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129 - Superbestie Dr. Jekyll

129 - Superbestie Dr. Jekyll

Titel: 129 - Superbestie Dr. Jekyll
Autoren: Larry Brent
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Die
jungen Leute in der abgelegenen Discothek waren heiter und ausgelassen.
    Für
eines der hübschen Mädchen sollte es in dieser späten Stunde der letzte Tanz
ihres Lebens werden … Doch davon ahnte Bette Cornwall nichts. Sie hatte an
diesem Abend nur Augen für Brian.
    Der
Junge mit dem dunklen Lockenkopf, achtzehn Jahre alt wie sie, war regelmäßig
Gast hier in der ›Music-Hall under the oaks‹, wie der Besitzer den flachen
Holzschuppen phantasievoll getauft hatte. Hier lernten sie sich kennen, hier
trafen sie mindestens zweimal wöchentlich zusammen.
     
    ●
     
    Der
Discjockey verstand es auf unnachahmlich frech-fröhliche Art, das durchweg
jugendliche Publikum durch Witze und hervorragende Platten mitzureißen.
    Wirt
Ian, ein irischer Rotschopf mit breitem Grinsen und gutmütigem Lächeln, war
zufrieden mit seinem »Schuppen«.
    Die
jungen Leute aus den umliegenden Ortschaften und selbst aus Jackson gehörten zu
seinen Stammgästen.
    Bis
spät in die Nacht hinein war hier etwas los.
    Es
war ein Donnerstag. Da gingen die meisten allerdings schon früher, da sie am
nächsten Morgen pünktlich auf der Arbeit sein mußten.
    Gegen
halb zwölf Uhr nachts befanden sich nur noch zwei Pärchen in der »Music Hall
under the oaks«.
    Sie
saßen an einem Tisch, unterhielten sich, und der Wirt schleppte Bier und Whisky
herbei. Für die Mädchen Cola mit Schuß, ein Getränk, das hier von den
weiblichen Besuchern am häufigsten verlangt wurde.
    Ian
spülte die Gläser und stellte sie in die Regale zurück. Die Musik war leiser
geworden, der Discjockey hatte auf Nostalgie umgestellt, und sanfte Klänge
wehten durch das Lokal.
    Jeder
hier drin war mit sich selbst beschäftigt, und jedem entging so der Schatten,
der sich lautlos der abgelegenen Discothek näherte.
    Die
Gestalt atmete schwer und ging leicht gebückt.
    Sie
nutzte geschickt die dicht stehenden Baumstämme als natürlichen Schutz bei der
Annäherung an das Lokal.
    Der
dort ging, war ein Mann. Seine Brust war dicht behaart, und das lange,
verfilzte Kopfhaar hing ungepflegt bis auf seine nackten, muskulösen Schultern
herab. Der Fremde hielt mit starker Hand eine schwere Keule umfaßt, die er über
der rechten Schulter liegen hatte.
    Schwer
atmend, wobei rasselnde Geräusche entstanden, erreichte der aus dem Wäldchen
Kommende das Lokal und starrte durch die hell erleuchteten Fenster in das
Innere der Discothek.
    Er
sah die jungen Leute am Tisch sitzen, erblickte den Wirt hinter dem Tresen, wie
er Gläser spülte, und sah den Discjockey, der sich gerade eine Zigarette
anzündete und tief inhalierte.
    Die
Gestalt vor dem Fester starrte aus dunklen, tiefliegenden Augen in das Innere
des Hauses, und niemand der dort Sitzenden ahnte etwas von dem heimlichen,
nächtlichen Besucher, der aus einer anderen Zeit zu kommen schien …
    Die
Gestalt draußen vor dem Fenster fuhr plötzlich zusammen.
    Ein
Paar verließ den Tisch und steuerte auf die Tür zu.
    Der
unheimliche Beobachter gewann den Eindruck, als ob die beiden genau auf ihn
zukämen. Er konnte nicht wissen, daß das Paar auf der kleinen Tanzfläche
unmittelbar neben der Tür noch einen letzten Tanz absolvieren wollte.
    Erschreckt
wich der breitschultrige, urwelthafte Mensch mit der Keule in die Dunkelheit
zurück und lief an dem Haus entlang. Auf einem unbefestigten Parkplatz neben
dem Schuppen standen noch ein Motorrad und ein Moped.
    Der
Urwelthafte, der aus der Dunkelheit und sicherer Entfernung heraus beobachten
wollte, was dort kam, achtete einen Moment nicht auf die abgestellten
Fahrzeuge.
    Er
stieß gegen das Moped.
    Scheppernd
fiel es gegen die dünne Holzwand.
     
    ●
     
    Brian
Wison hob erstaunt den Kopf. »Nanu? Was ist denn jetzt passiert?«
    Er
blickte hinüber zum Tresen. Der Wirt hatte nichts gehört. Er war vertieft ins
Gläserspülen und abtrocknen und pfiff leise die Melodie nach, die den Raum
erfüllte und ihn an seine eigene Jugend erinnerte.
    »Moment
mal, Baby. Entweder ist draußen Wind aufgekommen, oder hier im Wald gibt es
tollwütige Wildschweine, die etwas gegen benzingetriebene Zweiräder haben. Ich
bin gleich zurück, Bette.«
    Mit
diesen Worten erhob der junge Automechaniker sich und verließ die Discothek.
    Draußen
wehte weder ein starker Wind noch konnte Brian ein Tier entdecken. Sein Moped
war gegen die Außenwand gefallen, und er fand keine Erklärung dafür, weshalb.
    Er
blickte sich in der Runde um. Alles war still. Kopfschüttelnd richtete er das
Fahrzeug wieder auf,
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