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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache
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sah Shannon, dass Dani ebenfalls weinte. Ihre schmutzigen Wangen waren tränennass. Sie warf sich ihrem Vater entgegen. »Es tut mir so leid!«, weinte sie und umfing Travis und ihre Mutter mit beiden Armen. »Es tut mir so leid … Shannon.«
    Shannon schluchzte; Danis Schuldgefühle erschienen ihr absurd. »Schsch«, machte sie und spürte einen Kloß im Hals. »Es war nicht deine Schuld.«
    »Aber ich …«
    »Du hast mich gefunden. Du hast deinen Vater und mich zusammengeführt.«
    Travis löste sich behutsam von seiner Tochter. Er wollte Shannon zum wartenden Rettungswagen tragen, doch sie fasste nach Danis Hand. Dani ergriff sie und hielt sie fest. Mutter und Tochter sahen einander an, als könnten sie sich von dem Anblick der jeweils anderen nicht losreißen.
    Von Gefühlen überwältigt, sagte Shannon mit erstickter Stimme: »Wenn du mir eine Chance gibst, hoffe ich, dass wir die verlorene Zeit wiedergutmachen können.«
    Dani nickte.
    Dann sah Shannon zu Travis auf und lächelte zittrig. Er küsste sie voller Leidenschaft.
    »Vor uns liegt eine gemeinsame Zukunft«, sagte er mit unsicherer Stimme.
    »Zu dritt«, flüsterte Shannon.
    Dani schwieg; doch sie ließ Shannons Hand nicht los, und das sagte genug.

Epilog

Heiligabend
    A nd so this is Christmas …« John Lennons Stimme tönte aus den neuen Boxen neben dem geschmückten Weihnachtsbaum und erfüllte die Räume des neuen Hauses am See.
    Es war Heiligabend, vormittags. Mehr als zwei Monate waren vergangen seit der Nacht, in der Ryan Carlyle ums Leben kam. Danach hatte Shannon erfahren, dass Ryan Blanche Johnsons Sohn gewesen war und dass seine Mutter – die Frau, an der er kürzlich zum Mörder geworden war – ihn gleich nach der Geburt zur Adoption freigegeben hatte. Blanche hatte noch einen weiteren Sohn großgezogen, einen Serienmörder, der im vorangegangenen Winter in Oregon sein Unwesen getrieben hatte.
    Es war eine lange, schreckliche Zeit des Grauens. Und jetzt war es vorbei.
    Vieles hat sich verändert, dachte Shannon, während sie barfuß in die Küche ging, um auf dem alten Tresen, der bald ersetzt werden sollte, Kaffee zu mahlen. Ihre Brüder waren angeklagt, die Brände gelegt zu haben, die dem ›unsichtbaren Feuerteufel‹ zugeschrieben worden waren. Zum Mord an Neville liefen die Ermittlungen. Zwar hatte Ryan ihn umgebracht, doch Shannons Brüder waren in unterschiedlichem Maße daran beteiligt gewesen, die Tat zu vertuschen.
    Es sieht nicht gut für sie aus, dachte sie. Deswegen war auch Roberts Affäre mit Cynthia Tallericco beendet und Sheas zweite Ehe endgültig zerrüttet.
    Ihre Mutter hatte einen Nervenzusammenbruch erlitten. Nach einem kurzen Klinikaufenthalt war Maureen dann mit Pater Timothys Unterstützung in eine Einrichtung für betreutes Wohnen gezogen, wo sie sich trotz all der traumatischen Erlebnisse gut einlebte und Freunde fand.
    Shannon drückte die Taste, und die Kaffeemühle setzte sich kreischend in Gang. Sie blickte aus dem Fenster zum See hinunter, wo Travis, Dani und ihre Freundin Allie Kramer auf dem Steg angelten. Allies Familie war aus Oregon zu Besuch gekommen und wohnte in Shannons früherem Haus, das Nate Santana demnächst übernehmen würde.
    Marilyn, ehemals Skatouli, war inzwischen halberwachsen. Sie spähte ins Wasser und wedelte mit dem goldblonden Schwanz, während Khan, der Verräter, der Travis begeistert aufgenommen hatte, am Ufer herumschnupperte.
    Die Pferde standen träge auf der neu eingezäunten runden Koppel; einige Hunde befanden sich im Zwinger, andere waren draußen, lagen vor dem Haus oder versuchten, Eichhörnchen und Kaninchen aufzustöbern.
    Auf dem durchhängenden Dach stand ein Miniatur-Weihnachtsschlitten; ein lebensgroßer Weihnachtsmann hing an der Dachrinne. Keine Spur von Rudolph oder einem anderen Rentier. Sie schienen sich aus dem Staub gemacht zu haben.
    Während die anderen Hunde draußen in der Sonne lagen, döste Atlas auf einer Decke vor dem Kamin, in dem rote Kohlenglut sanft glomm.
    Shannon betrachtete den Hund lächelnd, dann füllte sie Wasser in die Kaffeemaschine. Sie hatte geglaubt, nach allem, was sie erlebt hatte, müsse ein Feuer im Kamin ein traumatischer Anblick für sie sein.
    Doch tatsächlich konnte sie es genießen, und die Bekränzung aus Misteln und Fichtengrün am Sims ließ eine wohlige Wärme in ihr aufsteigen. Ihre Verletzungen waren inzwischen verheilt, sogar die Schulter war so gut wie neu.
    Sie schaltete die Kaffeemaschine ein. Atlas hob
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