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Das Wagenrennen

Das Wagenrennen

Titel: Das Wagenrennen
Autoren: Martin Scott
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Wetten verschwendet, sondern Euch um das Wohlergehen der Orgks kümmert.«
    »Zum Teufel mit den Orgks«, zische ich zuürck. »Ich habe im Moment Wichtigeres im Kopf.«
    Ich stürme davon und habe erneut dafür gesorgt, dass mein Ruf in einschlägigen Regierungskreisen auf null sinkt. Sollen sie doch alle zum Orgkus fahren! Ich hole mir ein Bier und drängle mich wieder durch die Menge. Es ist viel zu heiß. Ich wünschte, ich hätte meine Flasche mit Kleeh nicht zerbrochen. Ein blinder Bettler kommt mir in die Quere. Ich schiebe ihn zur Seite, und er stürzt zu Boden. Er protestiert wütend, aber ich ignoriere ihn. Vermutlich ist seine Blindheit sowieso nur gespielt. Man kann diesen Bettlern einfach nicht trauen.
    Am Fuß der Terrassen befindet sich eine Reihe mit den Buden der Buchmacher. Die Leute stehen in langen Schlangen davor und warten, bis sie ihre Wetten platzieren können. Da entdecke ich Marihana, die Meuchelmörderin. Ausgerechnet! Ich bin erstaunt. Ich habe nicht wirklich geglaubt, dass sie herkommen und wetten würde, aber sie steht leibhaftig vor mir. Sie trägt eine billige blaue Robe, die Art Kleidungsstück, die unsere durchschnittliche, nicht so wohlhabende turanianische Frau jeden Tag trägt. Marihana fällt in der Menge nicht weiter auf. Dünn und blass wie sie ist, sieht sie eher wie ein Schulmädchen aus, das die Schule schwänzt, um zu wetten.
    Ich verstehe es nicht. Das ist wirklich unerhört! Meuchelmörder widmen ihr Leben der Freudlosigkeit. Ich frage mich, ob sie diese Verkleidung gewählt hat, um jemanden zu ermorden. Wenn ich Glück habe, die Wagenbesitzer. Es würde mich freuen, wenn der Besitzer von Feldherr mit einem Messer im Rücken aus dem Stadion getragen würde.

19. KAPITEL
    Und? Hast du etwas herausgefunden?«, erkundigt sich Makri, als ich wieder zu meinem Platz zurückkehre.
    Ich habe sie noch nie so fröhlich gesehen. Es kann einen wirklich aufregen.
    »Nein, hab ich nicht.«
    »Vermutlich gibt es auch nichts herauszufinden«, erklärt Makri überzeugt. »Das ist einer dieser Tage, an dem die Favoriten einfach nicht gewinnen können. Hast du nicht selbst gesagt, dass so etwas manchmal vorkommt? Rein statistisch wäre es mal wieder an der Zeit.«
    Ich setze zwanzig Gurans auf Dämonenkiller. Makri setzt dreißig auf Freudiger Sonnenaufgang. Freudiger Sonnenaufgang gewinnt mit anderthalb Längen Vorsprung, und Makri streicht weitere sechzig Gurans ein. Im nächsten Rennen wette ich auf Giftige Kreuzotter, den Favoriten. Makri setzt auf Märchenhafter Regenbogen, einen krassen Außenseiter mit fünfundzwanzig zu eins. Märchenhafter Regenbogen fährt seinen ersten Sieg überhaupt ein. Selbst sein Wagenlenker ist perplex. Die Menge erhebt sich wie ein Mann und protestiert. Die Garde muss erneut ausrücken und die Leute daran hindern, die Rennstrecke zu stürmen. Flaschen und zerbrochene Stühle regnen auf sie herunter. Ich habe weitere zwanzig Gurans verloren.
    Makri sammelt fünfhundert Gurans für ihre fünfundzwanzig Gurans Einsatz ein und verfügt jetzt über die unglaubliche Summe von eintausendeinhundertneunzehn Gurans.
    »Beim Wagenrennen zu gewinnen ist so leicht, wie einen Senator zu bestechen«, erklärt sie.
    Ich verstehe das nicht. Wie kann jemand so erfolgreich beim Rennen sein, indem er einfach auf jeden Wagen wettet, der einen hübschen Namen hat?
    Der Sohn vom Ehrlichen Mox wirkt zwar grimmig, als er ihr den Gewinn aushändigt, aber in Wirklichkeit macht er einen erstklassigen Schnitt. So, wie die Favoriten hier verlieren, bedeutet das, dass er das Geld der breiten Masse der Wetter einkassiert. Und diese ist nicht sonderlich darüber erfreut. Nur die Aussicht auf das Hauptrennen, bei dem der orgkische und der elfische Wagen noch fahren, hält den Mob davon ab, einen Tumult zu veranstalten. Die Rennleitung ruft die beiden Wagen schon früh heraus, weil sie weiß, dass das Interesse an ihnen die Menge zum Schweigen bringen wird. Das funktioniert auch. Als Lord Fidels Wagen auftaucht, bricht Jubel aus. Als danach der orgkische Wagen in die Arena rollt, brüllen und buhen die Leute aus vollem Hals. Die Enttäuschungen des Tages scheinen wie weggefegt. Der Wagenlenker der Orgks hat langes schwarzes Haar, das er zu einem Zopf geflochten und mit einem schwarzen Band zurückgebunden hat. Trotz der Feindschaft, die ihm entgegenschlägt, wirkt er sehr selbstbewusst. Vermutlich ist er so zuversichtlich, weil er seinen Gebetsteppich wiederhat.
    Als Nächstes fährt Sturm
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