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Das Wagenrennen

Das Wagenrennen

Titel: Das Wagenrennen
Autoren: Martin Scott
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Schlächter, sein Schwert gezogen, ebenso wie seine Diener. Das trägt zur allgemeinen Verwirrung bei, weil sich unsere Senatoren plötzlich inmitten einer Gruppe bewaffneter und kampfbereiter Orgks befinden und keine Ahnung haben, was hier eigentlich los ist. Die Zivilgardisten haben ebenfalls Orientierungsschwierigkeiten, weil sie nicht wissen, wen sie beschützen sollen. Rezaz stellt Makeza, und der Donnerer schleudert ihm einen gewaltigen Sprengzauber entgegen. Der Orgk-Lord wird zurückgeworfen und stürzt bewusstlos zu Boden.
    Melis breitet die Arme aus und richtet ihre ganze Macht gegen Makeza. Im selben Moment wird sie von einem grellen gelben Licht umhüllt und bemüht sich freizukommen. Sie entwischt der Flamme unversehrt und richtet einen Gegenzauber auf den Donnerer. Den scheint das jedoch auch diesmal wenig zu beeindrucken, und er geht erneut auf die am Boden liegende Gestalt von Rezaz los. Zwei Bedienstete des Schlächters stellen sich dem Zauberer in den Weg, aber sie werden ebenfalls wie Fliegen verscheucht. Noch eine mächtige turanianische Zauberin, Lisutaris, die Herrin des Himmels, trifft ein, aber Makeza, der Donnerer, kommt unaufhaltsam näher.
    Ich habe diese orgkischen Zauberer im Krieg in Aktion gesehen und weiß, wie wirkungsvoll sie sein können. Selbst als Harmon Halbelf auftaucht, dem einige Verlustscheine aus den Taschen lugen, und seine Kräfte mit denen von Melis und Lisutaris vereint, bleibt die Sache auf der Kippe. Feuer lodert auf, und Blitze schlagen Funken auf den eisernen Geländern.
    Meine Schulter tut weh. Kein einziger meiner Wagen hat gewonnen. Ich habe fast alle meine Gurans verloren. Meine Laune ist wirklich mies. Und wenn es jetzt auch noch Ma-keza, dem Donnerer, gelingt, Lord Rezaz zu töten, wird das Turas-Gedächtnis-Rennen abgebrochen, und ich kann mein Geld nie zurückgewinnen. Ich habe diese ständigen Unterbrechungen des Rennens satt bis obenhin, nehme einer Senatorengattin ihr Glas Kleeh aus der Hand, kippe es hinunter, greife mir einen schweren Stuhl und schleiche mich in den Rücken der miteinander kämpfenden Zauberer.
    Ein gewaltiger Mahlstrom von wirbelnden Farben umhüllt jetzt den größten Teil der Senatorenloge. Ich trete mitten hinein und murmele ein kurzes Gebet, dass mein Zauberamulett mich beschützen möge. Der Mahlstrom raubt mir den Atem, doch ich beiße die Zähne zusammen und kämpfe mich weiter. Der Raum scheint verzerrt zu sein. Ich kann Makeza zwar sehen, aber er ist noch weit weg. Während ich auf ihn zugehe, nimmt er das Aussehen eines gewaltigen orgkischen Kriegsdrachen an. Der Drache dreht mir seinen langen Hals zu und fletscht die Zähne. In der Nase trägt er einen großen Ring der Macht, an dem ein blendender blauer Juwel giftige Strahlen aussendet. Das erinnert mich an etwas, aber ich weiß nicht genau, woran. Ich lasse den Stuhl mit aller Kraft auf den Kopf des Drachen sausen. Der Kopf verschwindet in einer ohrenbetäubenden Explosion, und ich befinde mich wieder in der Senatorenloge und habe einen zerbrochenen Stuhl in der Hand. Ein bewusstloser Orgk-Zauberer liegt mir zu Füßen. Vor mir stehen Melis, die Reine, Lisutaris, Herrin des Himmels, und Harmon Halbelf. Sie sehen erschöpft aus. Melis, die Reine, wischt sich den Schweiß von der Stirn.
    »Es ist schon ziemlich lange her, seit ich gegen einen Orgk-Zauberer gekämpft habe«, meint sie und holt tief Luft.
    »Einen Moment dachte ich schon, ich müsste meine Toga an den Nagel hängen. Gut gemacht. Thraxas. Woher wusstet Ihr, dass das mit dem Stuhl funktionieren würde?«
    »Es ist ein alter Trick, an den ich mich noch aus dem Krieg erinnerte. Wenn ein feindlicher Zauberer vollkommen in einen magischen Zweikampf verwickelt war, war er oft verwundbar, wenn man ihm mit einem schweren Objekt auf den Kopf schlug. Ich dachte eigentlich, dass der Alte Hasius Brillantinius auf Makeza Acht geben sollte.«
    »Er ist wegen einer Erkältung zu Hause geblieben. Es ist sein Alter«, erklärt Melis.
    Lord Rezaz Caseg rappelt sich wieder auf. Er verneigt sich vor den Zauberern, und er bedankt sich besonders bei mir. Alle sind sich einig, dass ich sehr gut reagiert habe, als ich Makeza, den Donnerer, in der Menge erkannte.
    Die Gratulationen erreichen mich kaum. Ich bin ein bisschen benommen. Außerdem hatte ich eine Eingebung, als ich in diesen magischen Mahlstrom eingetaucht bin. Ich habe schon oft festgestellt, dass direkter Kontakt mit Zauberei meine Intuition stimuliert. Als ich den Drachen
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