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Das verhaengnisvolle Rendezvous

Das verhaengnisvolle Rendezvous

Titel: Das verhaengnisvolle Rendezvous
Autoren: Nora Roberts
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Händen. »Ich hab bereits einige Telefongespräche geführt. Unter anderem mit Deirdre Marks und dem Feuerwehrhauptmann.« Er blickte auf Rys verbundenen Arm und schüttelte den Kopf. »Sie haben sie aus dieser Hölle gerettet.«
    »Das ist jetzt nicht der Punkt.«
    »Der Punkt ist, dass mir der Hauptmann ein klares Bild davon gezeichnet hat, dass es im Grunde genommen übermenschlicher Kräfte bedurfte, um diesem Inferno da oben lebend zu entkommen. Wofür also sollte ich Sie abkanzeln? Ich habe Ihnen meine Schwester anvertraut, und Sie haben ihr das Leben gerettet. Mehr kann man doch wirklich nicht verlangen. Danke.«
    Boyd warf seinen Kaffeebecher in den Papierkorb, streckte Ry die Hand entgegen und grinste.
    Ry zögerte einen Moment, dann schlug er ein. »Danke ebenfalls.«
    »Ich vermute, Sie sind noch einige Zeit hier. Ich hab noch eine Kleinigkeit zu erledigen.«
    Ry kniff die Augen zusammen. »Deirdre ist Ihnen gegenüber damit rausgerückt, wer der Schuldige ist, stimmt’s?«
    »Stimmt.« Als Boyd den verärgerten Blick in Rys Augen sah, fuhr er fort: »Ihn festzunehmen ist Sache der Polizei hier in Urbana. Ihr Part, Ry, ist es, nachzuweisen, dass es in allen drei Fällen Brandstiftung war.«
    »Wer ist es?«, stieß Ry zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Donald Hawthorne. Es lag bereits vor zwei Tagen ein Verdacht gegen ihn vor. Wir haben daraufhin ein paar Erkundigungen über ihn eingeholt. Bankauskünfte und so weiter.« Er lächelte leicht. »Manchmal zahlt es sich aus, ein Cop zu sein.«
    »Und Sie haben die Informationen nicht an mich weitergegeben«, stellte Ry enttäuscht fest.
    »Das wollte ich, sobald ich sie noch ein bisschen mehr festgeklopft hatte. Das habe ich nun, und jetzt haben Sie sie ja auch.«
    Ry schaute finster. »Sie sollten gut auf Hawthorne aufpassen. Wenn ich ihn in die Finger bekomme …«
    »Sie brauchen nicht weiterzureden. Ich weiß genau, was Sie sagen wollen.«
    Natalie lag wachsbleich in den Kissen. Ry beugte sich über sie und sprach mit leiser Stimme auf sie ein. »Natalie, wir sind heil rausgekommen. Dir wird’s bald wieder gut gehen. Du hast nur zu viel Rauch geschluckt, aber sonst ist alles okay. Ich will nicht, dass du jetzt sprichst, deinen Stimmbändern wird’s noch eine ganze Weile hundsmiserabel gehen.«
    »Du sprichst doch auch«, flüsterte sie.
    »Ja.« Und es fühlte sich jedes Mal so an, als zöge jemand ein flammendes Schwert über seinen Kehlkopf. »Genau deshalb empfehle ich dir, es nicht zu tun.«
    Sie schluckte schwer und zuckte vor Schmerz zusammen. »Wir sind nicht tot.«
    »Sieht nicht so aus.« Sanft hob er ihren Kopf und hielt ihr ein Glas Wasser an die Lippen.
    »Haben wir schlimme Brandwunden?«
    »Wir haben überhaupt keine. An manchen Stellen ein bisschen angesengt, das ist alles.«
    Ein Schauer der Erleichterung überlief sie. »Ich fühle überhaupt nichts, außer …« Sie hob die Hand und befühlte die Beule an ihrer Stirn.
    »Tut mir leid, die hast du abbekommen, als ich dich über die Schulter geworfen habe. Du musst dich wohl irgendwo gestoßen haben.«
    Langsam sah sie sich um. »Krankenhaus?«, fragte sie. Als ihr Blick auf ihn fiel, stockte ihr der Atem. Blutige Kratzer liefen über sein Gesicht, an der Schläfe trug er einen Verband, und sein rechter Arm lag in einer Schlinge. Seine Hände, seine wunderschönen Hände waren mit Mullbinden umwickelt.
    »Mein Gott, Ry, du bist verletzt.«
    »Schnittwunden und Blutergüsse, nicht weiter schlimm. Und ein paar Brandblasen.« Er lächelte sie an. »Meine Haare sind ein bisschen versengt.«
    Ein Hustenanfall schüttelte sie, und während sie sich verzweifelt bemühte, ihn unter Kontrolle zu bringen, betrat eine Krankenschwester das Zimmer und scheuchte Ry nach draußen.
    Natalie glaubte, dass er gleich zurückkommen würde, doch sie sah ihn erst mehr als vierundzwanzig Stunden später wieder.
    »Du solltest wirklich noch einen Tag länger bleiben, Natalie.« Boyd schlug die Beine übereinander und beobachtete, wie sie den kleinen Koffer packte, den er ihr mitgebracht hatte.
    »Ich hasse Krankenhäuser.«
    »Damit eins klar ist, Natalie, bevor du hier rauskommst: Ich will dein Ehrenwort, dass du dir eine volle Woche freinimmst und deine Wohnung nicht verlässt. Du musst dich wirklich erst mal richtig erholen. Mit einer so schweren Rauchvergiftung, wie du sie hattest, ist nicht zu spaßen.«
    »Drei Tage«, versuchte sie zu handeln. Das muss reichen. Ich fühle mich schon
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