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Das Voodoo-Syndikat

Das Voodoo-Syndikat

Titel: Das Voodoo-Syndikat
Autoren: Jason Dark
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hat?«
    »Nein!« Wieder hob er bedauernd die Schultern.
    An dem gelackten Kerl bissen wir uns die Zähne aus. Tanner schlug vor, das übrige Personal zu verhören. Sicherlich war der Schütze hier im Lokal bekannt.
    Ich will es vorwegnehmen, es kam nichts dabei heraus. Wer hier seine Brötchen verdiente, der mußte zuvor geimpft worden sein, daß er den Mund zu halten hatte, wenn er gefragt wurde.
    Uns blieb als Spur eigentlich nur der erledigte Zombie. Wir mußten herausfinden, wer er früher gewesen war, vorausgesetzt, er war bei dem Stand der Verwesung noch zu erkennen.
    Glücklicherweise hatte der Fotograf Bilder von ihm geschossen. Tanner, Suko und ich verließen das Lokal. Draußen standen nur noch wenige Gaffer herum. Wir kümmerten uns wieder um den Zombie. Man hatte ihn bereits abtransportiert, aber der Fotograf war noch erreichbar. Ich bat ihn um die entwickelten Bilder des Untoten.
    »Die schicke ich Ihnen zu, Mr. Sinclair.«
    »Gut.«
    »Ich werde wieder zu meinen Leuten gehen«, sagte Tanner. »Wenn Sie eine frische Spur haben, lassen Sie es mich wissen.«
    »Selbstverständlich.«
    Suko stieß mich an. »Schau mal, was da angerollt kommt.«
    Ich blickte nach links, am Rand der Straße entlang, wo sich eine schwere Limousine langsam heranschob. Es war ein Rolls. Ich erkannte das Fabrikat, als der Wagen in den Lichtschein der Reklame geriet.
    »Ich wette, daß wir den Knaben kennen, der gleich aussteigen wird«, sagte Suko.
    »Lieber nicht. Ich kann nicht dagegen halten.«
    Der Rolls stoppte seidenweich. Eine Tür schwang auf. Es war eine der hinteren.
    Es hätte sich eigentlich gehört, daß einer der Begleiter um den Wagen herumgelaufen wäre, um die Tür zu öffnen. Das geschah nicht, der Mann, um den es ging, stieg allein aus.
    Er war nicht groß, wirkte aber in seinem dunkelblauen Anzug sehr eckig. Ebenso kantig war auch der Kopf. Seine Gesichtshaut sah aus wie grauer Staub.
    Man hatte dem Mann einen Spitznamen gegeben: das Betongesicht. Sein Originalname aber lautete anders.
    Logan Costello!
    Er war nicht nur Capo der hiesigen Mafia, sondern auch der Unterweltkönig von London…
    ***
    Suko und mich hatte er noch nicht gesehen. Costello war ausgestiegen und wollte geradewegs auf den Eingang des Lokals zulaufen. Er schaute weder nach rechts noch nach links.
    In seinem Rolls waren zwei Männer zurückgeblieben, höchstwarscheinlich Leibwächter.
    Ich rief ihn an. Nicht sehr laut. Meine Stimme reichte gerade aus, um von ihm gehört zu werden.
    »Hey, Costello!«
    Er blieb stehen. Zunächst sah es so aus, als wollte er einfach weitergehen, dann aber drehte er sich um und konnte sehen, wie ich auf ihn zuschlenderte.
    »Sinclair und der Chinese«, stellte er fest, wobei er sich selbst zunickte. Wir hatten uns längere Zeit nicht gesehen. Costello aber hatte sich nicht verändert. Noch immer sah sein Gesicht so glatt aus, als wäre es aus Beton gegossen worden. Der Mund war schmal, die Lippen wirkten verkniffen, und seine Augen hielten ebenfalls den Vergleich mit zwei Steinen durchaus aus. So kalt und gefühllos wirkten sie. Daß wir Feinde waren, wußten wir, und wir hatten uns auch keine Freundlichkeiten zu sagen. Einen Schritt von ihm entfernt blieben wir stehen. Er schaute uns an, wobei sich nur seine Augen bewegten. »Sinclair und der Chinese«, wiederholte er, »die Supermänner.« Er lachte kratzig. »Für mich seid ihr Versager. Elende Versager.«
    »Ach ja?« erwiderte ich.
    »Ihr habt versagt, beide. Keiner von euch hat es geschafft, den Mord an Tonio zu verhindern.«
    »Woher wissen Sie denn, daß er ermordet wurde?« erkundigte sich Suko.
    »Auf diese dumme Frage gebe ich keine Antwort. Tonio sollte sich übrigens in meinem Auftrag mit Ihnen treffen, Sinclair.«
    »Waren Sie mal wieder zu feige, Costello? Haben Sie vielleicht gewußt, was auf Rizzi zukommen könnte?«
    »Reden Sie kein Blech. Jetzt spreche ich ja mit Ihnen. Und Sie werden festgestellt haben, daß ich auch einen Grund dafür besitze. Nicht wahr?«
    »Das sieht so aus. Vielleicht haben Sie sogar Angst, Costello?«
    Er kam mit einem Friedensangebot. »Wir sollten uns etwas unterhalten, Sinclair.«
    »Wo? Hier auf der Straße?«
    »Nein, in meinem Wagen.« Nun lächelte er dünn. »Vorausgesetzt, Sie fürchten sich nicht davor, bei mir einzusteigen.«
    »Das glaube ich kaum, Costello. Außerdem gibt es hier zu viele neutrale Zeugen.«
    »Klar.« Er traf noch keine Anstalten, zu seinem Fahrzeug zu gehen. »Ist Tonio tatsächlich
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