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Das Voodoo-Syndikat

Das Voodoo-Syndikat

Titel: Das Voodoo-Syndikat
Autoren: Jason Dark
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schon ein besonderes Wesen sein.
    Ein Zombie möglicherweise. Vielleicht auch ein Mensch, der eine kugelsichere Weste trägt.
    Ich wollte es wissen.
    Nur kam ich nicht dazu, mir den Getroffenen zu schnappen, denn plötzlich fiel das dunkelhaarige Mädchen gegen mich, klammerte sich an mir fest und begann zu schreien.
    Bis ich sie los wurde, war das Durcheinander um mich herum schon perfekt. Ich sah Gesichter, Köpfe, sich heftig bewegende Körper, die mir allesamt den Weg versperrten, so daß ich mich mit beiden Fäusten durchwühlen mußte.
    Den Bleichen sah ich nicht mehr. Es mußte ihm gelungen sein, durch irgendeinen Hinterausgang zu verschwinden. Vielleicht war er auch im Gewühl untergetaucht.
    Am Ende der Bar entdeckte ich zwar keine Tür, dafür eine schmale Treppe. Sie war durch ein Gitter gesichert, das jetzt allerdings offenstand. Zwei Gäste wollten vor mir die Treppe hinabgehen, was mir nicht in den Kram paßte.
    Ich drängte sie zur Seite und stürzte mich in das Chaos. Selbst die abgebrühten Typen hatten die Nerven verloren. Hinige waren bewaffnet, hatten ihre Kanonen gezogen, schössen aber nicht, sondern drehten sich auf der Stelle, als wollten sie nach bestimmten Zielen suchen.
    Manche Blütenlampen hingen so tief, daß sie von hochgereckten Armen angestoßen worden waren. Dadurch schwankten sie und verteilten ihr Licht zitternd und zuckend in farbigen Kaskaden über die anwesenden Gäste.
    Da sah ich den Bleichen.
    Er hatte es geschafft, sich bereits dem Ausgang zu nähern. Mit seinen rudernden Armen verschaffte er sich den nötigen Platz. Es stellte sich ihm auch niemand in den Weg, Diejenigen, die ihn sahen, waren entsetzt über die Kugellöcher in seiner Kleidung.
    Der Bleiche befand sich gewissermaßen auf dem Unterdeck. Von meiner erhöhten Position aus konnte ich ihn beobachten und hätte auch eine Chance gehabt, ihn zu stellen, wenn sich die zahlreichen Gäste nicht zwischen uns geschoben hätten. Sie drängten in viele Richtungen, die meisten jedoch dem Ausgang entgegen und bildeten zwischen dem Bleichen und mir eine wogende Mauer aus Menschenleibern. Meine Chancen sanken.
    Dennoch gab ich nicht auf, ich griff zu meinem letzten Trumpf. Es war nicht die Beretta, nein, die Silberkugel-Waffe ließ ich stecken, ich holte aus der Innentasche ein sehr flaches Gerät hervor. Die Antenne war an diesem Sprechfunkgerät integriert. Ich brauchte es nur einzuschalten, um Kontakt mit einem vor dem Lokal wartenden Mann aufzunehmen. Das war Suko!
    ***
    Der Inspektor hatte sich auf eine lange Wartezeit gefaßt gemacht. Sein Freund und Kollege John Sinclair hatte ihm freigestellt, mit in das Lokal zu kommen, Suko wollte nicht. Er fühlte sich in diesen Dingern noch unwohler als John. Dann schon lieber im Dienstrover hocken und dabei im Parkverbot stehen.
    Die Straße war ziemlich breit. Der Rover stand dem Lokal schräg gegenüber. Suko sah auf die zuckende, bunte Schrift aus Leuchtstoffbuchstaben. Die Farben strahlten in die Dunkelheit. Ein Türsteher hielt sich ebenfalls vor dem Eingang auf. Er trug eine Phantasiekluft mit viel Glitzerkram und schaute sich jeden Gast genau an, der in das Lokal wollte.
    Manchmal qualmte er eine Zigarette. Zwischen den Zügen versteckte er das Stäbchen in der hohlen Hand.
    Suko hatte die Scheibe nach unten gedreht. Er ließ den Eingang nicht aus den Augen und sah auch die teuren Schlitten der Gäste, die am Straßenrand standen.
    Das waren Wagen der obersten Klasse. Als Zuhälter und Gangster verdiente man wohl immer noch genügend Geld, um sich die Schlitten leisten zu können.
    Eine Frau sprach Suko an. Kein leichtes Mädchen von der Straße, die Stimme gehörte einer Polizistin oder Politesse, die so gern Strafzettel ausfüllte, wenn jemand falsch parkte.
    »Sie wissen, daß Sie hier nicht parken dürfen?«
    »Das weiß ich.«
    »Und weshalb stehen Sie hier?«
    Suko lächelte. »Weil es mir hier gefällt, aber nicht nur deshalb, ich muß das Lokal im Auge behalten.«
    Das ging der Politesse quer. Sie beugte sich tiefer, so daß sie nicht nur Suko sehen, sondern auch in den Rover hineinschauen konnte. Selbst Suko mußte lächeln, als er das Gesicht der Frau sah. Sie wirkte so, als könnte sie nichts aus der Bahn werfen. So wie man sich früher Hexen vorgestellt hatte, kam sie Suko vor. Sogar der Damenbart fehlte nicht. Dann sprach sie sehr leise in den Wagen hinein. »Willst du mich eigentlich verarschen, Bürschchen?«
    »Nein, Tante!«
    »Also…« Sie wollte zu einer
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