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PR 2541

PR 2541

Titel: PR 2541
Autoren: Geheimprojekt Stardust
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Christian Montillon
    Geheimprojekt Stardust
    > Bittere Erkenntnis eines Siganesen - und etwas durchdringt den Schleier <
    Prolog:
    Fieberwahn
    Du stirbst, Vorremar Corma.
    Ihre Haut schimmerte im zartesten Lindgrün, das man sich vorstellen konnte, schöner als sonst etwas im Universum.
    Ihr Gesicht zu sehen schmerzte. Sie vereinte solch eine Perfektion in sich, dass es ein Geschenk war, sie auch nur einen Augenblick lang ansehen zu dürfen.
    Dein Herz setzt aus. Die Atmung stockt, der Puls steht still.
    Yvonne lächelte, und ein winziger Fleck dunkleren Grüns huschte über die Wangen. In die Augen trat ein Leuchten, klar und hell. Sie breitete die Arme aus. »Komm, mein Geliebter, mein Ehemann.«
    Vorremar Corma schritt auf seine Frau zu. Dass ihm die Gnade widerfuhr, noch einmal vor ihr stehen zu dürfen, erfüllte ihn mit Jubel.
    Deine Augen stehen offen, doch sie nehmen nichts wahr. Deine Körpertemperatur sinkt bereits. Auch der beste Mediker könnte es nicht fühlen, doch schon die simpelste Maschine würde es diagnostizieren.
    »Wir waren so lange voneinander getrennt«, sagte sie.
    Ihre Stimme schmolz den Panzer um sein Herz, den er sich hatte zulegen müssen, nachdem ihm klargeworden war, dass er sie nie wiedersehen würde – weder sie noch einen anderen Siganesen, solange er lebte. Alles, wirklich alles hätte er seit Jahren gegeben, um sie zu hören. Nun war es endlich so weit. Und es war so einfach gewesen. Er hatte nur sterben müssen.
    Nicht mehr als das.
    Das Sterben war ein Preis, den er gern zahlte. Was könnte ihn davon abhalten, in ihre Augen zu schauen? Der Tod? Ganz gewiss nicht.
    Die Stimme der Qual in dir verstummt nun. Die Melodie deines Lebens wird leiser, sanfter, und sie schwingt in die Ewigkeit. Noch ein letztes Neuron zündet in deinem Gehirn und gibt eine letzte Erinnerung preis:
    Er legte seinen Kopf auf Yvonnes Schulter. Ihr Atem strich über seine Schläfe. Er fühlte sich müde, sank an ihr hinab. Sie bettete seinen Kopf in ihren
    Schoß. Hände strichen durch sein Haar, die er so sehr vermisst hatte, weich und warm.
    »Wie komme ich zu dir?«, fragte er. »Die Milchstraße ist so weit weg.«
    »Es war nur eine Intrige. Sie wollten uns trennen. Es geht um dich – und um mich.« Yvonnes Stimme war süß und traurig zugleich. »Ich wusste es«, sagte er mit seltsamer
    Apathie. »Erzähl mir mehr darüber.« Sie schwieg. »Jetzt!« Ein mörderischer Stoß, ein Schlag,
    der deinen ganzen Körper in Aufruhr versetzt. Das Herz rast, es trommelt, der Kopf zuckt, schlägt zur Seite, etwas packt ihn. Du reißt deinen Mund auf, weitere Neuronen zünden, der Herzmuskel krampft und schlägt wieder und ...
    Vorremar Corma öffnete die Augen.
    Das zart lindgrüne Gesicht seiner Ehefrau wich einer hässlichen, riesigen Fratze und einem metallenen Arm. Der süße Todestraum versank in hässlicher Wirklichkeit. Etwas surrte, ein Roboter zog vorbei, und wieder umfing den Siganesen tiefe Dunkelheit.
    1. Stuart Lexa: Verschwunden
    Kaum materialisierte die KATARAKT im Standarduniversum, erklangen die Alarmsirenen.
    Das geht ja gut los! Stuart Lexa machte die wichtigsten Handgriffe – in einer solchen Situation liefen sie automatisch; sie waren dem Vizeadmiral schon vor Jahren in Fleisch und Blut übergegangen.
    Die Lage einer genauen Analyse zu unterziehen, konnte noch einige Sekunden warten. Vorher musste er sich einen Überblick verschaffen.
    Gab es bereits Schäden? Befand sich die Zentrale in unmittelbarer Gefahr? Tobten Explosionen und Feuer durch das Schiff? Gab es Todesfälle? Mussten demzufolge überlebenswichtige Positionen neu besetzt werden?
    Die Prüfanzeigen beruhigten ihn wenige Atemzüge später. Es bestand kein unmittelbarer Handlungsbedarf.
    Was hatte den Alarm ausgelöst? Wurde die KATARAKT beschossen? Oder bereitete ihnen ein natürliches Phänomen Schwierigkeiten, etwa ein Hypersturm?
    »Meldung!« Lexa aktivierte ein Info-Hologramm aller relevanten Ergebnisse in optisch aufgehübschter Form, sodass er sie auf den ersten Blick erfassen konnte wie ein halutisches Planhirn.
    Das Problem schien aber tiefer zu liegen, und so öffnete Lexa zusätzlich ein Datenprotokoll. In den Zahlenkolonnen würde er sich auf die Schnelle allerdings nur zurechtfinden können, wenn er einen Hinweis erhielt, wo er suchen musste. Ein 1000-Meter-Omniträger wie die KATARAKT bot einfach zu viele Möglichkeiten. Also doch kein halutisches Planhirn.
    Ohne perfekte Zusammenarbeit aller Beteiligten kostete
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