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Das Voodoo-Syndikat

Das Voodoo-Syndikat

Titel: Das Voodoo-Syndikat
Autoren: Jason Dark
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starrten ins Leere. Ein Mord kam auch in einem Schuppen wie diesem so gut wie nicht vor.
    Tonio Rizzi lag noch immer an der Bar. Tanner beschwerte sich darüber, daß er die zahlreichen Stufen steigen mußte, dann blieb er neben dem Mafioso stehen und nickte. »Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich Rizzi prophezeit, daß es mit ihm mal ein böses Ende nehmen würde.«
    »Dann hast du ihm den Toten geschickt — oder?«
    »Unsinn, Sinclair.« Tanner ging in die Knie. Er berührte nichts, dafür schaute er sich den Nacken genau an. »Das war ein Volltreffer«, sagte er, »Es muß ein wahrer Künstler gewesen sein.« Er schüttelte den Kopf.
    »Und ein Feind des großen Costello, sonst hätte man ihm nicht einen seiner Leute gekillt.«
    »Das meine ich auch. Nur — wer sind seine Feinde?«
    »Das, Sinclair, müßt ihr herauskriegen. Ich kümmere mich um diesen Fall nicht länger. Ich habe ihn gewissermaßen schon abgehakt und in den Schrank gelegt. Rizzi ist für mich kein Thema mehr.« Er fuhr trotzdem mit seinem Monolog fort. »Costello scheint einen neuen Feind bekommen zu haben, der die Mafiosi durch Zombies auslöschen läßt. Für den alten Logan ein verdammtes Pech, wo er doch selbst einen so guten Draht zur Hölle gehabt hat, wie ich von euch weiß.«
    Da hatte sich Tanner nicht geirrt. In der Tat besaß oder hatte Costello einen guten Draht zur Hölle besessen. Damals auch zu Dr. Tod und seiner Mordliga. Costello war gewissermaßen ihr Stützpunkt in London gewesen, um mich, einen Erzfeind der Mordliga, unter Kontrolle halten zu können. Das alles lag lange zurück. Heute gab es andere Probleme. Wenn ich allerdings näher über den Mord nachdachte, so mußte ich zugeben, daß die Probleme zurückkehren konnten, wenn auch ohne Mordliga.
    »An was denkst du, John?«
    »Costello.«
    »Willst du ihn anrufen?«
    Ich lachte. »Der wird schon längst darüber informiert sein, was hier geschehen ist.«
    »Das glaube ich allerdings auch.«
    »Wer ist eigentlich der Geschäftsführer?« fragte Suko absichtlich laut.
    »Ich!« Hinter uns hatte sich jemand gemeldet. Ein Mann im himmelblauen Smoking erhob sich von seinem Sitzplatz. Er paßte in dieses Lokal, und er paßte auch zu Costellos Clan, denn so, wie er aussah und wirkte, würde er alles tun, was man ihm vorschrieb, Hauptsache, er brauchte nicht selbst zu denken.
    Ich winkte den Knaben zu mir. Unter seiner solariumbraunen Haut war er etwas blaß geworden. »Sie heißen?«
    »Ace Morgan.«
    »Und Sie arbeiten für Costello!«
    Aus seinen himmelblauen Kinderaugen schaute er uns der Reihe nach unschuldig an. »Wieso? Was meinen Sie damit? Wer ist Costello?«
    »Ein Krokodil aus dem Zoo«, erklärte Tanner bissig. »Du mußt achtgeben, Junge, daß es nicht zuschnappt und dir irgend etwas abbeißt. Verstanden?« Der Chiefinspecktor schüttelte den Kopf. Er war wütend, denn diese Ausreden gingen ihm gegen den Strich.
    »Nein, Sir, ich habe nichts verstanden. Wenn Sie bitte noch einmal wiederholen würden…«
    Ich unterbrach ihn. »Wem gehört der Laden?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich schicke die Belege und Abrechnungen an einen Anwalt, der sich um alles kümmert, was das Betriebwirtschaftliche angeht. Ich muß dafür Sorge tragen, daß das Geschäft läuft und wir immerauf dem neuesten Stand sind.«
    »Trendsettcr?«
    »Genau, Sir. Wir machen Trends«, erklärte er voller Stolz.
    »Der Tote paßt aber nicht dazu«, erklärte Tanner und fragte dann: »Was wissen Sie über ihn?«
    Ace Morgan wand sich und breitete die Arme aus. »Es tut mir leid, ich kenne den Mann kaum.«
    »Sollen wir Ihnen das abnehmen?«
    »Sie müssen, Sir. Er war Gast. Ich habe ihn einige Male gesehen. Mit Vornamen hieß er Tonio.«
    »Und mit Nachnamen Rizzi«, sagte Tanner. »Zudem war er ein bekannter Mafioso, der zum Costello-Clan gehört hat.«
    »Sorry, Sir, aber ich weiß nicht, was meine Gäste von Beruf sind. Ich frage sie auch nicht danach.«
    »Dann ist Ihnen auch nicht bekannt gewesen, daß in Ihrem Lokal die Halb-und Unterwelt verkehrte?«
    »Nein!« erwiderte Morgan nahezu entrüstet, »davon weiß ich nichts. Die Gäste haben sich anständig benommen, es hat nie Ärger gegeben«, er senkte die Stimme. »Eben bis auf diese Ausnahme.«
    »Dabei hätten Sie doch aufmerksam werden müssen, daß einer Ihrer Gäste bewaffnet war. Er zog einen Revolver und hat auf den Mörder geschossen.«
    »Das habe ich nicht mitbekommen.«
    »Dann wissen Sie auch nicht, wer dreimal abgedrückt
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