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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache
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grauenhaften Brandnarben zurück. Unwillkürlich musste sie sich vorstellen, wie Neville in den Flammen umgekommen war.
    »Ich musste mich selbst behandeln … Aber es hat die Erinnerung wachgehalten und mir geholfen, nie zu vergessen, dass ich zurückkommen musste. Um abzurechnen.«
    Shannon fiel wieder ein, was Travis über das mit Blut geschriebene Wort in Blanche Johnsons Haus gesagt hatte.
    Travis …
    Bitte, lieber Gott, schütze Travis und Dani vor diesem Wahnsinnigen.
    Shannon wäre beinahe innerlich zerbrochen, als ihr klar wurde, dass diese beiden Menschen ihretwegen in Gefahr geraten waren.
    »Ganz recht, liebes Frauchen, jetzt ist es Zeit für die Abrechnung – mit dem Miststück, das mich zur Adoption freigegeben hat, und mit dir und deiner Familie. Und meiner …«
    »Mary Beth?«, flüsterte Shannon, die ahnte, dass er von seiner Cousine sprach.
    »Dieses wetterwendische Weibsstück. Sie sollte mich verteidigen! Aber dein Anwalt hat ihr das Wort im Mund herumgedreht, sie verwirrt.« Seine Nasenflügel blähten sich. »Sie war schon immer saudumm.«
    »Also hast du sie umgebracht.«
    »Und nicht nur das«, sagte er selbstgefällig. »Ich wollte, dass Robert leidet. Er sollte mit dem Wissen leben müssen, dass er ihren Tod mit verschuldet hat, weil er wegen seiner Weibergeschichten nicht zur Stelle war, um seiner Frau beizustehen.«
    Seine Augen wurden schmal, und mit größter Selbstzufriedenheit fügte er hinzu: »Ich schätze, das ist mir gelungen. Was meinst du?«

    Ryan funkelte die Frau, seine Gefangene, die einst sein Leben gewesen war, böse an. Sie war eine Verräterin wie alle anderen auch und hatte das Schicksal verdient, das er für sie vorgesehen hatte.
    Alle hatten sich gegen ihn gewandt. Insbesondere dieses Miststück, das hilflos und gefesselt vor ihm auf dem Stuhl saß. Sie hatte Angst, er erkannte es an ihren Augen, an der Art, wie sie ihn beobachtete, aber stärker noch als ihre Angst war ihr Trotz. Wie immer. Sie hatte nie genug Verstand besessen, um sich vor ihm zu ducken, ihm seinen Willen zu lassen.
    Blödes Weib.
    Schlimmer noch, sie war nach wie vor schön. Umwerfend schön. Ihr ungebändigtes Haar, ihre großen Augen, ihr reizendes Lächeln hatte er immer geliebt. Dieses Lächeln war sein Untergang gewesen.
    Er musterte sie. Wenn er genug Zeit hätte, würde er sie zuerst einmal ficken, sie daran erinnern, dass er ihr Mann war, sie wund und gepeinigt liegen lassen, damit sie begriff, dass er am längeren Hebel saß. Anschließend, während sie noch nach Luft rang, würde er sie umbringen.
    Sie war keinen Deut besser als alle anderen. Eher noch schlimmer. Hatte sie nicht gelobt, ihn zu lieben und zu ehren, ›bis dass der Tod uns scheidet‹? Tja, Baby, genau das wird jetzt geschehen. Mit einem einzigen Streichholz würde er das Benzin entzünden, und sie würde die Schmerzen fühlen, die er erlitten hatte, die Glut des Feuers, die grauenhafte Gewissheit, gleich unter Qualen von den wütenden Flammen verzehrt zu werden …

    Shannon musste immer wieder den Kopf drehen, um ihn über die Schulter im Auge zu behalten, während er sie umkreiste. Wenn er nicht hinsah, zerrte sie an ihren Fesseln. Rührte sich nicht schon etwas? Waren sie nicht bereits ein kleines bisschen lockerer? Wenn ihr genug Zeit blieb, sie zu bearbeiten, könnte sie dann die Hände aus den Schlingen ziehen?
    »Neville ist nicht in den Flammen umgekommen«, widersprach Shannon mit zusammengebissenen Zähnen. »Wenn du es nicht warst, dann war es ein anderer, denn Neville wurde nach dem Waldbrand noch gesehen.« Sie bemühte sich verzweifelt, ihn in ein Gespräch zu verwickeln, ihn abzulenken. Sie brauchte Zeit, um sich zu befreien.
    »Ich muss dich berichtigen«, entgegnete Ryan mit erhobenem Zeigefinger. »Oliver wurde gesehen, in Nevilles Rolle.«
    »Du lügst!«, keuchte Shannon. »So etwas würde Oliver nie tun! Er hat Neville geliebt! Er war gottesfürchtig!«
    »Du glaubst nicht, dass der arme, fromme Oliver so tief sinken konnte, ein paar Wochen lang in die Rolle seines Bruders zu schlüpfen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Er musste seine eigene Haut retten. Denk doch mal nach. Hast du Oliver und Neville nach meinem Tod je zusammen gesehen?«
    Shannons Gedanken wanderten zurück zu jener entsetzlichen Zeit, als sie unter Mordverdacht stand, als man allgemein annahm, sie habe ihren Mann umgebracht. Ihre Brüder und Eltern waren bei ihr gewesen, aber die Bilder in ihrer Erinnerung waren
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