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Ilium

Titel: Ilium
Autoren: Dan Simmons
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VORBEMERKUNG DES AUTORS
    Wenn mein kleiner Bruder und ich unsere Spielzeugsoldaten aus der Schachtel holten, bereitete es uns nicht die geringsten Schwierigkeiten, mit unseren blaugrauen Soldaten aus dem Bürgerkrieg und unseren grünen Jungs aus dem Zweiten Weltkrieg zugleich zu spielen. Ich betrachte das gern als ein frühreifes Beispiel für die »negative Fähigkeit«, wie John Keats es nannte. (Wir hatten auch einen Wikinger, einen Cowboy, einen Indianer und einen römischen Zenturio, der Granaten warf, aber die gehörten zu unserem Time Commando Platoon. Manche Anomalien erfordern eben eine »Backstory«, wie die Hollywood-Leute so etwas hartnäckig nennen.)
    Ich fand jedoch, dass bei Ilium eine gewisse Konsistenz vonnöten wäre. Diejenigen Leser, die wie ich bei Richmond Lattimores wunderbarer Übersetzung der Ilias von 1951 zahnten, werden bemerken, dass Hektor, Achilles und Aias zu Hector*, Achilleus und Ajax (groß und klein) geworden sind. Darin folge ich der Übersetzung von Robert Fagles aus dem Jahr 1990: Diese latinisierteren Versionen sind zwar weiter vom Griechischen entfernt – Hektor gegen Akhilleus und die Akhaier und die Argeioi –, aber die originalgetreuere Version klingt manchmal wie eine Katze, die gerade einen Haarball herauswürgt. Fagles weist darauf hin, dass niemand Anspruch auf vollständige Konsistenz erheben kann, und es liest sich tendenziell besser, wenn wir auf die traditionelle Verfahrensweise der englischen Dichter zurückgreifen und latinisierte Schreibweisen und selbst moderne englische Formen für die Helden und ihre Götter verwenden.
    * In der englischsprachigen Originalausgabe. Die Schreibweise von Orts- und Personennamen in der deutschen Fassung beruht – mit einigen wenigen Ausnahmen – auf der (vergleichsweise) modernen Ilias-Übertragung von Roland Hampe. – Anm. d. Übers.
    Die Ausnahme ist, wieder nach Fagles, dass wir Odysseus vor Ulysses oder etwa Athena vor Minerva den Vorzug geben. Alexander Pope hatte in seiner unglaublich schönen Übersetzung der Ilias in heroische Verspaare kein Problem damit, dass »Jupiter« oder »Jove« Ares (nicht Mars) eins auf den Deckel gibt, aber hier versagt meine negative Fähigkeit. Manchmal empfiehlt es sich offenbar, nur mit den Grünen zu spielen.
    Anmerkung: Jene Leser, denen es ebenso wie mir schwer fällt, in einem umfangreichen Roman die Götter, Göttinnen, Helden und anderen Figuren ohne Liste der Mitwirkenden auseinander zu halten, verweise ich auf unser Personenverzeichnis (S. 824).

DANKSAGUNGEN
    Obwohl ich bei den Vorarbeiten zu diesem Roman viele Übersetzungen der »Ilias« herangezogen habe, möchte ich insbesondere folgenden Übersetzern danken: Robert Fagles, Richmond Lattimore, Alexander Pope, George Chapman, Robert Fitzgerald und Allen Mandelbaum. Ihre Übersetzungen sind von vielgestaltiger Schönheit, und ihr Talent übersteigt mein Begriffsvermögen.
    Auch andere Werke der Dichtkunst oder fantasievoller Prosa mit Bezügen zur »Ilias« haben einen großen Beitrag zur Entstehung dieses Buches geleistet. Hier möchte ich insbesondere die Werke von W. H. Auden, Robert Browning, Robert Graves, Christopher Logue, Robert Lowell und Alfred Lord Tennyson hervorheben.
    Mein Dank für ihre Forschungen und Kommentare zur »Ilias« und zu Homer gilt Bernard Knox, Richmond Lattimore, Malcolm M. Willcock, A. J. B. Wace, F. H. Stubbings, K. Kerényi und so zahlreichen Mitgliedern der homerischen Scholia, dass sie hier nicht alle aufgeführt werden können.
    Aufschlussreiche Anmerkungen zu Shakespeare und Brownings »Caliban über Setebos« fand ich in den Werken Harold Blooms und W. H. Audens sowie in der »Norton Anthology of English Literature«. Wer sich für Audens Interpretation von »Caliban über Setebos« und andere Aspekte des Caliban interessiert, sei auf Edward Mendelsons »Later Auden« verwiesen.
    »Mahnmuts« Einblicke in Shakespeares Sonette beruhen zu großen Teilen auf Helen Vendlers wunderbarem »The Art of Shakespeares Sonnets«.
    Inspirationsquelle vieler Bemerkungen des »Orphu von Io« zum Werk Marcel Prousts war Roger Shattucks »Proust’s Way: A Field Guide to ›In Search of Lost Time‹«.
    Jenen Lesern, die Mahnmuts anbetungsvoller Liebe zu Shakespeare nacheifern möchten, seien Harold Blooms »Shakespeare: The Invention of the Human« (dt. »Shakespeare: Die Erfindung des Menschlichen«), Herman Gollobs »Me and Shakespeare: Adventures with the Bard« und »Shakespeare: A Life« (dt.
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