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Das verhaengnisvolle Rendezvous

Das verhaengnisvolle Rendezvous

Titel: Das verhaengnisvolle Rendezvous
Autoren: Nora Roberts
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besser.«
    »Eine ganze Woche und keinen Tag weniger«, erwiderte er gnadenlos.
    Sie gab sich geschlagen. »Also gut, eine Woche. Ich seh bloß keinen Unterschied.« Sie griff nach dem Wasserglas und trank. Ihr schien es in diesen Tagen, als würde es ihr niemals gelingen, ihren Durst zu löschen. »Alles ist ein heilloses Durcheinander. Einer meiner engsten Mitarbeiter ist für drei Brände verantwortlich. Er hat eine Viertelmillion Dollar unterschlagen, und ich hab nicht mal mehr ein Büro, wo ich hingehen könnte.«
    »Du wirst dich früh genug um alles kümmern können. Nächste Woche. Hawthorne wird uns noch eine Menge Antworten geben müssen.«
    »Und das alles nur aus Besitzgier.« Im Moment zu wütend, um die paar Dinge, die Boyd ihr ins Krankenhaus mitgebracht hatte, einzupacken, lief sie im Zimmer auf und ab. Dann fiel ihr etwas ein. »Wie frustriert muss er gewesen sein, als ich ihm erzählt habe, dass ich von den meisten Unterlagen, die im Lagerhaus verbrannt sind, noch Kopien habe.«
    »Und er war sich nicht sicher, wo du sie aufbewahrtest. Also zündete er das nächste Gebäude an in der Hoffnung, dass es diesmal geklappt hatte. Das Büro war sein letzter Streich. Und der verzweifeltste. Weil er ihn selbst durchführen musste. Als wir ihm nach der Festnahme erzählten, dass du und Ry bei dem Brand fast umgekommen wäret, bekam er einen Riesenschreck und legte auf der Stelle ein Geständnis ab.«
    »Ich habe ihm vertraut«, murmelte Natalie. »Es ist mir unbegreiflich, wie ich mich in einem Menschen derart täuschen konnte.« Sie sah zur Tür.
    »Schön, Sie zu sehen, Ry.« Boyd beschloss, Rys Erscheinen als Stichwort zu nehmen, um schnell und diskret zu verschwinden.
    Ry nickte ihm zur Begrüßung zu und wandte sich dann an Natalie. »Warum bist du nicht im Bett?«
    »Ich gehe nach Hause.«
    »Du bist noch nicht so weit.«
    »Entschuldigt mich. Ich brauch dringend eine Tasse von diesem fürchterlichen Kaffee.« Damit schlüpfte Boyd zur Tür hinaus.
    Weder Natalie noch Ry nahmen es zur Kenntnis. Sie begannen bereits, sich ein neues Wortgefecht zu liefern.
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie auch Ihren Doktor der Medizin gemacht haben, Inspector.«
    »Ich weiß, in welchem Zustand du warst, als du hier eingeliefert wurdest.«
    »Nun, da du dich seitdem nicht mehr hast blicken lassen, hast du eben auch meine raschen Fortschritte nicht mitbekommen.«
    »Ich hatte eine Menge Dinge zu klären«, verteidigte er sich. »Und du brauchtest dringend Ruhe.«
    »Davon hab ich mehr als genug gehabt.«
    Er streckte ihr den Blumenstrauß hin, den er mitgebracht hatte. »Jetzt bin ich hier.«
    Sollte sie es ihm wirklich so leicht machen? Und warum eigentlich sollte sie ihn nicht noch ein bisschen bezahlen lassen als Strafe dafür, dass er versucht hatte, sie aus dem lächerlichsten aller Gründe loswerden zu wollen?
    Er warf den Strauß aufs Bett. »Ich werde mit dem Arzt sprechen.«
    »Das wirst du mit Sicherheit nicht tun. Und genauso wenig brauche ich deine Einwilligung, um das Krankenhaus zu verlassen.«
    Sie maßen sich mit Blicken.
    »Dutzende von Leuten sind hier aufgetaucht, nur du hast es offensichtlich nicht für nötig befunden …«
    »Ich hatte zu tun«, stellte er klar. »Ich wollte so schnell wie möglich alle Beweise gegen diesen Scheißkerl zusammentragen. Das war doch alles, was ich tun konnte. Am liebsten würde ich ihn umbringen, diesen verdammten Dreckskerl.«
    Ihr lag eine heftige Entgegnung auf der Zunge, doch sie hielt sie zurück, als sie den finster entschlossenen Ausdruck auf seinem Gesicht sah. »Hör auf damit. Ich will nicht, dass du so sprichst.« Sie warf ihren Morgenmantel in den Koffer.
    »Ich wusste doch gar nicht, ob du überhaupt noch lebst.« Er drehte sie zu sich herum, und seine Finger gruben sich in ihre Schultern. »Du hast dich überhaupt nicht mehr bewegt. Und ich konnte nicht erkennen, ob du noch atmest.« In einer starken Gefühlsbewegung zog er sie zu sich heran und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. »Mein Gott, Natalie, ich hatte noch niemals in meinem Leben so entsetzliche Angst.«
    Jetzt wurde sie weich und legte tröstend den Arm um ihn. »Ach komm, denk einfach nicht mehr daran, ja?«
    »Das hab ich versucht, bis du gestern Morgen aufgewacht bist. Doch seitdem kann ich an überhaupt nichts anderes mehr denken.« Er rang um Fassung und trat einen Schritt beiseite. »Tut mir leid.«
    »Es tut dir leid, dass du mir das Leben gerettet hast? Dass du dein eigenes riskiert
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