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Das Voodoo-Syndikat

Das Voodoo-Syndikat

Titel: Das Voodoo-Syndikat
Autoren: Jason Dark
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Schmerz, eher aus Wut. Das bekam ich noch mit, als ich in den Raum stürmte.
    »Da ist er«, sagte Suko.
    Ich drehte mich, sah den Beinlosen und wußte nicht, ob ich lachen oder weinen sollte.
    War das Macumba? Dieser Krüppel!
    Kaum zu fassen, daß eine Gestalt wie er Logan Costello aus dem Weg räumen konnte.
    Ich konnte mich nicht täuschen, denn ich blickte in seine Augen, und darin las ich alles Böse der Welt.
    Die Grausamkeit, die Menschenverachtung, vielleicht auch das, was schon seit Beginn der Zeiten gewesen war und leider nicht hatte ausgemerzt werden können.
    Macumba vereinigte alles in sich. Hier hatte ein böse Philosophie Gestalt angenommen und sich eines Menschen bedient.
    »Aus, Macumba«, sagte ich. »Es ist aus. Du wirst in London keine Macht über Menschen bekommen, um deine grausamen Pläne zu verfolgen. Wir haben dich stoppen können und…«
    Zwei Schüsse unterbrachen mich.
    Suko und ich sprangen zur Seite, fuhren herum, rissen auch die Waffen hoch und erkannten, daß Costello geschossen hatte. Ihm war es gelungen, einen seiner beiden Revolver zu ziehen. Im Liegen hatte er auf den Beinlosen gefeuert.
    Die Kugeln schleuderten diesen durch die offene Tür in die Diele hinein, wo er weiterrutschte und wir sein gräßliches Lachen vernahmen, das uns alarmierte.
    Suko und ich stürmten hinter ihm her.
    Wir sahen seine Gestalt in der Raummitte. In seinem Schädel befand sich ein Kugelloch, ebenso in der Brust. Doch die Geschosse hatten ihn nicht vernichten können, er vernichtete sich selbst, indem er sich auflöste. Noch bevor ich durch mein Kreuz eingreifen konnte, platzte er vor unseren Augen auseinander, die einzelnen Teile lösten sich auf, wurden zu dünnen Rauchschwaden, die flatternd durch den Raum zogen.
    Das Lachen aber blieb. Entfernt hörten wir es, als lägen Lichtjahre dazwischen. »Der Geist ist unsterblich«, vernahmen wir seine Stimme zum Abschied. »Merkt euch das. Das Böse wird bleiben, Macumba wird bleiben, Voodoo wird bleiben…«
    Es war der letzte akustische Gruß.
    Danach wurde es still.
    »Mist«, sagte Suko. »Wir hätten ihn zerstören können.«
    »Bedanke dich bei Costello.« Gemeinsam betraten wir das Zimmer.
    ***
    Zum erstenmal sahen wir einen Mafiaboß weinen. Costello lag am Boden und heulte wie ein Schloßhund. Ich packte zu und richtete ihn auf. Er sackte wieder zusammen, klammerte sich mit einer Hand am mir fest und stammelte eine Erklärung.
    Ich wußte jetzt, weshalb er nicht stehen konnte. Er stand noch immer unter dem Einfluß der Voodoo-Magie. Hart starrte ich in sein Gesicht.
    »Sie haben wieder alles verdorben, Costello. Eigentlich müßte ich Sie so leben lassen, aber ich bin nicht Sie, ich reagiere anders.«
    »Wie denn?«
    »Das werden Sie schon sehen.«
    Es tat mir in der Seele weh, Logan Costello mit dem Kreuz berühren zu müssen, aber es gab keine andere Möglichkeit. Er brüllte zweimal auf, verdrehte die Augen und wurde bewußtlos.
    Das Kreuz hatte ihn befreit. Suko stand in der Diele. Von draußen hörten wir das Heulen der Sirenen. Wir schauten durch das Fenster und bekamen mit, wie die Sonne aufging und regelrecht explodierte. Der Tag hatte die Nacht vertrieben. Ein Sinnbild, ein Zeichen, denn auch wir hatten einen Sieg davongetragen. Macumba gab es zwar noch, ebenso wie Kataya, das asiatische Böse, aber es würde Zeit benötigen, um sich wieder zu festigen. Die Nacht des Schreckens lag hinter uns. Überlebt hatte der Schwarze. Mehr über Macumba würden wir von ihm kaum erfahren.
    So war es dann auch. Er berichtete uns von dieser Höhle außerhalb Londons, doch sie war inzwischen zusammengebrochen, und somit hatte Macumba auch seine letzten Spuren verwischt. Bis zum nächstenmal - vielleicht…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 037 »Voodoo in London«
    [2] Siehe John Sinclair Paperback Nr. 73 501 »Voodoo-Land«
    [3] Siehe John Sinclair Nr. 514 »Macumbas Totenhöhle«
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