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Das verhaengnisvolle Rendezvous

Das verhaengnisvolle Rendezvous

Titel: Das verhaengnisvolle Rendezvous
Autoren: Nora Roberts
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eben gemacht hatte.
    Doch sie konnte es noch immer nicht fassen, lehnte sich zurück und holte tief Luft. Wahrscheinlich ganz einfach nur ein Fehler, versuchte sie sich zu beruhigen. Sie würde ihn finden und umgehend berichtigen.
    Doch es dauerte nicht lange, und ihr wurde klar, dass es sich tatsächlich nicht um einen Fehler handelte. Oder um ein Versehen.
    Eine Viertelmillion Dollar! Sie war und blieb verschwunden.
    Sie hob den Telefonhörer ab und wählte hastig. »Hallo Maureen. Deirdre Marks.«
    »Miss Marks. Sie klingen ja schrecklich.«
    »Ich weiß, mir geht’s auch noch nicht besonders. Hören Sie, ich muss unbedingt Natalie erreichen, sofort.«
    »Alle wollen das.«
    »Es ist wirklich wichtig, Maureen. Sie ist doch bei ihrem Bruder, stimmt’s? Geben Sie mir die Nummer.«
    »Das kann ich nicht, Miss Marks.«
    »Ich sage Ihnen doch, es ist absolut dringend.«
    »Ich versteh Sie ja, Miss Marks, aber sie ist nicht mehr dort. Sie ist vor einer Stunde abgeflogen.«
    Es war gut, dass sie diese Reise gemacht hatte. Natalie saß im Flugzeug und starrte hinaus in das Wolkenmeer unter ihr. Sie hatte nette, vertrauensvolle und entspannende Stunden mit ihrem Bruder, Cilla und den Kindern verlebt, und in beruflicher Hinsicht war es auch ein Erfolg gewesen. Doch nun musste sie wieder zurück, ihre Arbeit wartete. Sie musste sie zu Ende bringen, aber der Gedanke, wieder nach Colorado zu ziehen, ließ sie nicht mehr los. Sie könnte in Denver eine Zweigstelle eröffnen und sich mit einem neuen Erfolg über ihre persönliche Niederlage und ihren Schmerz hinwegtrösten.
    Und wenn ihr Weggang auch eine Flucht war, wen ging es schon etwas an außer sie selbst?
    Sie würde natürlich warten müssen, bis man herausgefunden hatte, wer Clarence Jacoby bezahlt hatte. Ob in der Tat einer ihrer Angestellten für diese Schandtaten verantwortlich war. Sie könnte allerdings auch Donald die Verantwortung übertragen.
    Es war eine ganz einfache Sache. Donald hatte jede Befähigung dazu, das Geschäft in ihrem Sinne weiterzuführen. Er würde ganz einfach nur von seinem Schreibtisch zu ihrem hinüberwechseln.
    Schreibtisch, dachte sie und stutzte. Irgendetwas war merkwürdig mit dem Schreibtisch. Nicht mit dem in ihrem Büro, sondern mit dem, der in ihrem neuen Geschäft fast verbrannt wäre.
    Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Woher hatte Donald gewusst, dass ihr Schreibtisch im Laden antik war? Er hatte ihn noch niemals zu Gesicht bekommen. Seit sie ihn aus Colorado hatte herüberbringen lassen, war Donald nicht im Geschäft gewesen, und sie hatte ihm niemals von diesem Schreibtisch erzählt.
    Wie betäubt begann sie, alle Puzzleteilchen in ihrem Gedächtnis zusammenzusuchen. Sie rief sich jeden ihrer Schritte, den sie nach dem zweiten Brand gemacht hatte, ins Gedächtnis zurück, bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie sich zusammen mit Donald das renovierte Geschäft angesehen hatte. Hatte er ihr nicht erzählt, dass er seit Wochen nicht mehr hier gewesen sei?
    Doch irgendwann musste er einmal dort gewesen sein, sonst hätte er von dem Schreibtisch nichts wissen können. Na und? Was ist so schlimm daran? Nichts, gar nichts, bemühte sie, sich selbst zu versichern. Er hatte es wahrscheinlich ganz einfach vergessen. Das allein war kein Grund, ihn zu verdächtigen.
    An dem Morgen, nachdem die Lagerhalle abgebrannt war, war er sofort zur Stelle gewesen. Sehr früh schon. Hatte sie ihn angerufen? Sie war sich dessen nicht mehr sicher. Außerdem konnte er es aus den Nachrichten erfahren haben. Hatten die Medien schon so früh am Morgen darüber berichtet? Sie wusste es nicht.
    Doch was für einen Grund sollte er wohl gehabt haben, einer Firma, in die er fest eingebunden war, einen so großen Schaden zuzufügen? Welches Motiv konnte dem zugrunde liegen, dass er den gesamten Warenbestand und die ganze Ausstattung zerstört sehen wollte?
    Warenbestand, Ausstattung und – die Erkenntnis durchzuckte sie wie ein Stromstoß – Unterlagen mit allen geschäftlichen Daten, die Lady’s Choice betrafen.
    Krampfhaft um Ruhe bemüht, kamen ihr die Akten in den Sinn, die sie Deirdre gegeben hatte, und die Kopien, die in ihrem Bürosafe sicher verwahrt lagerten. Nach der Landung musste sie als Allererstes überprüfen, ob sie sich noch an ihrem Platz befanden. Einfach nur zu ihrer Beruhigung.
    Sie tat Donald unrecht. Ganz bestimmt tat sie ihm unrecht.
    Das Flugzeug hatte Verspätung. Unruhig rannte Ry in der Ankunftshalle des Flughafens auf und ab.
    Wenn
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