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Das Voodoo-Syndikat

Das Voodoo-Syndikat

Titel: Das Voodoo-Syndikat
Autoren: Jason Dark
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darauf, wie er sich bewegte. Sein Gehen hatte etwas Marionettenhaftes an sich. Bei jedem Schritt schleuderte er zudem noch die Arme vor, als wollte er nach irgend etwas greifen, das überhaupt nicht vorhanden war.
    Ein junges Mädchen schob sich vor seine Gestalt. Er aber drückte die Kleine so hart zur Seite, daß sie stürzte.
    Suko wollte ihn stoppen. Er hätte es mit der Beretta versuchen können, aber Schüsse hätten eine nur noch größere Unsicherheit bedeutet und hätten eventuell auch eine weitere Schießerei provoziert. Die wollte Suko auf jeden Fall vermeiden.
    Deshalb griff er zur Dämonenpeitsche.
    Er schlug einmal einen Kreis. Sofort danach rutschten die drei aus Dämonenhaut gefertigten Riemen hervor, und die Waffe war einsatzbereit. Noch befand sich der mögliche Zombie nicht in seiner Schlag-oder Reichweite. Er mußte erst näher kommen, aber er drehte sich so, daß er in eine andere Richtung laufen würde. Das ließ Suko nicht zu.
    Ohne Rücksicht auf die anderen Gäste zu nehmen, startete er. Bis er den Zombie erreicht hatte, vergingen Sekunden, dann packte der Chinese mit der linken Hand zu, wuchtete den Mann herum, der zu einem Kreisel auf zwei Beinen wurde.
    Er befand sich noch in der Bewegung, als Sukos Faust bereits nach vorn zuckte.
    Der Treffer in den Magen wuchtete den Mann zurück, so daß er gegen die Wand prallte.
    Dort blieb er stehen, glotzte Suko aus farblosen Augen an, wobei sein Körper von einer bunten Lichtfülle Übergossen wurde und er etwas Clownhaftes bekam.
    Natürlich war Sukos Aktion von den Gästen bemerkt worden. Man sprach ihn auch an, wollte ihn zurückziehen. Suko schüttelte die Hände ab. »Das ist meine Sache!« erklärte er.
    »He, du Chink…«
    Der Inspektor fuhr herum. Ein Gigolotyp mit lackschwarzen Haaren hatte ihn angemacht. Selten hatte Suko einen so arroganten Ausdruck in den Augen eines Menschen gesehen.
    »Polizei — Scotland Yard!« erklärte er. »Und jetzt verschwinde, zum Henker!«
    »Ja, ja, schon gut!«
    Suko drehte sich wieder um.
    Der angebliche Zombie hatte sich von der Wand gelöst. Er wollte an Suko vorbei, das aber konnte der Inspektor auf keinen Fall zulassen. Er schwang die Peitsche herum. Es war ein Schlag aus der Drehung, der auch zielsicher traf.
    Seitlich und im Rücken erwischte es den Bleichen. Die Treffer schüttelten ihn durch. War er normal, würde er Schmerzen verspüren. Als Zombie jedoch…
    Suko dachte nicht mehr daran, daß etwas passieren könnte, es passierte nämlich.
    Als hätte die Aufschlagwucht der drei Riemen dem Mann noch einmal Tempo gegeben, so torkelte er vor. An den Gaffern vorbei, geriet er auf die Straße. Er befand sich noch im Schein des bunten Reklamelichts, als bereits eine Reaktion einsetzte.
    Dort, wo es ihn erwischt hatte, drangen plötzlich weißgraue Schwaden aus den Wunden, die farbig wurden, als sie in das bunte Licht hineingerieten.
    Auch die Kraft verließ den Mann. Nur mühsam konnte er sich die nächsten beiden Schritte auf den Beinen halten, dann gaben sie unter ihm nach, als hätte er einen wuchtigen Tritt in den Rücken bekommen, der ihn auf die Fahrbahn katapultierte.
    Dort stand ein Fahrzeug.
    Der Zombie konnte nicht mehr ausweichen und fiel bäuchlings über die Kofferraumhaube. Mit einem dröhnenden Laut schlug er auf und blieb bewegungslos liegen.
    Nur aus seinem Rücken stieg der graue Nebel und verteilte sich in seiner unmittelbaren Nähe.
    Suko steckte die Riemen in den Griff zurück, ließ die Peitsche verschwinden, schaute sich um, sah die kalkbleichen Gesichter der Gäste und auch das Nichtverstehen in ihren Augen. Er nickte. »Das war es gewesen«, sagte er leise und schritt auf den Toten zu.
    Es gab für ihn keinen Zweifel mehr, daß es sich bei der Gestalt um einen Zombie gehandelt hatte. Ein Mensch wäre nach einem Peitschentreffer nicht auf diese Art und Weise ums Leben gekommen. Neben dem Wagen blieb Suko stehen und drehte den Körper herum, der nun auf dem Rücken lag.
    Das Gesicht hatte seine bleiche Farbe verloren. Die Haut platzte an verschiedenen Stellen auf, als müßte sie für die zitternden, dünnen Rauchfäden Platz schaffen, die aus dem Innern des Körpers stiegen. Suko spürte eine Bewegung neben sich. Er nahm auch einen strengen, ungewöhnlichen Geruch wahr, als hätte jemand in seiner Nähe einen Gewürzkasten geöffnet.
    Er drehte den Kopf. Es stand kein offener Gewürzkasten neben ihm, dafür erkannte er den schlanken Neger, der vorhin vor dem Lokal gestanden
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