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Das Voodoo-Syndikat

Das Voodoo-Syndikat

Titel: Das Voodoo-Syndikat
Autoren: Jason Dark
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hatte aber nicht hineingelassen worden war. Der Mann starrte ihn an.
    Suko sah den Haß und das Versprechen in den dunklen Augen und hörte den gezischelten Satz.
    »Du bist des Todes…«
    Bevor Suko noch nachhaken konnte, war der Schwarze wieder verschwunden. Durch eine tänzerische Bewegung hatte er sich aus der Reichweite des Inspektors gebracht. Sekunden später hatte ihn die Menge der Neugierigen verschluckt.
    Jemand lief mit hastigen Schritten aus dem Lokal, schaute sich kurz um und entdeckte den Inspektor.
    Auch Suko hatte seinen Partner bereits gesehen. Er winkte ihm kurz zu. Neben meinem Freund blieb ich stehen. Zu sagen brauchte Suko nicht viel. »Sieh ihn dir an.«
    Ja, der bleiche Killer war ein Zombie gewesen. Nur einer dieser lebenden Toten reagierte auf die Schläge der Dämonenpeitsche so, wie eres getan hatte.
    »Was sagst du?«
    Ich hob nach der Frage meines Freundes die Schultern. »Er hat den Mann gekillt, den ich sprechen wollte.«
    »Tatsächlich?«
    »Klar.« Ich hatte Suko bei unserem Gespräch über Walkie-talkie nicht alles mitgeteilt. »Und wie hat er ihn erwischt?«
    »Mit einem verdammten Eispickel. Er schlug ihn Tonio Rizzi in den Nacken. Der Mann hatte keine Chance.«
    »Mein Gott.« Suko schluckte. »Und warum das alles?«
    »Das hätte ich gern Rizzi gefragt. Er hat mich schließlich in die Bar bestellt.«
    Es hatte sich mittlerweile herumgesprochen, daß im San Francisco etwas geschehen war, denn um die Ecke am Ende der Straße fuhren zwei Streifenwagen mit heulenden Sirenen und eingeschaltetem Rotlicht. Zahlreiche Gaffer hatten es plötzlich sehr eilig, aus der unmittelbaren Umgebung des Lokals zu verschwinden. Sie wollten mit den Kollegen nicht unbedingt in näheren Kontakt treten.
    Natürlich blieben Suko und ich. Rauchend erwartete ich die Männer und gab eine knappe Erklärung ab.
    »Und alarmieren Sie die Mordkommission«, sagte Suko.
    »Natürlich, Sir, sofort.«
    Wir blieben bei dem vernichteten Zombie, der halbverwest auf der Kofferraumhaube lag. Von einem Polizisten ließ ich mir eine Decke reichen. Den Anblick wollte ich keinem zumuten.
    Suko berichtete mir die Geschichte von dem Farbigen, der ihm den Tod versprochen hatte.
    »Das würde ich ernst nehmen!«
    Mein Freund lachte. »Worauf du dich verlassen kannst. Der Mann war ein Neger, John. Fällt dir da nichts auf oder ein, wenn du dabei an den Zombie denkst?«
    »Doch.«
    »Und was?« Suko grinste so, daß ich mir die Antwort eigentlich schenken konnte.
    Ich sagte sie trotzdem. »Voodoo…«
    ***
    »Irgendwann fresse ich ihn tatsächlich. Irgendwann, Sinclair, fresse ich meinen Hut. Darauf kannst du dich verlassen!«
    »Vor oder nach deiner Pensionierung?«
    »Weiß ich noch nicht!«
    Ich mußte lachen. Derjenige, der mich da so ausgeschimpft und mir Dinge versprochen hatte, die sich kaum erfüllen würden, war unser alter Freund und Kupferstecher Chiefinspektor Tanner. Er leitete die größte Mordkommission Londons, und es lag praktisch auf der Hand, daß wir oft genug dienstlich miteinander zu tun bekamen. Ob Tanner überhaupt einen Feierabend kannte, wußte ich nicht. Jedenfalls hatte er in dieser Nacht Dienst und war mit seiner Mannschaft sofort nach dem Anruf gekommen.
    Tanner, ein äußerst fähiger, wenn auch manchmal rauhbeiniger Mann, besaß zwei Merkmale. Zum einen seinen alten Hut, den er wohl auch im Bett nicht abnahm, und zum anderen den Zigarrenstummel, der oft genug erloschen zwischen seinen Lippen steckte. Zusätzlich schaffte er es auch nicht, sich von seinem alten Columbo-Mantel zu trennen, den er selbst im Sommer kaum auszog.
    Wir hatten vor dem Lokal auf ihn gewartet und waren noch nicht hineingegangen, als er uns begrüßte. Tanner hatte sich zuerst den Zombie angeschaut.
    »Wie heißt der echte Tote?« fragte er.
    »Tonio Rizzi!«
    Er starrte Suko und mich an. »Ach nein, der Rizzi?«
    »Genau.«
    »Was wollte er denn von euch?«
    Ich hob die Schultern. »Das hat er am Telefon nicht gesagt. Er wollte mich sprechen.«
    »Rizzi gehörte zum engeren Kreis von Logan Costello«, sinnierte Tanner. »Der wird ganz schön sauer sein.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Habt ihr schon mit Costello gesprochen?«
    »Nein«, sagte Suko. »Wir wollten erst auf die Stars der Mordkommission warten.«
    »O wie nett.« Mehr sagte Tanner nicht. An der Spitze seiner Truppe marschierte er in das Lokal, wo wir vom Personal erwartet wurden. Die Männer und Frauen hockten mit wachsbleichen Gesichtern an den Tischen und
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