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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache
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gefahren. Als das Ungeheuer sie von der Hütte wegbrachte, hatte sie versucht, sich Anhaltspunkte zu merken. Da war ein großer Felsen gewesen, der über die Straße ragte, ein Überhang, den hatte sie gesehen, dann ein vom Blitz gespaltener, verkohlter Baum. Sie hatte den Weg beschrieben, aber es war so dunkel …
    »Schon gut«, sagte ihr Vater, aber sie wusste, dass nichts gut war. Das Schicksal ihrer leiblichen Mutter hing von ihrem Erinnerungsvermögen ab.
    »Und der Weg führt nicht mal bis zur Hütte.« Sie schluckte verkrampft. »Wie sollen wir die Hütte in dieser Dunkelheit finden?«
    »Atlas hilft uns«, sagte Nate. »Er wird sie aufspüren.«
    Dani starrte hinaus in die Finsternis und hoffte, dass er recht hatte.

    Adrenalin trieb Shannon zum Äußersten. Immer wieder zerrte sie an ihren Fesseln. Bildete sie es sich nur ein, oder hatten sie sich wirklich noch ein wenig mehr geweitet?
    Ryan ging zum Kamin. Bedächtig griff er nach den gerahmten Fotos auf dem Sims, die Shannon bisher nicht aufgefallen waren. Er ordnete sie fächerförmig an und hielt sie ihr vors Gesicht.
    Sie sah die Fotos an, und neue Angst stieg in ihr auf.
    »Erkennst du sie?«, fragte er.
    »Meine Familie?«, fragte sie bestürzt. Was kam jetzt?
    »Alle, die zählen.« Ein Muskel zuckte in seiner glänzenden Wange. »Scheiße! Ich hatte vor, zuerst sie umzubringen, aber die verfluchte Kleine … Ich konnte sie keine Minute länger ertragen, deshalb musste ich dich in die Finger bekommen. Sie war der Köder.«
    Shannon dachte daran, wie sie das Mädchen während des Brandes gesehen hatte, und betete stumm um ihre Sicherheit. »Sie hatte nichts mit all dem zu tun. Ganz gleich, was dich gegen unsere Familie aufgebracht hat, meine Tochter hatte nichts damit zu tun!«
    »Aber deine Brüder. Sie alle wollten meinen Tod. Es war ihnen gleich, auf welche Weise ich umkam, wie große Schmerzen ich ertragen musste.« Mit einer knappen Bewegung aus dem Handgelenk warf er Aarons Foto ins Feuer.
    Glas splitterte. Das Feuer zischte wütend.
    Shannon riss in dem kurzen Moment, als er den Kopf wandte, an ihren Fesseln. Ihre Unterarme schmerzten vor Anstrengung, aber sie war sicher, dass die Fesseln sich lockerten. Knisternde Flammen verzehrten Aarons Bild.
    Noch eine Drehung des Handgelenks. Das Foto von Robert fiel ins Kaminfeuer.
    Shannon bearbeitete erneut ihre Fesseln.
    Klirr!
    Kleine, glitzernde Scherben regneten zu Boden und spiegelten den Feuerschein. Sie knisterten, und Shannon dachte an das Benzin. Es verdampfte so leicht … Wo zum Teufel war der Kanister? Sie wagte nicht zu fragen, wollte sich ihre Ängste nicht anmerken lassen. Lieber Gott … War dort noch so eine Linie auf dem Boden? Hatte er das zundertrockene Holz mit Benzin getränkt?
    Ryan warf ein weiteres Foto, das von Oliver, in die Flammen. Wieder splitterte Glas, das Feuer loderte wütend auf, Funken flogen.
    Shannon drehte die Handgelenke, versuchte, sich aus den Fesseln zu entwinden. Sie verstand, dass Ryan sie mit dem gleichen Feuer, das die Fotos ihrer Brüder verschlang, umbringen wollte. Es war eine symbolische Handlung, genauso wie seine Nacktheit. Teil des Rituals, mit dem er ihre Familie vernichten wollte. Ihr Blick huschte durch die kleine Hütte mit den rohen Holzwänden. Alles war knochentrocken und würde, einmal in Brand gesteckt, zu einem grauenhaften Inferno. Und ihre Kleider würden auf der Stelle in Flammen aufgehen.
    »Kein Entkommen«, höhnte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen.

    Gott, er genoss es, sie zu quälen, zu sehen, wie sie sich wand. Genauso, wie er die früheren Morde genossen hatte. Zuerst Neville, dann Mary Beth und Oliver. Wenn er seinem Plan gefolgt wäre, hätten sie alle sterben müssen…
    Du kannst es immer noch schaffen … Du hast noch Zeit… Aber zuerst bringst du Shannon um. Vergiss nicht, was sie dir angetan hat. Wie sie die Polizei auf dich gehetzt hat. Zeig ihr kein Erbarmen. Bring sie um. Jetzt. Los!
    Voller Vorfreude leckte er sich die Lippen, empfand das vertraute rauschhafte Prickeln. Es war Zeit. Sex wäre jetzt gut.
    Aber das Miststück musste brennen.

    »Ich wusste nichts von den Plänen meiner Brüder«, stieß Shannon verzweifelt hervor. Ihre Gedanken überschlugen sich, sie musste ihn zum Weiterreden anhalten. Es musste einen Ausweg geben!
    »Oh, ganz recht, du bist natürlich ein Unschuldsengel.« Er schnaubte verächtlich. »Aber du hast mich reingelegt, Baby. Erinnerst du dich? Mit Aaron und den Kameras? Du
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