblick lang stand, dann nickte er und sah weg. »Und nichts als die Wahrheit. « Er seufzte und wartete, bis sie den Raum verlassen hatte, bevor er leise hinzufügte: »Aber die Wahrheit ist ein zweischneidiges Schwert und etwas sehr Gefährliches.«
    »Das habe ich gehört«, rief sie.

KAPITEL DREI
    I hr ruft jetzt sofort eure Eltern an.« Tante Agnes funkelte Sophie mit ihren kurzsichtigen Augen an und wandte sich dann an Josh, der näher bei ihr stand. »Sie haben sich schreckliche Sorgen um euch gemacht. Jeden Tag haben sie hier angerufen, oft zwei-, dreimal. Erste heute Morgen sagten sie, sie würden zur Polizei gehen und euch als vermisst melden, falls ihr im Lauf des Tages nicht zurückkommt.« Sie machte eine kleine Pause und fügte dann in dramatischem Tonfall hinzu: »Sie wollten angeben, dass ihr entführt worden seid!«
    »Wir wurden nicht entführt. Und wir haben erst vor ein paar Tagen mit Mom und Dad gesprochen«, sagte Josh. Er versuchte sich zu erinnern, wann genau das gewesen war. Am Freitag … oder Samstag? Er warf seiner Schwester einen Hilfe suchenden Blick zu, doch die starrte immer noch die junge Frau in Schwarz an, die Scathach so ähnlich sah. Also wandte er sich wieder seiner Tante zu. Er erinnerte sich, dass seine Eltern ihm eine Mail geschickt hatten, und zwar am … War es am Samstag gewesen, als sie alle in Paris gewesen waren? Seit er wieder in San Francisco war, wurde es immer schwerer, die letzten paar Tage auseinanderzuhalten. »Wir sind eben erst zurückgekommen«, sagte er schließlich wahrheitsgemäß und küsste seine Tante rasch auf beide Wangen. »Wie ist es dir ergangen? Wir haben dich vermisst.«
    »Ihr hättet anrufen können«, sagte die alte Dame und schnaubte. »Ihr hättet anrufen sollen .« Schiefergraue, durch die dicken Brillengläser vergrößerte Augen blickten finster zu den Zwillingen auf. »Schreckliche Sorgen habe ich mir gemacht. Ein Dutzend Mal habe ich vergeblich im Buchladen angerufen und an dein Handy bist du auch nicht gegangen. Ein Handy mit sich herumzutragen, macht nicht viel Sinn, wenn man nicht drangeht.«
    »Wir hatten die meiste Zeit keinen Empfang«, erwiderte Josh, was nicht gelogen war. »Und dann habe ich mein Handy auch noch verloren« , fügte er hinzu, und auch das entsprach der Wahrheit. Sein Handy und so ziemlich alles, was er sonst noch von zu Hause mitgenommen hatte, war verschwunden, als Dee Yggdrasil, den Weltenbaum, zerstört hatte.
    »Du hast dein teures Handy verloren?« Die alte Dame schüttelte missbilligend den Kopf. »Das ist schon das dritte in diesem Jahr.«
    »Das zweite«, verbesserte er sie leise.
    Tante Agnes drehte sich um und ging langsam die Eingangsstufen hinauf. Joshs Angebot, sie zu stützen, wies sie mit einer abwehrenden Handbewegung zurück. »Lass mich, ich brauche keine Hilfe«, sagte sie und griff dann doch nach seinem Arm. »Du könntest mir aber wirklich ein wenig helfen, junger Mann.« An der Tür drehte sie sich um und sah hinunter auf Sophie und die rothaarige Frau. »Sophie, kommst du?«
    »Gleich, Tante Agnes.« Sophie schaute ihren Bruder an, dann wanderte ihr Blick zu der offenen Tür. »Ich bin gleich bei euch, Josh. Geh doch schon mal mit Tante Agnes ins Haus und koche ihr eine Tasse Tee,
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